Velbert. Die HSG Velbert/Heiligenhaus rettet einen Punkt gegen den Kettwiger SV. Ein Mann wurde dabei gleich dreifach zum Unglücksraben.
Die HSG Velbert/Heiligenhaus hat den Auftakt in die Dreier-Serie ihrer Auswärtsspiele zum Jahresabschluss nicht erfolgreich gestaltet. Beim Tabellenvierten aus Essen-Kettwig mussten sich die Adler mit einem 27:27 und somit lediglich einem Punkt begnügen – der nach einer schwachen und zerfahrenen zweiten Halbzeit sogar noch glücklich war.
Die Velberter starteten nicht gut in die Partie, agierten offensiv zu lethargisch und ließen hinten immer wieder freie Würfe aus dem Rückraum zu. So stand es schnell 2:0 für die Kettwiger Hausherren. Innerhalb weniger Minuten konnten die Adler ausgleichen, es entwickelte sich ein enges Spiel. Nach knapp 20 Minuten stellte die HSG personell etwas um und konnte sich in den folgenden Minuten erstmals etwas absetzen. Eine höhere Durchschlagskraft im Angriff, schnelleres Tempospiel und eine stabilere Deckung führten zu einem 15:11-Vorsprung in der 26. Minute.
Handball-Verbandsliga: HSG Velbert/Heiligenhaus
Kurz vor der Halbzeit nahm das Unglück aber seinen Lauf: Der Velberter Lennard Köhler kassierte eine unglückliche Zeitstrafe, die Kettwiger konnten kurz vor der Halbzeit auf 14:16 verkürzen. Doch damit nicht genug: nach dem Seitenwechsel waren sämtliche Velberter Akteure offensichtlich noch im Tiefschlaf, den der immer noch für mehr als eine Minute suspendierte Köhler marschierte einfach wieder aufs Feld. Die Folge: die nächste Zeitstrafe, lediglich vier Velberter auf der Platte und der schnelle 16:16-Ausgleich für Kettwig.
Vergessen waren die starken Minuten vor der Halbzeit, gekippt das momentan auf die Seite der Hausherren. Wie schon im ersten Abschnitt entwickelte sich ein enges Rennen, beide Teams kämpften intensiv um jeden Ball und jedes Tor. In der 40. Minute ging die HSG letztmalig in Führung – 19:21.
Danach kam vor allem die defensive Passivität aus den Anfangsminuten zurück, die Kettwiger Rückraumakteure konnten nach Lust und Laune werfen und Tor um Tor erzielen.
Vier Minuten vor Schluss führt der Kettwiger SV gegen die HSG mir drei Toren
Das unglückliche Bild rundete Lennard Köhler in der 45. Minute ab: bei einem freien Wurf von außen entschied er sich für die kurze Ecke, dort stand jedoch Dennis Hoffmann im Tor der Kettwiger und kriegte den Ball voll ins Gesicht. Die Folge: die dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte für Köhler, die Velberter mussten also die letzte Viertelstunde ohne Linkshänder agieren.
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Vier Minuten vor Schluss schien die Partie entschieden: 26:23 für Kettwig durch den starken Hendrik Wolff. Doch die Velberter zeigten wie schon in der Vorsaison so häufig Moral, kämpften sich heran und erzielten 34 Sekunden vor Schluss tatsächlich den Ausgleich zum 27:27. Nach einer Parade von Leo Loose kam die HSG schnell wieder in Ballbesitz, spielte den letzten Angriff jedoch zu riskant aus und musste sich letztendlich mit einem Punkt begnügen.
Am Samstag wartet der nächste Kracher auf die HSG Velbert/Heiligenhaus - beim Meerbuscher HV
„Wir sind heute nicht zufrieden mit unserer Spielweise. Wir haben vorne zu wenig Druck gemacht, waren hinten viel zu passiv und haben uns selber durch unnötige Fehler und Zeitstrafen geschwächt,“ fasste HSG-Coach Oliver Franke die Partie zusammen. „Tabellarisch ist es wahrscheinlich irgendwie in Ordnung, hier heute beim Tabellenvierten einen Punkt zu holen. Aber wir hatten uns mehr vorgenommen“, so Franke weiter.
Mehr Leistung bringen müssen die Velberter definitiv am kommenden Samstag beim Tabellenzweiten Meerbusch (16.45 Uhr): „Die Jungs aus Meerbusch haben sich schlau verstärkt und spielen eine hervorragende Saison. Wir werden an unserer Energie an beiden Enden des Feldes arbeiten in der Trainingswoche – um dort Punkte mitzunehmen, müssen wir viel aktiver sein“, blickt Franke voraus auf das kommende Spitzenspiel.
Ein Sieg wäre insofern doppelt wichtig, dass er den Velbertern natürlich in der Tabelle gut zu Gesicht stehen würde, aber ihnen auch die anschließende Weihnachtsfeier versüßen würde.
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