Witten. Zwei klare Geschichten am ersten Abend mit SV Herbede und VfB Annen. Der Gastgeber ging mit einer Notelf gegen DJK Wattenscheid komplett unter.
Mit einer Coaching-Zone kann Christopher Pache wohl nicht viel anfangen – immer wieder bewegte sich der neue Trainer des SV Herbede beim Test gegen die DJK Wattenscheid aufs Feld, drei, vier Meter ins Spielfeld hinein, um Kommandos zu geben. Allein, es half nicht viel. Obwohl Pache sich in Halbzeit zwei aus personeller Not selbst einwechselte, kassierte der SV Herbede eine 1:14-Niederlage gegen die DJK Wattenscheid am ersten Abend des Stadtwerke-Industrie-Cups.
Ein Blick in die Aufstellung dient aber schon als Erklärung. „Ich glaube, es waren sechs Mann aus dem Kader der Ersten“, meinte Pache nachher, „das Spiel bewerten wir gar nicht. Auch wenn es am Ende ein paar Tore zu viel waren. In der ersten Hälfte hatten wir noch die Ordnung, da ging es ja sogar noch.“ Doch auch zur Pause stand es 0:5 – Paches Ideen wurden dabei aber sichtbar.
Paches Team setzt wie angekündigt auf flache Pässe im Spielaufbau
So schlugen die Herbeder trotz aussichtslosem Rückstand keinen einzigen Ball lang nach vorne. Jeder Angriff wurde vom Torwart aus mit Flachpässen über die Verteidiger ins Spiel gebracht, wobei besonders Torwarttrainer „Bobby“ Cramer im Tor sich einige Male mit dem Ball am Fuß schwer in Bedrängnis brachte. (Er parierte aber auch mehrfach stark.)
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Diese Spielweise hatte Pache im WAZ-Interview zuvor schon angekündigt – nur mit Landesligist DJK Wattenscheid hatte sich das Stausee-Team den falschen Gegner dafür ausgesucht.
Wattenscheid legte einen eindrucksvollen Auftritt hin
„Die spielen in der kommenden Saison unter den ersten drei Plätzen in der Landesliga“, prognostizierte Pache. Wattenscheid eroberte viele Bälle mühelos, besonders Kamil Kokoschka, der rund die Hälfte der DJK-Tore machte, war für die Herbeder schlicht nicht einzufangen.
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Im Rückwärtsgang versuchte der SVH, im Mittelfeld die Räume eng zu machen und die Bälle zu erobern – aber mit dieser Truppe fehlte den Herbedern körperlich viel zu viel, um dagegenhalten zu können, so dass die Wattenscheider oft mühelos frei vors Tor kamen – so endet ein Spiel dann 1:14. Dabei hätte Paches Amtszeit fast perfekt begonnen.
Riesenchance für Pöstgens schon nach zwei Minuten
Nach nur zwei Minuten eroberte Nino Pöstgens den Ball am gegnerischen Strafraum, konnte den Keeper eigentlich fragen, wo er ihn hinhaben wollte: Er hätte sogar quer auf Neuzugang Marcus Maxellon legen können – doch Pöstgens schoss vorbei. Zwei Minuten später fiel das 0:1. Herbede traf erst mit dem Schlusspfiff durch Kapitän Oilid Hammouda.
„So ist das eben mit so einer Mannschaft“, meinte Pache, „da haben Leute auf Positionen gespielt, die sie noch nie gelernt haben. Wenn ein Stürmer plötzlich hinten links spielt, kann ich ihm keinen Vorwurf machen, wenn er ein paar Mal überlaufen wird.“ Zumal gegen wirklich starke, motivierte Wattenscheider.
Guter, spielfreudiger Auftritt des VfB Annen
Deutlich zufriedener ging Annens Mathias Jabsen nach seinem Debüt vom Platz: 4:0 siegte der VfB gegen den schwachen TuS Esborn aus der Hagener Kreisliga A. Drei Dinge habe er seine Mannschaft aufgetragen, so Jabsen: Sicher stehen, wenig Chancen zulassen und die Abstände halten.
„Das war diszipliniert und auf jeden Fall positiv“, so Jabsen. Annen konterte gut, ein Doppelschlag von Taoufik Hlaouit und Denis Vogel stellte zur Pause auf 2:0. Rafik Ghazouani und Thomas Weber erhöhten in der Schlussphase. Annen tritt schon am Samstag wieder gegen Rüdinghausen an (18 Uhr), wird da sicher mehr gefordert.
Der SV Herbede dagegen kann sich einen Tag ausruhen und muss dann Sonntag um 16 Uhr gegen den TuS Stockum ran. „Da sind ein paar mehr Leute da“, so Pache, „und Stockum ist dann auf jeden Fall ein Maßstab.“ Es lohnt sich also, Sonntag nochmal genauer hinzugucken.
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Auf dem Spielbericht standen für den SVH: Mathias Cramer, Thorben Funder, Orhan Cifci, Nino Pöstgens, Berkan Ergün, Markus Maxellon, Jasper Backhaus, Gerrit Eisenberg, Oilid Hamouda, Daniel Peter, Julian Zimmer, Christopher Pache und Jens von Scheven.
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