Velbert. Auf gleich 21 Kaderpositionen verändert sich der SV Union Velbert. Ein Top-Transfer platzte indes unschön. Der wäre aus der Oberliga gekommen.
Elf Zugänge, zehn Abgänge. Der SV Union Velbert wird in der kommenden Saison mit einem ganz anderen Gesicht in der Kreisliga A auflaufen. Der Sportliche Leiter Jakub Mizgajski treibt den XXL-Kaderumbruch voran. „Ich bin Ende Mai des vergangenen Jahres hier Sportlicher Leiter geworden. Da war es schwierig, in der kurzen Zeit Spieler zu besorgen. Daher war wichtig, mit beiden Teams irgendwie die Liga zu halten“, sagt Mizgajski.
Schlussendlich gelang das Vorhaben. Die erste Mannschaft, die früher jahrelang überkreislich agierte, spielt weiterhin in der Kreisliga A, die Zweitvertretung eine Liga tiefer. Noch einmal möchte der Sportliche Leiter aber nicht in so eine Situation kommen und ist dementsprechend deutlich früher mit der Kaderplanung dran.
Unter dem neuen Trainer Kevin Weber, der vom TuSpo Saarn kommt, und von Co-Trainer Filip-Julian Hirsch sowie Torwarttrainer Marvin Rösch unterstützt wird, soll auch frischer Wind durch den Kader ziehen. Weber soll den Umbruch anführen.
„Damit wir unsere Ziele erreichen können, setzen wir auf jüngere Leute. Wir wollen hier langfristig etwas aufbauen und Erfolge einfahren und nicht – wie andere Klubs – viel Geld in die Hand nehmen, um Spieler aus höheren Ligen zu holen. Alle, die neu kommen, sind um die 24 Jahre alt und somit in einem super Alter, in dem sie sich noch entwickeln können“, so Mizgajski.
Der neue Trainer Kevin Weber bittet Unions Spieler zum Trainingslager
Aufgrund des großen Umbruches wäre es für den Sportlichen Leiter zu früh, von dem Aufstieg als Ziel zu sprechen – auch wenn mit Türkgücü Velbert und der SSVg II zwei große Konkurrenten nicht mehr dabei sind und der Druck auf Union von außen schon jetzt immer weiter erhöht wird. Klar ist für Mizgajski aber auch: „Wir wurden in der Rückrunde schon mit dem bisherigen Kader Vierter. Und da wollen wir uns in jedem Fall steigern.“ Auch deshalb geht es ab dem 12. Juli für drei Tage in ein Trainingslager in Nottuln.
Neu an Bord sind mit Patrick Stelzer und Utku Acici gleich zwei Spieler vom ASV Mettmann. Acici ist Innenverteidiger, kann aber auch im defensiven Mittelfeld spielen. Stelzer ist eher für die Torvorlagen zuständig. „Er ist sehr schnell, ballsicher, kann gut dribbeln und ist flexibel“, sagt Mizgajski.
Von den Sportfreunden Siepen kommt Samuel Winke, der dort in 17 Spielen 17 Tore erzielen konnte. Aus der U19 des SC Velbert schließt sich Mittelfeldmann Noah Kitzelmann Union an. Von BW Mintard kommt Torhüter Lukas Elsner, der gemeinsam mit Daniel Schmal, der trotz Angeboten aus der Landesliga in Velbert bleibt und Jill Hillemacher, der vom SuS Niederbonsfeld kommt, das Torhütertrio bildet.
Gleich fünf Spieler wechseln vom SuS Niederbonsfeld nach Velbert
Ebenfalls aus Bonsfeld ziehen Außenverteidiger Janek Weber, der schon in der C-Jugend bei Union spielte, Mittelfeldspieler Finn Colin Hillemacher, und die Abwehrspieler Thies Möller und Yannik Feyand ein paar Kilometer weiter nach Velbert. Und dann ist da auch noch Jan-Philipp Limbach, der einst ebenfalls beim SuS Stammspieler war, in der vergangenen Saison aber mit BG Überruhr in die Landesliga aufstieg.
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Einen weiteren Stürmer hätten die Velberter auch gerne geholt. „Das wäre für uns ein super Transfer geworden. Er wäre aus der Oberliga in die Kreisliga gekommen und dafür eine Granate gewesen. Er war schon hier, hat die Sachen anprobiert und schon in unserer Whatsapp-Gruppe, hat sich dann aber doch noch für einen Bezirksligisten entschieden“, ärgert sich Mizgajski. Da hätte es an den richtigen Werten wie Loyalität gefehlt.
Auf dem Sportplatz des SV Union Velbert wird es langsam eng
Auf der Seite der Abänge stehen Noah Sander, Fabian Binöder, Enes Osman, David Kocherscheidt, Marcel Thieme, Maurice Kulpe, Mirko Brückmann, Marcel Rösler, Rene Danek (alle zweite Mannschaft oder noch unbekannte Ziele), Trainer Pascal Sailer (zweite Mannschaft), Semih Tunc (TVD Velbert III) und Jaad Benzerdjeb (SSV Erkrath). Der Rest bleibt aber erhalten. Mizgajski: „Wir sind sehr froh, dass wir die halten konnten, die wir auch halten wollten.“
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Es scheint, als sei man sehr optimistisch am Ernst-Adolf-Sckär-Sportplatz. Bleibt nur noch ein Problem: unter anderem aufgrund der stark wachsenden Frauen- und Mädchenabteilung, gibt es immer mehr Platzprobleme, weshalb die erste Männermannschaft zeitlich nun deutlich später trainiert – um nicht zum Beispiel nach Siepen ausweichen zu müssen.
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