Velbert. Drei Führungen müssen zum Sieg gegen Hilden reichen. Eigentlich. Die SSVg Velbert verpasst den Sieg, freut sich aber über einen Joker.

  • Das Kreisderby zwischen der SSVg Velbert und dem VfB Hilden endete nach einem intensiven Spiel bei hochsommerlichen Temperaturen mit einem gerechten 3:3-Unentschieden.
  • Beide Mannschaften zeigten Offensivdrang und verteidigten nicht immer konsequent, wobei Velbert trotz Personalmangels dreimal in Führung ging, aber den Ausgleich durch einen umstrittenen Elfmeter hinnehmen musste.
  • In der Schlussphase dominierten taktische Fouls das Geschehen, wodurch Hilden weitere Angriffe der Velberter verhinderte und das Unentschieden sicherte.

Das Kreisderby zwischen der SSVg Velbert und dem VfB Hilden hatte den knapp 500 Zuschauern einiges zu bieten. Es war bei hochsommerlichen Temperaturen eine intensive Oberliga-Partie mit vielen Zweikämpfen und Torchancen auf beiden Seiten, insgesamt sieben Gelben Karten und sechs Toren, die am Ende mit einem leistungsgerechten 3:3-Unentschieden endete.

Die Niederbergischen gingen mit argen Personalproblemen in die Begegnung, denn neben den Ausfällen der gesperrten Timo Mehlich und Mohammed Hassouni sowie der verletzten Marco De Stefano und Ismail Remmo, hatten Robin Hilger (Fußverletzung) und Andri Buzolli (Erkältung) in der Woche nicht trainieren können und konnten auch nicht über die gesamten 90 Minuten gehen.

Kopfballtor sorgt für das 1:0 für die SSVg Velbert

Trotzdem starteten die Velberter stark ins Spiel, denn nach einer Flanke von Yasin Kaya war Cellou Diallo mit dem Kopf zur Stelle und es stand 1:0. Die Freude über die Führung währte aber nicht lange, denn Felix Herzenbruch hatte bei seinem Rückpass den VfB-Torjäger Pascal Weber übersehen, der dazwischen spritzte und SSVg-Torhüter Marcel Lenz zum 1:1 überwinden konnte. Maximal ärgerlich, denn in dieser Phase schienen die Velberter das Spiel im Griff zu haben.

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Danach wogte die Partie hin und her, beide Mannschaften bevorzugten die Offensive und arbeiteten defensiv nicht immer mit der letzten Konsequenz. Nach einer Ablage von Hilger zog Diallo ab, der Ball zischte aber knapp am Winkel vorbei. Aber auch die Hildener hatten einige vielversprechende Aktionen, die sie nicht erfolgreich zu Ende spielten.

VfB Hilden kommt immer wieder zurück ins Spiel

Nach einer halben Stunde eroberte Max Machtemes einen Ball im Mittelfeld, steckte durch auf Mohamed Yassin Benktib, der zum 2:1 vollstreckte. In der Schlussphase der ersten Hälfte tauchte erneut Weber vor Lenz auf, doch diesmal entschied der SSVg-Schlussmann das Duell 1:1 für sich.

„In der Pause haben wir uns vorgenommen, dass wir mehr Ballbesitz haben wollten, denn bei den hohen Temperaturen braucht man Entlastung, aber das hat nicht so funktioniert“, berichtete Trainer Ismail Jaroui. Kurz nach dem Seitenwechsel offenbarten die Niederbergischen wieder einmal Probleme beim Verteidigen von Standardsituationen. Nach einer Ecke kam Fabian zur Linden acht Meter vor dem Tor völlig frei an den Ball und beförderte ihn zum Ausgleich ins Netz.

Bereitete das Tor zum 1:0 von Cellou Diallo vor: Velberts Yasin-Cemal Kaya.
Bereitete das Tor zum 1:0 von Cellou Diallo vor: Velberts Yasin-Cemal Kaya. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Die Antwort der Velberter ließ aber nicht lange auf sich warten: Nach einer Flanke von Manuel Schiebener wollte der Hildener Torhüter Yannic Lenze den Ball „runterpflücken“, ließ ihn aber wieder fallen und der nur zwei Minuten zuvor eingewechselte Buzolli hielt den Fuß und hatte keine Mühe, zum 3:2 einzuschieben.

Am Ende geht das Remis zwischen der SSVg Velbert und dem VfB Hilden in Ordnung

Nach einer Umschaltbewegung spielte Benktib Schiebener an, der selbst abschloss anstatt auf den mitgelaufenen Buzolli abzulegen. „Das war die Großchance zum 4:2, damit wäre das Spiel wohl durch gewesen“, mutmaßte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn. In der Folge ließen die Velberter sich zu tief hinten reindrängen und mehrfach musste Lenz durch gute Paraden den erneuten Ausgleich verhindern.

Als Felix Herzenbruch aus einem Meter Entfernung am Strafraumeck angeschossen wurde, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, den Nick Sangl zum 3:3-Endstand verwandelte. „Felix hatte den Arm vor der Brust, den Elfmeter gibt nicht jeder Schiedsrichter“, befand Kuhn.

Ismail Jaouri bleibt als Trainer der SSVg Velbert ungeschlagen.
Ismail Jaouri bleibt als Trainer der SSVg Velbert ungeschlagen. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

In der Schlussphase störten die Hildener immer wieder den Velberter Spielfluss durch taktische Fouls und wurden viermal verwarnt. Allein dreimal wurde der flinke Buzolli gehalten, aber letztlich verhinderten die Gäste dadurch weitere Abschlüsse der SSVg-Auswahl. „Über den gesamten Spielverlauf betrachtet, geht das Ergebnis sicherlich in Ordnung. Aber wenn man dreimal führt, will man auch das Spiel mit drei Punkten nach Hause bringen.“, sagte Jaroui. 

SSVg Velbert 02 – VfB Hilden 3:3 (2:1)

  • SSVg: Lenz, Herzenbruch, Duschke, Schiebener, Diallo (65. Glavas), Kaya, Machtemes, Hilger (53. Buzolli), Abdel Hamid, Yoshida, Benktib (80. Adigüzel)
  • Tore: 1:0 Diallo (3.), 1:1 Weber (14.), 2:1 Benktib (30.), 2:2 Zur Linden (52.), 3:2 Buzolli (55.), 3:3 Sangl (79./Strafstoß)

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