Velbert. Die Sportfreunde Siepen stehen in der Kreisliga A vor einer Herkulesaufgabe: Der neue Trainer soll drohenden Abstieg des Tabellenletzten abwenden.

Die Hinrunde in der Kreisliga A beendeten die Sportfreunde Siepen mit gerade einmal neun Punkten und nun droht dem letztjährigen Aufsteiger, dass er das Kreisoberhaus direkt wieder verlassen muss. Grund genug für die Verantwortlichen, sich von Trainer Holger Hauptmann zu trennen, was nicht ganz geräuschlos vonstattenging.

Nun steht auch fest, wer zukünftig die Verantwortung für die Mannschaft tragen wird. Mit Daniel Reuter verpflichteten die Siepener einen Coach, der vor zwei Jahren die SSVg Heiligenhaus zum Aufstieg in die Bezirksliga führte, dann aber gehen musste, als sich das Team in der neuen Umgebung nicht stabilisieren konnte.

Sportfreunde Siepen haben sieben Punkte Rückstand

Nun soll und will er den Klassenerhalt mit dem Team aus Neviges realisieren. Der neue Trainer weiß, dass er vor einer wahren Herkulesaufgabe steht, denn die Sportfreunde haben sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Noch mehr Sorgen macht allerdings, dass bereits ein Spiel der Hinrunde wegen Personalmangels abgesagt werden musste.

„Bevor ich die Zusage gegeben habe, habe ich erstmal den Kader durchleuchtet. Da hat es bei manchen Spielern wohl auch an der nötigen Zuverlässigkeit gefehlt“, hat Reuter festgestellt. Er betont aber, dass es das bei ihm nicht geben wird. „Ich habe bei meiner Vorstellung der Mannschaft klar gesagt, was ich von den Spielern erwarte. Ich bin ein sehr emotionaler Trainer, da fallen auch mal härtere Worte, aber ich glaube, dass die Truppe das auch braucht“, sagt der Coach.

Neuer Coach sieht genügend Qualität im Kader der Sportfreunde Siepen

Andererseits hat er aber auch registriert, dass im Kader ausreichend Qualität steckt. „Da sind ein paar gute Jungs dabei. Natürlich werde ich an ein paar Stellschrauben drehen müssen, aber ich bin sicher, dass da viel rauszuholen ist“, zeigt sich der Trainer zuversichtlich.

Zudem hat er zwischenzeitlich auch seine Kontakte spielen lassen und so werden die Sportfreunde mit einem verstärkten Kader in die Rückrunde gehen. „Wir werden vier bis sieben Neuzugänge haben. Vier Spieler haben uns bereits zugesagt, einige andere werden sich in der Vorbereitung ab 5. Januar ein Bild machen und sich dann entscheiden“, erläutert er.

Stella Azzurra Velbert gegen Sportfreunde Siepen
Für die Sportfreunde Siepen lief es in der Kreisliga A bislang nicht nach Plan. Der Aufsteiger ist Tabellenletzter. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nach seiner Demission in Heiligenhaus hat er erstmal aus persönlichen Gründen eine Pause als Trainer eingelegt und viermal als Spieler dem BV 04 Düsseldorf in der Kreisliga B ausgeholfen. Dann war er aber wieder hochmotiviert, eine Mannschaft zu übernehmen und genau im richtigen Moment sprach Reiner Finkenbusch ihn an.

Schon das erste Spiel des Jahres ist richtungsweisend

Er hatte die Siepener im Sommer selbst noch als Coach in die Kreisliga A geführt, wollte dann aber kürzertreten. Bei der Trainersuche beriet er dann die Vereinsverantwortlichen. „Er war zu meiner Zeit als Coach beim SSV Sudberg mein Sportlicher Leiter und hat jetzt den Kontakt hergestellt“, berichtet Reuter, wie es zu seinem Engagement kam.

„Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns, aber einfach kann ja jeder. Sieben Punkte sind schon ein Brett, aber wir haben ja noch die ganze Rückrunde vor uns“, konstatiert Reuter. Und als mehr als richtungsweisend bezeichnet er das erste Pflichtspiel im neuen Jahr, denn am 9. Februar wird Fortuna Wuppertal zu Gast auf dem Sportplatz Hohenbruchstraße sein.

Die Oberbarmer bilden punktgleich mit den Siepenern den Tabellenkeller. „Man redet bei solchen Kellerduellen oft von Sechs-Punkte-Spielen, für mich ist das von der Bedeutung her sogar ein Zwölf-Punkte-Spiel“, wählt der Siepener Coach bewusst das Stilmittel der Übertreibung. Danach wird man dann jedenfalls sehen, bei wem im Keller das Licht noch ein bisschen heller scheint.

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