Witten. . Auszeichnung der erfolgreichsten Sportler im EN-Kreis erfolgt erstmals bei den Wittener Stadtwerken. Ruderer und Billard-Asse im Mittelpunkt.

410 Sportvereine finden sich im Ennepe-Ruhr-Kreis, gut 100.000 Mitglieder sind in diesen organisiert. Spielen Handball, Tischtennis, Baseball oder Schach, rudern, reiten oder ringen - die Angebotspalette ist enorm, für jeden Bedarf findet sich etwas. „Sport ist die ganz große Stärke unseres Kreises“, sagte Landrat Olaf Schade am Dienstag zu Recht, bevor er die besten Athleten aus dem Kreisgebiet im Foyer des Wittener Stadtwerkehauses für ihre Leistungen im abgelaufenen Kalenderjahr 2018 auszeichnete.

Vielleicht hätte der Politiker vor der Ehrungsveranstaltung, die auch im kommenden Jahr in Witten stattfinden wird, mal ein wenig trainieren sollen. Denn als Moderator Marc Schulte, der mit gewohnt lockerer Art durch den Abend führte, bei einer Tischtennis-Vorführung der DJK Blau-Weiß Annen (mit Jennifer Jäger und Zoe Peiffert) Olaf Schade aufforderte, doch selbst mal ein paar Schläge am Tisch zu zeigen, offenbarte er doch deutliche Defizite. Diese humorige Einlage aber passte trefflich zu einem abwechslungsreichen Abend, in dessen Mittelpunkt zum nunmehr schon 16. Mal die Auszeichnung der herausragenden Sportler aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis stand.

RCW-Duo Irmler/Büttner gewinnt U 18-Teamwertung

„Wir haben im EN-Kreis den höchsten Organisationsgrad im Ruhrgebiet. Jeder Dritte treibt hier Sport im Verein“, stellte der als Schirmherr fungierende Landrat mit erkennbar stolzem Unterton fest. Dass vor allem die Aktiven aus Witten mit immer neuen Glanzleistungen auf sich aufmerksam machen, wird auch Schade bei der Ehrung der Sportlerinnen und Sportler kaum entgangen sein. Vor allem die Ruderinnen des RC Witten hatten am Dienstag einen großen Auftritt, denn die Deutsche Doppelzweier-Meisterin der Juniorinnen, Annika Steinau, erhielt als Einzelsportlerin ebenso eine der begehrten Auszeichnungen wie ihre beiden Vereinskolleginnen Julia Irmler und Lisa Büttner (in der U 18-Teamwertung), die bei der Jugend-DM 2018 sowohl über 1000 als auch über 3000 Meter den Doppelzweier-Titel eingesackt hatten. „Wobei unsere Vorliebe eher auf der langen Distanz liegt, wir mögen die Ausdauerdisziplin“, ließ Julia Irmler im Gespräch mit Marc Schulte wissen.

Auflockerung mit flottem Tanz: Die Irish-Dancerinnen des TuS Stockum traten ebenso bei der Sportlerehrung auf.
Auflockerung mit flottem Tanz: Die Irish-Dancerinnen des TuS Stockum traten ebenso bei der Sportlerehrung auf. © Jürgen Theobald

Von „sieben Trainingseinheiten pro Woche“ berichtete U 18-Gewinner Kanute Fynn Deilmann-Wensing (Hattingen), der für einen nachdenklich stimmenden Satz Applaus der gut 100 Gäste erhielt: „Wir können leider nicht von unserem Sport leben - wir sind ja nicht beim Fußball.“ Gleichwohl bleibt er mit Feuereifer bei der Sache, will 2020 einen Platz im Nationalkader und dann zur Kanu-WM.

Anke Libuda von lautstarker Fanschar begleitet

In Abwesenheit geehrt wurden Judo-Ass Sarah Mäkelburg (SU Annen) und Ruderer Johannes Weißenfeld (RC Westfalen Herdecke). Mäkelburg reist am Donnerstag zum Grand Slam nach Russland, Weißenfeld trainiert in Italien. Dafür war der Deutsche Meister im Dreiband-Billard, der BCC Witten, durch Ronny Lindemann und Clubchef Kurt Czerwanski vertreten. Letzterer referierte launig über die Kunst dieses Präzisionssports. „Wir haben drei Bälle - einen weißen, einen gelben und einen roten. Wer den roten anspielt, muss eine Lokalrunde geben.“ Die größte Fanschar hatte Ausdauerläuferin Anke Libuda (PV-Triathlon) mitgebracht. Als die DM-Gewinnerin im 24-Stunden-Lauf zum Schluss des Abends als „Bürgersportlerin“ gekürt wurde, brannte tosender Beifall auf.

Ausdauersportlerin Anke Libuda (li.) wurde als Bürgersportlerin 2018 ausgezeichnet, lag beim Publikums-Votum ganz vorne.
Ausdauersportlerin Anke Libuda (li.) wurde als Bürgersportlerin 2018 ausgezeichnet, lag beim Publikums-Votum ganz vorne. © Jürgen Theobald

Im Gegensatz zu den vorherigen Ehrungen gab es bei der Auszeichnung der Ehrenamtlichen eine kleine Änderung. Weil es immer wieder schwierig ist, in diesem Bereich eine Person gesondert herauszustellen, entschied sich die Jury, die Menschen mit besonderen Verdiensten um den heimischen Sport auszuzeichnen. In diesem Jahr sind die der Gevelsberger Jürgen Taake für den Märkischen Turngau sowie Achim Hilger (Ennepetal Raccoons; Baseball), Klaus-Dieter Paulus (Skiclub Gevelsberg), Adrian Woityna (TC GW Ennepetal), Gaby Brinkmann (TuS Breckerfeld; Gymnastik), Peter Duell (Hiddinghauser FV) und Hans-Dieter Laurien (Stadtsportverband Hattingen).

>>> INFO / DIE EINZELNEN GEWINNER UND PLATZIERTEN:

Die U18-Platzierungen der Sportlerinnen: 2. Clara Pernack (RC Witten, Rudern); 3. Anna Siepmann (PSV Ennepe, Taekwondo).

Die U18-Platzierungen der Sportler: 2. Noah Englich (KSV Witten; Ringen); 3. Nikita Prohorov (TuS Stockum; Turnen).

Die Ü18-Platzierungen der Sportlerinnen: 2. Anke Libuda (PV-Triathlon; Laufen); 3. Frauke Viebahn (DJK BW Annen; Leichtathletik).

Die Ü18-Platzierungen der Sportler: 2. Tobias Pollap (SG Welper, Nationalmannschaft; Para-Schwimmen); 3. Jonas Schreiber (SU Annen; Judo).

Die U18-Mannschaften: 2. Tischtennis-Mädchen DJK BW Annen; 3. Schüler KC Wetter (Kanupolo).

Die Ü18-Mannschaften: 2. Ennepetal Raccoons (Baseball); 3. Bundesliga-Damen der SG Triathlon Witten.