Paks (HUN). Judoka Jonas Schreiber von der SUA Witten holt in Budapest Silber – die letzte von vielen guten Nachrichten in den vergangenen Tagen.
Strahlend stellt sich Jonas Schreiber für ein Foto auf, mit der Silbermedaille um den Hals. Ob er damit wirklich zufrieden ist? „Klar, lieber tot als Zweiter“, sagt Schreiber wie aus der Pistole geschossen und lacht. Auch wenn der Judoka der SUA Witten im Europacup-Finale im ungarischen Paks gegen Richard Sipocz als Verlierer von der Matte ging, kann Schreiber stolz sein, auf das, was er in den vergangenen Wochen geschafft hat.
„Da kam ziemlich viel auf einmal“, sagt Schreiber selbst: Erst die endgültige Bestätigung, dass er das Abitur bestanden hat. Den Führerschein hat er jetzt auch. Und nicht zuletzt die Ausbildungszusage der Bundespolizei, die für Leistungssportler eine ganz wichtige Weichenstellung in der Karriere sein kann. Und obendrauf, nun ja, die Silbermedaille von Paks. Nicht der ganz große Wurf, aber ein weiterer wichtiger Baustein in der Sommerplanung von Jonas Schreiber.
Beste Ausgangslage für die EM-Nominierung
„Gold kann dann ja bei der Europameisterschaft kommen“, sagt er – seine Zuversicht hat einen guten Grund. Von den vier Turnieren, die er in diesem Jahr gekämpft hat, hat er zwar keins gewonnen, aber alle auf dem Treppchen abgeschlossen. Die Nominierung für die U21-Welt- und Europameisterschaften steht zwar noch aus, mit dieser Ausbeute hat Schreiber aber sicher gute Chancen. „Das ist eine gute Grundlage für die Nominierung“, meint er.
Und ab sofort kann er ja mit einem ganz freien Kopf angreifen. Das hat er schon beim Europacup in Paks gezeigt.
„Jetzt geht alles viel leichter von der Hand“
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„Ich hab mich in den vergangenen Wochen oft nicht so wohlgefühlt in den Wettkämpfen, das war oft nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber durch Abi und Bundespolizei fällt jetzt einfach richtig was weg, vor allem im Kopf“, beschreibt der Schwergewichtler seine Situation. „Jetzt geht alles viel leichter von der Hand.“ Und ab sofort liegt der Fokus voll auf Judo.
Ende Juli steht noch der Europacup in Berlin an, danach gibt es die endgültige EM-Nominierung. Danach fliegt er für ein zweiwöchiges Trainingslager nach Japan. „Und dann beginnt hoffentlich die Vorbereitung auf die EM.“ Die findet Mitte September in Finnland statt. Zwei Monate später folgt die U21-Weltmeisterschaft in Marokko. Woran arbeitet Jonas Schreiber bis dahin?
Auch die Pausen sind im Training wichtig
„An den Kraftwerten kann man mitten in der Saison nicht mehr viel machen“, verrät Schreiber, der im Juli 19 Jahre alt wird. „Jetzt geht es drum, dass ich mich auf der Matte richtig reinbeiße – aber auch immer wieder genug Pausen mache. Denn wenn man von Wochenende zu Wochenende unterwegs ist, dann ist das schon anstrengend“, so Schreiber, der im Sportinternat in Köln wohnt und trainiert.
Aktuell ist er noch in Ungarn, absolviert nach dem European Cup ein Kurz-Trainingslager, dann kehrt er zurück nach Deutschland – mit einer Silbermedaille im Gepäck. Mit Abitur, Ausbildungszusage und Führerschein kann er sich jetzt voll drauf konzentrieren, dass die Medaillenfarbe beim nächsten Rückflug endlich Gold ist.
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