Witten. Einen Schönheitspreis gibt es nicht, aber zwei wichtige Punkte – ausschlaggebend war vor allem die Leistung der Abwehr beim 23:16 gegen Hahlen.
Wenn die Handballerinnen des TSV Hahlen auf ihrer Rückfahrt nach Minden am Sonntagabend ein Bild verfolgt hat, dann war es sicher das von Jessica Hackerts und Verena Löffler: Immer wieder rissen die beiden Mittelblockerinnen die Arme hoch, ließen die Schützinnen des TSV nicht durch und trugen ihr Team im Zusammenspiel mit der wieder starken Teresa Jünner im Tor zu einem unglaublich wichtigen 23:16-Heimsieg im Oberliga-Abstiegskampf. Den erkämpften sich die Wittenerinnen hart, vielleicht härter als nötig.
Denn das Team von Daniel Buff machte sich das Leben oft selbst schwer – mit Zeitstrafen, mit Ballverlusten, mit vergebenen freien Würfen.
Trainer Buff zittert trotz Führung
„Wir hätten schon eher mit sieben oder acht Toren führen können und es war ein bisschen meine Angst, dass es nochmal spannend wird“, so Buff nachher – richtig spannend wurde es aber nicht in der Jahnhalle.
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Dafür war früh zu sehen, dass die Wittenerinnen zwar spielerisch nicht ihren allerbesten Tag erwischt hatten, aber stark kämpften, durch eine gute Abwehr überzeugten und auch den besseren Plan hatten als die Gäste aus Ostwestfalen, die als Vorletzter kamen, dementsprechend noch mehr unter Druck standen als die SG.
Norina Migat als starker Ersatz für die angeschlagene Verena Löffler
Witten lag zwar 1:2 zurück, doch Maike Behler glich per Siebenmeter aus und hinten packten die Wittenerinnen ab da richtig zu: Mehr als 13 Minuten lang gab es kein Gegentor, weil Jünner auch bei freien Würfen und einem Siebenmeter stark hielt, die Wittener Abwehr immer wieder die Arme gut oben hatte und Norina Migat die Position neben Jessica Hackerts einnahm, als Verena Löffler verletzt raus musste.
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Vorn spielte Witten einige gute lange Angriffe – das reichte, um sich bis zur 20. Minute auf 5:2 abzusetzen. Eine Unterzahl überstand Witten schadlos, nutzte dafür eine eigene Überzahl spektakulär aus.
Starkes Überzahlspiel der SG ETSV Ruhrtal
Im sechs-gegen-fünf nahm Jannika Ammon die Hahlener Spielmacherin in kurze Deckung und die Gäste machten genug Fehler, um Witten einfache Gegenstöße zu ermöglichen – von 6:5 ging es so auf 12:5 innerhalb weniger Minuten.
Die Wittenerinnen verpassten allerdings Anfang der zweiten Hälfte die Vorentscheidung, auch weil sie immer wieder in Unterzahl spielen mussten (insgesamt neunmal).
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Der Knackpunkt zugunsten der Gäste hätte die 44. Minute sein können, als innerhalb einer Sekunde erstens Maike Behler eine Zwei-Minuten-Strafe sah, zweitens Hahlen dafür den Siebenmeter bekam, der zum 17:14 führte und drittens die bis dahin starke Nina Schmidt mit verdrehtem Knöchel liegen blieb.
In den letzten zehn Minuten macht Wittens Deckung einfach zu
Beim 19:16 (50.) wirkte das Spiel auch offen – aber dann machte die Deckung um Hackerts einfach zu, ließ in der Restspielzeit kein einziges Gegentor mehr zu – und sorgten für Jubel und Erleichterung.
„Das war kein überragendes Spiel“, fand Buff, „aber wir haben gewonnen, das war das wichtigste.“ Und Sonderlob gab es auch noch: An Hackerts, die 60 Minuten auf dem Feld stand, „obwohl sie seit drei Wochen kaum einen Ball in der hatte, weil sie krank ist“ und an Larissa Herrmann, die Julia Lewe gut vertrat – mit starker Abwehr und guter Teamleistung ist sein Team so ganz klar auf Kurs Klassenerhalt.
SG ETSV Ruhrtal: Jünner, Schabacker - Eckardt (1), Behler (5/3), Jasinska, Schmidt (1), Prior, Löffler, Herrmann (4), Karabatic (2), Ammon (2), Hackerts (3), Migat (3).
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