Velbert. Der Velberter Fußball-Bezirksligist muss sich komplett neu auf der Trainerebene aufstellen. Einen klaren Favoriten als Nachfolger gibt es bereits.
- Ibrahim Cöl ist nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Radevormwald als Trainer von Türkgücü Velbert zurückgetreten, obwohl die Entscheidung nicht allein auf diese Niederlage zurückzuführen ist.
- Er erklärte, dass er seit einiger Zeit das Gefühl hatte, die Mannschaft nicht mehr zu erreichen, und nach Gesprächen mit seinen Co-Trainern und dem Vorstand beschlossen habe, gemeinsam mit ihnen zurückzutreten.
- Der Verein zeigt sich dankbar für seine Leistungen und befindet sich bereits in Gesprächen mit möglichen Nachfolgern, wobei Zeljko Nikolic als Favorit gilt.
Seit einigen Wochen waberten die Gerüchte durch die niederbergische Fußballszene, nun wurde es Gewissheit: Ibrahim Cöl ist nicht mehr Trainer des Bezirksligisten Türkgücü Velbert. Mit ihm traten nach der 2:3-Niederlage beim Schlusslicht SC Radevormwald auch Co-Trainer Günter Dembski und Torwarttrainer Antonio Bano zurück.
Cöl betont aber, dass nicht die nicht einkalkulierte Pleite im Bergischen Land der Grund für seine Demission war, sondern verweist auf einen schleichenden Prozess. „Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, dass ich nicht mehr so richtig an die Mannschaft herankomme. Darüber habe ich auch schon vor dem Spiel gegen den 1. FC Wülfrath mit dem Vorstand gesprochen und meinen Rücktritt angeboten. Doch trotz der 0:7-Niederlage haben die Verantwortlichen der Mannschaft gesagt, dass sie sich eher von Spielern als von den Trainern trennen würden“, berichtete Cöl.
Velberter Bezirksligist Türkgücü veliert unglücklich gegen das Schlusslicht
Auch von seinem Trainerteam wurde er bestärkt weiterzumachen. „Auf der Rückfahrt nach dem Spiel in Radevormwald habe ich mich dann aber mit meinen Kollegen besprochen und dann haben wir den Entschluss gefasst, gemeinsam zurückzutreten. Das haben wir Vorstandsmitglied Yalcin Yilmaz dann auch sofort mitgeteilt, der das auch akzeptiert hat“, teilte Cöl mit.
„„In jedem Fall muss die Mannschaft mal ein anderes Gesicht sehen und braucht frischen Wind“
Die Niederlage beim Tabellenletzten kam aus seiner Sicht aber äußerst unglücklich zustande. „Zur Pause hätten wir schon 4:0 führen müssen, kassieren dann aber ein klares Abseitstor. Nach der Roten Karte für unseren Torwart Arianit Behrami haben wir auch in Unterzahl weiter auf Sieg gespielt und sind ausgekontert worden“, schildert der scheidende Coach den Spielverlauf. „Vielleicht hat die Mannschaft das Spiel nach der guten ersten Hälfte dann auf die leichte Schulter genommen“, vermutet er. „In jedem Fall muss die Mannschaft mal ein anderes Gesicht sehen und braucht frischen Wind. Ich bin jetzt zwei Jahre bei Türkgücü, das hat vor 20 Jahren zuletzt jemand geschafft“, so Cöl.
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„Wir sind Ibo sehr dankbar, denn er hat unseren Verein dort hingeführt, wo er hingehört, nämlich in die Bezirksliga“, stellte Türkgücü-Vorstandsmitglied Yalcin Yilmaz klar. Wie geht es jetzt weiter? „Es könnte gut sein, dass ein neuer Trainer schon am Dienstag übernimmt, wir sind bereits in Gesprächen mit drei, vier Kandidaten“, verrät Yilmaz.
Favorit auf Cöls Nachfolge scheint Zeljko Nikolic zu sein. Der 65-jährige Ex-Profi wurde bereits am Rande des Spiels gegen den FSV Vohwinkel gesichtet und war zuletzt kurzfristig für den Solinger Kreisligisten 1. FC Sportring Solingen tätig, nachdem er in der letzten Saison den SC Radevormwald zum Aufstieg in die Bezirksliga geführt hatte.
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