Hattingen. Die Mannschaft von Trainer Uli Schwartz zeigt über weite Strecken kein gutes Spiel, arbeitet sich aber in den letzten zehn Minuten zum 29:28-Sieg

Das war nichts für schwache Nerven. Die Verbandsliga-Handballer des TuS Hattingen taten sich gegen das Tabellenschlusslicht Ahlener SG II lange Zeit sehr schwer, krempelten in der Schlussphase aber noch einmal die Ärmel hoch und gewannen am Ende glücklich mit 29:28.

Als die Schlusssirene ertönte, warf Trainer Ulrich Schwartz die Time-Out-Karte vor Freude bis unter die Hallendecke. Eigentlich wollte der Hattinger Coach kurz vor dem Ende beim Stand von 29:28 für seine Mannschaft noch einmal eine Auszeit nehmen. Ahlen war in Ballbesitz, aber die Unparteiischen hatten schon Zeitspiel angezeigt. Also entschloss sich Uli Schwartz dann doch dazu, das Spiel laufen zu lassen und wurde belohnt. Der TuS stand jetzt gut in der Abwehr und der allerletzte Ahlener Versuch landete schließlich in den Armen von TuS-Torwart Michael Frorath.

Fiel aufs Knie und konnte nicht weiterspielen: Jakob Jäger (l.) vom TuS Hattingen.
Fiel aufs Knie und konnte nicht weiterspielen: Jakob Jäger (l.) vom TuS Hattingen. © Biene Hagel / Funke Foto Services

Der Hattinger Jubel war groß und die Spieler bekamen von den Rängen Standing Ovations. Aber dieser Applaus täuschte etwas darüber hinweg, wie das Spiel zuvor verlaufen war. Der TuS produzierte viel zu viele Fehler. Immer wieder wurden die Anspiele von Linus Grossmann oder Lennart Cammann an den Kreis von den Ahlenern abgefangen, was Uli Schwartz teilweise richtig wütend machte.

„Wir hatten viel zu viele Ballverluste. Wir hätten viel öfter mal kreuzen müssen und die Beinarbeit ließ heute auch zu wünschen übrig“, ärgerte sich Uli Schwartz nach dem Spiel. „Der Gegner hat sich uns teilweise zurechtgelegt wie er wollte. Das war teilweise schon sehr unglücklich wie wir agiert haben. Ahlen hat das aber auch sehr clever gemacht“, sagte Schwartz.

Personelle Schwächung

Allerdings muss erwähnt werden, dass die Rot-Weißen kurzfristig ziemlich geschwächt wurden. Für Philipp Graef, der immer noch Probleme in der Schulter hat, reichte es nur für die Reserve. Lars Wichmann musste kurz vor der Partie mit einem Zwicken im Oberschenkel passen und Jakob Jäger fiel während des Spiels aufs Knie und konnte nicht mehr mitwirken. Und auch Sven Schmitz, der sich zuletzt in guter Form präsentierte, fehlte den Hattingern merklich.

So haben sie gespielt

TuS Hattingen - Ahlener SG II 29:28 (18:17)

Spielfilm: 3:5, 9:7, 11:11, 14:16, 18:17 (Hbz.), 18:19, 23:25, 27:26, 29:28.

TuS: Bieber, Frorath - Johannes (3), Bayer (5/2), Grossmann (6), Bothmann, Gusewski, Werthebach (9/1), Stecken (2), Cammann (2), Oberste-Lehn, Jäger (2).

Es musste also der Kampf herhalten und den nahm die Schwartz-Sieben nach etwa 50 Minuten auf. Kai Werthebach brachte seine Mannschaft mit zwei Energieleistungen wieder in Führung.

Auch in der Abwehr um Jannis Stecken packte der TuS plötzlich noch mal kräftig zu. Und Torhüter Michael Frorath, der vorher nicht viel gehalten hatte, war es schließlich, der mit einigen Paraden den dritten Hattinger Sieg in Serie festhielt.