Witten. Spielbetrieb im FLVW wird bis zum 19. April ausgesetzt. Wittens Trainer finden das gut, sorgen sich aber ein wenig um das Saisonende.

Die Sportplätze im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) werden vorerst bis zum 19. April nicht bespielt. Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und Akteure wie Zuschauer keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen, wird der Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt (siehe Infobox). Wittens Trainer begrüßen diese Entscheidung, melden aber Bedenken hinsichtlich eines möglichen Saisonfinales an.

Damit entscheidet sich der FLVW genau wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Die DFL hatte am Freitagnachmittag die vorläufige Einstellung des Spielbetriebs in der 1. und 2. Bundesliga bekanntgegeben. Ferner folgt man der Empfehlung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den Ball gänzlich ruhen zu lassen.

FLVW sagt kompletten Spielbetrieb ab

Das Präsidium des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen entschied am Freitag, den Spielbetrieb bis einschließlich zum Ende der Osterferien einzustellen. Dies betrifft die Begegnungen der Männer-, Frauen- und Jugend-Spielklassen (Kreisligen bis Oberliga Westfalen) sowie Aktivitäten der Jugend-Talentsichtung und -förderung. Maßnahmen der westfälischen Leichtathletik werden ebenfalls bis auf Weiteres abgesagt.

Damit reagiert der Verband auf die aktuelle Entwicklung rund um den Coronavirus. „Es ist uns bewusst, dass es eine drastische Maßnahme ist. Wir sahen aber im Sinne der Verantwortung für unsere Aktiven und Fans keine andere Möglichkeit“, sagt FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski.

Betroffen sind neben den Partien des regulären Spielbetriebs auch alle Freundschaftsspiele, Spielrunden und Turniere (in der Halle und auf dem Feld).

Thorsten Kastner, Trainer des Bezirksligisten TuS Heven, findet es richtig, dass der Landesverband FLVW mit Spielabsagen auf die dynamischen Entwicklungen rund um das Thema Coronavirus reagiert. „Das ist eine vernünftige Sache. Bei uns haben auch schon einige Spieler Bedenken hinsichtlich größerer Gruppen. Ich kann das nachvollziehen“, sagt er.

Gesundheit ist das höchste Gut

Auch bei A-Ligist DJK TuS Ruhrtal hat man Verständnis. „Wenn die großen Fische, wie die DFL, schon die Notbremse ziehen, ist es glaube ich richtig, dass auch die Amateure nicht spielen“, sagt Ruhrtal-Coach Maik Knapp und fügt an: „Als Fußballer willst du immer kicken, aber die Gesundheit ist unser allerhöchstes Gut.“

Allerdings denken die Wittener Trainer schon weiter. Daniel Bittorf, spielender Co-Trainer des ambitionierten A-Kreisligisten TuS Stockum, erklärt: „Grundsätzlich sind die Spielabsagen richtig, aber wir fragen uns schon, wie die Saison zu Ende gespielt werden kann oder soll.“

Unsicheres Saisonfinale

Zweifelsohne ist eine vierwöchige Spielpause im Rahmenterminkalender so nicht vorgesehen. Eigentlich sollte der letzte Spieltag in Bezirksliga und A-Kreisliga am 24. Mai über die Bühne gehen, damit die Akteure danach genug Zeit haben, sich vor der Saison 2020/21 zu erholen. Zehn Partien haben die Wittener Teams noch zu absolvieren.

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Auf solche Kopfballduelle muss Stockums spielender Co-Trainer Daniel Bittorf (li.) erst einmal verzichten.
Auf solche Kopfballduelle muss Stockums spielender Co-Trainer Daniel Bittorf (li.) erst einmal verzichten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Keiner weiß, wie es nach dem 19. April weitergeht“, sagt Thorsten Kastner. Daniel Bittorf erklärt: „Wenn man zu Ende spielen will, wird das ein terminliches Problem.“ Ruhrtals Maik Knapp entwirft schon ein englisches Szenario. „Vielleicht muss dann zweimal pro Woche gespielt werden. Aber wenn die Unterbrechung länger dauert, ist auch das nicht mehr möglich.“

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Fest steht: Eine vernünftige Regelung hinsichtlich des Saisonfinales zu finden, wird knifflig. „Man darf kein Team benachteiligen“, sagt Bittorf im Hinblick auf die Mannschaften, die mitten in Aufstiegs- oder Abstiegskampf stecken. Die Spielzeit Stand jetzt für beendet zu erklären, fände er „unfair“.

Diesbezüglich wird sich der FLVW sicher bald äußern. Bis dahin überlegt man in Heven individuell zu trainieren, per App auf dem Smartphone. „Das geht wohl ganz gut“, sagt Trainer Kastner.