Bommern. Spitzenreiter Bommern empfängt Verfolger Hattingen – der stellt Gegner seit Jahren mit unkonventionellen und rasanten Auftritten vor Probleme.
Dass das Spiel am Samstagabend ein Kreisduell, also quasi ein Derby ist, spiele für ihn und die Mannschaft keine Rolle, sagt Ingo Stary. Beim Blick auf die Tabelle der Verbandsliga erübrigt sich die Frage danach allerdings – auch ohne die räumliche Nähe ist es ein Kracher: Im Spitzenspiel der Handball-Verbandsliga empfängt Starys TuS Bommern den TuS Hattingen. Und sportlich interessant wird es auf jeden Fall, Derby hin oder her.
Bommern steht auf Rang eins, mit der perfekten Bilanzaus vier Spielen. Hattingen hat nur das Auftaktspiel in Schalksmühle verloren – Samstag steigt ein Topspiel, in dem es nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre keinen Favoriten gibt.
Hattingens gefährlicher Tempohandball stellt Gegner vor schwere Aufgaben
Denn auch wenn Bommern zuletzt dauerhaft vor den Hattingern in der Tabelle stand, waren die Duelle immer offen, immer packend – zudem haben sich die Hattinger in den vergangenen Jahren, spätestens mit der Übernahme des Traineramts durch Uli Schwartz zu einem der besseren Verbandsligisten gemausert.
Sie beendeten die vergangene Saison auf Rang vier, nur zwei Punkte hinter Bommern. Und die Spielweise der Hattinger stellt nach wie vor jeden Gegner vor besondere Herausforderungen.
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Schnelles Spiel: Hattingen setzt auf Tempo, Tempo, Tempo
Frank Osterloh (Trainer bis 2018) etablierte in Hattingen eine ebenso unkonventionelle wie rasante Spielweise, die oft zu spektakulären Spielen und einem offenen Schlagabtausch führt: 4:2-Deckung, schnelles Umschalten, Gegenstöße, Konter, zweite Welle schnelle Abschlüsse – ein gutes taktisches Mittel, um die Stärken des Teams um den überragenden Linus Großmann auszuspielen.
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Unter Schwartz deckt Hattingen zwar meist 6:0 oder 5:1, das Prinzip bleibt aber gleich: Tempo, Tempo, Tempo. Das weiß auch Bommerns Trainer Ingo Stary, selbst wenn er zum ersten Mal auf den TuS trifft.
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„Hattingen kommt ja schon seit Jahren über das Tempospiel. Das halten sie 60 Minuten lang hoch“, so Stary, der deshalb folgende Marschroute ausgibt: „Wir müssen das Tempo mitgehen, das Tempospiel unterbinden, wir müssen zurücklaufen, wir werden viele Zweikämpfe bestreiten müssen.“
Schnelles Spiel: Hattingen setzt auf Tempo, Tempo, Tempo
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Der TuS kann in Bestbesetzung antreten, auch Niklas Polakovs rückt immer näher seine Topform heran, nachdem vor der Herbstpause schon debütiert hatte.
„Die Schulter ist noch nicht ganz bei hundert Prozent nach so einer OP“, meint Stary, „aber davon abgesehen ist er voll dabei.“ Trotz des perfekten Starts ließ Stary in den Ferien nicht locker, Trainingspause gab es nicht.
„Wir waren meist wegen Urlaub und Terminen nicht so viele und haben vor allem etwas Kleingruppentaktik gemacht“, so Stary, „aber mir war wichtig, dass die Spieler in ihrem Trott bleiben. Deshalb haben wir durchtrainiert und auch wenn es nicht so viele waren – die, die da waren, haben super trainiert.“
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Stary will den TuS Hattingen unter 25 Toren halten
19.30 Uhr geht es Samstag im Bommeraner Sportzentrum los, in der vergangenen Saison siegte Hattingen deutlich 31:24, auswärts gewann Bommern 33:31. Nochmal 31 Gegentore sollte Bommern nicht kassieren, findet Stary.
Seine Vorgabe: „Es wird auf jeden Fall ein schnelles Spiel. Aber so viele Gegentore dürfen wir zu Hause nicht kassieren. Mit 30 wären wir unzufrieden, wenn es gut läuft, halten wir sie unter 25.“
Wenn das in der Defensive gelingt, sollte Bommern vorne auf jeden Fall die Klasse haben, die nötigen Tore für den fünften Sieg im fünften Spiel zu machen.
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