Velbert. Das Regionalliga-Turnier der Lateinformationen beim 1. TSZ Velbert erlebt ganz dominante Rheinländer - und feiert einen besonderen Jubilar aus Bochum.

Nach gut dreieinhalb Turnierstunden beim zweiten Wettbewerb der Lateinformationen in der Regionalliga West, ausgerichtet vom 1. TSZ Velbert, rückte das rein sportliche Resultat zumindest für einen Moment in den Hintergrund. Denn ein ganz erfahrener Tänzer aus den Reihen des früheren Bundesligisten TTC Rot-Weiß-Silber Bochum stand am Samstag zum bereits 100. Mal in einem solchen Formations-Turnier auf der Tanzfläche.

Schwer auszumachen war der Jubilar auf keinen Fall, denn Stefan Holz fand sich bei der Siegerehrung inmitten eines gewaltigen Schwalls an kunterbunten Papierschnipseln wieder, die seine Teamkollegen mittels Konfetti-Kanonen über ihm hatten herabregnen lassen. Der Gefeierte, der obendrein noch mit einer aufblasbaren Krone geschmückt wurde und dem ein Mannschaftskollege ein kunstvoll aus Holz gestaltetes Andenken an seine 100 bestrittenen Wettkämpfe gebastelt hatte, war sichtlich gerührt ob der zahlreichen Gratulanten auch von den sechs weiteren teilnehmenden Teams. Dass es die Bochumer wie schon beim ersten Turnier nur auf den letzten Platz schafften, darüber war der Schmerz dann schnell verwunden.

Formationstanzen in Velbert mit der Regionalliga West

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Turniersieg in Velbert geht eindeutig an junge Kölner Formation

Was treibt einen Tanzsportler an, über einen solch langen Zeitraum hinweg immer wieder neu zu motivieren, dem Team treu zu bleiben? „Ich habe auch heute immer noch großen Spaß am Sport, vor allem am Teamsport, am Tanzen“, sagt der 46-jährige Stefan Holz, der das Bochumer Lateinteam gemeinsam mit Agathe Swatek trainiert. Beide standen am Samstag wieder gemeinsam auf der Fläche - der Trainerstuhl blieb alleine bei den Rot-Weiß-Silbernen unbesetzt. Sein erstes Formationsturnier bestritt Holz am 25. Januar 2004 (damals noch in der Landesliga) in Greven, jetzt erreichte er in Velbert diesen bemerkenswerten Meilenstein.

„Für eineinhalb Jahre habe ich auch mal für Velbert getanzt, dazu eine Saison beim ehemaligen Ruhr-Casino Bochum. Man holt sich ja auch gerne mal neuen Input von anderen Trainern. Trotzdem führte mich mein Weg immer wieder zurück zu meinem Zuhause, zum TTC Rot-Weiß-Silber“, erklärte der passionierte Lateintänzer. Der noch einen weiteren Grund verrät, warum er auch im schon gehobenen Alter seinen Körper weiter Woche für Woche schindet: „Ich möchte damit auch versuchen, die leider rückläufige Entwicklung des Formations-Tanzsport etwas herauszuzögern - oder sie gar umzukehren.“ Wenn es eines treffenden Vorbilds bedurfte, es fand sich am Samstag in der Sporthalle am Waldschlösschen in pfundweise glitzerndem Konfetti wieder.

„Wir wollen für die kommende Saison eine zweite Formation aufbauen, die dann in der Landesliga antreten kann. Und wir wollen ein Zweitliga-Turnier ausrichten. “

Der Turniersieg ging beim Regionalliga-Wettbewerb erneut an das Dance-Sport-Team Cologne, das sich deutlich vor dem TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß (B) und dem Royal Dance Niederrhein durchsetzte. Gastgeber 1. TSZ Velbert, der in dieser Liga kein eigenes Team stellt, stellte trotz des kurzfristigen, erzwungenen Umzugs vom Sportzentrum in Birth herüber nach Neviges ein schönes Turnier auf die Beine. Teil zwei des Tanzsport-Wochenendes mit mehreren geplanten Einzelturnieren indes musste abgeblasen werden. „Leider haben wir derzeit eine Krankheitswelle im Verein, daher fehlten uns die Helfer für die sechs Turniere“, so Vorsitzender Michael Wegmann.

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„Aus den Bedingungen haben wir das Optimum herausgeholt. Leider konnten wir kein Tanzparkett verlegen, weil der entsprechende Lkw dazu hier wegen der Großbaustelle gar nicht hätte rauffahren können“, sagte Wegmann. Der bereits anklingen ließ, dass der Velberter Club nun intensiv daran arbeitet, in der kommenden Saison auch ein Landesliga-B-Team aufzubauen. „Und wir hoffen, dass wir in 2026 ein eigenes Zweitliga-Turnier ausrichten dürfen“ - da wird dann auch eine Velberter Formation antreten.

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