Velbert. Nach 15 Jahren bei der HSG Velbert/Heiligenhaus schlägt Philip vom Stemm ein neues Kapitel auf. Er macht aber noch ein Versprechen.

Nach 15 Jahren im Verein auf einmal mitten in der Saison der Wechsel eine Liga höher: diesen ungewöhnlichen Weg von der HSG Velbert/Heiligenhaus zum Handball-Oberligisten Mettmann-Sport hat Philip vom Schemm vor einigen Wochen gewagt. Der 24-jährigen Velberter ist heiß auf die neue Aufgabe, macht seinem Ex-Verein aber auch ein Versprechen.

Schon vor Saisonbeginn war klar, dass die Situation zwischen den Pfosten bei der HSG alles andere als einfach sein würde. Gleich vier Torhüter nahmen die Saisonvorbereitung auf - Lukas Maile kam als Neuzugang aus Oberhausen und komplettierte das Quartett.

HSG Velbert/Heiligenhaus hat sich rechtzeitig vorbereitet

Dass es in Velbert überhaupt zu einem Quartett kam, hatte vor allem mit Philip vom Schemm zu tun: „Es stand schon lange fest, dass ich in der Rückrunde für ein Auslandssemester in Norwegen sein werde. Das habe ich auch so kommuniziert und deswegen hat der Verein gehandelt und sich auf diese Situation vorbereitet.“

Logischerweise konnten nun aber nicht alle vier Torhüter in der Hinrunde auf viel Spielzeit kommen, auch wenn viel rotiert und die Einsatzzeit geschickt gesteuert wurde. Umso verlockender kam dann der Ruf des Oberligisten aus Mettmann, der aufgrund von Verletzungen ein akutes Torwartproblem hatte.

Wechsel war nach guten Gesprächen und einem Probetraining perfekt

„Der Kontakt kam dann über Torben Schirner, mit dem ich lange in Velbert gespielt habe, und Jarmo Döhler, der nach langen Jahren in Mettmann nach Velberter gewechselt ist, zu Stande. Dann ging auf einmal alles ganz schnell: Probetraining, ein paar Gespräche, und schon war ich ein Spieler von Mettmann“, berichtet vom Schemm von den bewegten Wochen im Oktober.

Dankbar zeigt er sich für die Fairness und Offenheit der HSG: „Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt und mir wurden keinerlei Steine in den Weg gelegt. Ich weiß, dass so ein Wechsel sehr unüblich ist, allerdings war die Chance groß - und ich hatte nicht das Gefühl, die Jungs in Velbert im Stich zu lassen, da dort jetzt immer noch drei großartige Torhüter zwischen den Posten stehen“, so der 24-jährige.

HSG Velbert/Heiligenhaus legt seinem Torhüter keine Steine in den Weg

Auch die Reaktion der Mannschaft auf diese Entscheidung sei sehr positiv ausgefallen. Neben herzlichen Verabschiedungen und warmen Worten folgten auch Taten: Einige der Velberter Spieler waren bei seinem Oberliga-Debüt gegen Langenfeld in der Mettmanner Halle und feuerten ihren langjährigen Weggefährten an.

All diese Punkte zeigen, dass Philip vom Schemm in seiner Zeit in Velbert einiges richtig gemacht hat. „Wir verlieren mit Philip einen tollen Torhüter, aber vor allem einen großartigen Menschen, der wie eine gute Seele für den Verein und die Mannschaft war und sich um vieles gekümmert hat. Diese Identifikation und Zuverlässigkeit ist nicht alltäglich - das gilt es wirklich herauszuheben“, so der Velberter Trainer Oliver Franke.

Philip vom Schemm wird in Velbert weiterhin bei den Heimspielen zu sehen sein

Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Spieler war vom Schemm maßgeblich an der Gründung der HSG-Frauenmannschaft 2021 beteiligt. Diese trainiert er bis heute und bringt sich auch hier ins Vereinsleben mit ein - zu seiner aktiven Zeit in Velbert war der junge Velberter von Montag bis Donnerstag jeden Abend in einer Velberter Halle unterwegs, am Wochenende folgten zwei Spiele.

Für die verbleibenden Spiele in diesem Jahr wünscht sich Philip vom Schemm vor allem eins: „Ich möchte meiner neuen Mannschaft helfen, Punkte zu holen und das Jahr gut zu beenden. Es ist eine große Ehre für mich, jetzt Oberliga spielen zu können. Das Vertrauen will ich durch Engagement und natürlich vor allem Paraden zurückzahlen.“

Darüber hinaus verfolge er natürlich weiterhin die Spiele seiner langjährigen Truppe: „Ich schaue mir natürlich die Spiele im Emka Sportzentrum an und feuere die Jungs an. Ich wünsche ihnen nur das Beste“, so vom Schemm abschließend.

Mehr zur HSG Velbert/Heiligenhaus

Mehr Sport aus Velbert & Heiligenhaus