Velbert. Türkgücü Verbert ist Derman Disbudaks 12. Verein. Im Interview spricht er über die ersten Spiele, die Ziele und seine vielen Wechsel.
Nach drei Spielen in der Bezirksliga steht Türkgücü Velbert noch immer ohne eigenen Treffer da. Dabei gilt das Team als spielstark und extrem torgefährlich. Mit Derman Disbudak oder Ahmet Tepebas haben die Velberter auch zwei Spieler mit Torjägerqualitäten in ihren Reihen, die bislang aber noch nicht trafen. Sommerneuzugang Disbudak erklärt, woran es aktuell noch scheitert.
Derman Disbudak, warum hat Türkgücü bisher noch kein Tor erzielt?
Wir hätten tatsächlich die ersten beiden Spiele gewinnen können, aber am ersten Spieltag habe ich mich verletzt und musste schon früh raus. Eine Woche später hätte ich gar nicht spielen dürfen, aber ich wollte der Mannschaft helfen. Ich musste dann aber feststellen, dass ich zu beeinträchtigt war. Bei jedem Schritt hatte ich Angst, noch mehr kaputtzumachen. Gegen ASV Mettmann sind wir auf einen starken Gegner getroffen, der uns nicht viel zugelassen hat. Und da musste dann Ahmet Tepebas wegen einer Verletzung noch vor der Pause ausgewechselt werden. In dem Spiel sind wir auch nicht annähernd gefährlich geworden.
Die Partie in Mettmann endete 0:5. In den zwei Spielen zuvor hat Türkgücü stets die Null auch hinten gehalten. Ihr Co-Trainer Günter Dembski vermutete, dass die Mannschaft nach dem 0:0 gegen TUSEM Essen dachte, es geht einfach so weiter.
Ich glaube, wir haben einfach zu viel Respekt gehabt. Mettmann war letzte Saison noch in der Landesliga und hat auch eine super Truppe, aber wir haben sie erst richtig stark gemacht. Vier der fünf Tore haben wir denen ja selbst eingeschenkt. Wir sind Aufsteiger und müssen uns auch erst finden. Die Fehler, mit denen man in der Kreisliga noch durchkam, werden in der Bezirksliga sofort brutal bestraft. Daraus müssen wir lernen.
Wann schießen Sie Ihr erstes Meisterschaftstor für Türkgücü? Immerhin trafen Sie in der Vorbereitung häufig.
Ich bin nicht egoistisch, mir ist egal, wer die Tore schießt. Wichtig ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist.
Türkgücü hat aus den ersten drei Spielen zwei Punkte geholt. Sonntag geht es daheim gegen den hoch eingeschätzten und bisher mit drei Siegen in drei Spielen gestarteten 1. FC Wülfrath (15.15 Uhr). Was glauben Sie, ist mit der Mannschaft möglich?
Ich habe eins gelernt im Leben, ich rede nicht gerne groß. Als Aufsteiger ist es schwierig, in der Bezirksliga anzukommen, wir gucken jetzt von Woche zu Woche und mehr auf uns als auf den Gegner. Das 0:5 tat weh, aber jetzt wissen wir, dass wir immer alles abrufen müssen, um keine Probleme zu bekommen.
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Sie kommen aus Neuss und haben überwiegend auch in der Umgebung gespielt. Sie waren schon in höheren Ligen unterwegs und sich einen Namen als Torjäger gemacht. Fast alle Vereine suchen einen Knipser. Was hat sie da ausgerechnet nach Velbert gebracht?
Ich hatte tatsächlich viele Angebote. Dann habe ich mich mit dem Sportlichen Leiter Yalcin Yilmaz getroffen und hatte direkt ein gutes Gefühl. Nach dem zweiten Gespräch habe ich festgestellt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Das Menschliche hat mich überzeugt und ich habe festgestellt, dass der Verein gute Pläne und eine gute Struktur hat.
Sie haben schon in sehr vielen Vereinen gespielt und sind sehr oft gewechselt. Selten sind Sie lange bei einem Klub geblieben. Warum?
Das hat ganz unterschiedliche Gründe gehabt. Ich habe oft ein sehr gutes Angebot bekommen und ein halbes Jahr später dann noch ein besseres. Manchmal habe ich mich aber auch in Vereinen nicht richtig wohlgefühlt und bin dann gegangen. Und einmal hat auch der Verein nicht weiter mit mir planen wollen. In Neuss-Gnadental habe ich vier Jahre lang gespielt, das ist mein Herzensverein. Da verfolge ich auch heute immer noch, was dort passiert.
Wie ist Ihr Engagement bei Türkgücü angedacht? Könnte das auch über eine längere Zeit gehen?
Ich soll als erfahrener Spieler dort helfen, etwas aufzubauen. Dieser Aufgabe komme ich gerne nach. Ich fühle mich sehr wohl in Velbert, der Trainer macht eine super Arbeit und ist auch als Mensch gut. Ich denke da langfristig.
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