Velbert. Nach dem Sieg gegen Ahlen wartet auf die SSVg Velbert eine Bewährungsprobe. Regionalligist muss beim angeschlagenen Meisteraspiranten antreten.
Der 3:2-Sieg gegen Rot-Weiss Ahlen hat im Lager der SSVg Velbert wieder Hoffnungen im Kampf um den Klassenerhalt erzeugt. So treten die Niederbergischen auch die Reise ins westliche Münsterland, wo sie am Samstag der 1. FC Bocholt im Stadion Am Hünting (Anstoß 14 Uhr) erwartet, zuversichtlich an.
Nicht nur die drei Punkte gegen die Westfalen waren extrem wichtig, auch für das Selbstvertrauen der Spieler war dieser Erfolg von besonderer Bedeutung. „Die Stimmung in der Truppe ist richtig gut“, hat der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn in dieser Trainingswoche festgestellt.
SSVg Velbert verzeichnet 100 Prozent Trainingsbeteiligung
Das bestätigt auch Andre Adomat, der seit der Trennung von Trainer Dimitrios Pappas und dessen Assistenten Christian Dorda die Trainingseinheiten federführend leitet. „Die Trainingsbeteiligung liegt bei 100 Prozent und alle sind mit Feuereifer und Herz dabei. Alle sind topmotiviert. Sie haben erkannt, was mit Leidenschaft, Kampf- und Laufbereitschaft möglich ist“, hat er registriert. „Die Jungs haben richtig Bock auf die nächsten Spiele“, teilte er mit.
Bereits in Köln hatte sich trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage angedeutet, dass der Mannschaft der etwas defensivere Ansatz besser liegt und deutlich mehr Sicherheit gibt. So ergaben sich auch bei Umschaltbewegungen in der Offensive mehr Räume, die Spieler wie Cellou Diallo, Yasin Kaya oder Robin Hilger für ihr Spiel auch benötigen.
Rogin Hilger ist nicht mehr auf sich allein gestellt
„Jetzt steht Robin in der Spitze nicht mehr immer alleine gegen drei und ist dann auch erfolgreich“, erläutert Adomat. Hilger ist auch für Kuhn ein gutes Beispiel für die jüngsten Verbesserungstendenzen. „Man sieht auch, wie wichtig der Kopf im Fußball ist“, betonte er. Kam der Stürmer in der gesamten Hinrunde nur dreimal zum Torerfolg, traf er in den letzten beiden Partien jeweils und erzielte gegen Ahlen in der Schlussphase den Siegtreffer.
„Wir werden auch von unserer Spielrichtung jetzt nicht mehr abgehen“, kündigte Adomat an. „Durch unsere stabile Grundordnung kommen wir über Balleroberungen und Umschaltaktionen in die torgefährlichen Zonen und bekommen unsere im Kader zweifellos vorhandene Qualität auch auf die Platte“, beschreibt der Vereinschef seine Eindrücke.
Duschke und Erwig-Drüppel sind wieder Alternativen
Er geht davon aus, dass bis auf Timo Mehlich, der nach seiner Schulteroperation noch etwas Zeit braucht, alle Spieler einsatzfähig sind und im Kader stehen. Tristan Duschke und Jonas Erwig-Drüppel haben nach ihren langwierigen Verletzungen einen Teil ihres Trainingsrückstands aufgeholt und sind zumindest Alternativen, wenngleich es für die Startelf wohl noch nicht reicht.
Auch Rilind Hetemi, der gegen Ahlen aufgrund muskulärer Beschwerden geschont wurde, steht in Bocholt wieder im Aufgebot. So hat das Trainerquintett die Qual der Wahl und wird sich erst kurzfristig nach der letzten von vier Trainingseinheiten für eine Anfangsformation entscheiden.
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Während bei den Velbertern aktuell so eine Art von Aufbruchstimmung herrscht, sind die Bocholter unzufrieden mit ihrem Start in die Rückrunde. Sie kamen als Spitzenreiter aus der Winterpause, verstärkten sich mit sechs Neuzugängen im Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga auch noch mal personell, wurden ihren eigenen Erwartungen im neuen Jahr aber noch nicht so wirklich gerecht.
Bocholt streicht im Niederrheinpokal glanzlos die Segel
Im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs auf Niederrheinebene schieden sie beim Oberligisten Sportfreunde Baumberg mit 0:3 aus und holten aus den ersten vier Regionalligabegegnungen nur fünf von zwölf möglichen Punkten. Zu wenig, denn die Tabellenführung haben sie an Alemannia Aachen verloren und der Rückstand auf die Kaiserstädter beträgt schon fünf Zähler.
„Natürlich wird Bocholt bemüht sein, nach der Negativserie den Bock gegen uns nun wieder umzustoßen“, weiß natürlich auch Adomat. „Zwar hatten sie zuletzt eine Phase, in der sie nicht so oft gewonnen haben, aber das ist eine ganz starke Mannschaft, die eine richtig gute Hinrunde gespielt hat und nicht umsonst da oben steht“, betont der ehemalige Defensivakteur.
Doch er will weniger auf den Gegner schauen. „Wir müssen auf uns achten, kämpferisch und läuferisch die vollen 100 Prozent abrufen und dann mit Emotionen und Leidenschaft das Optimale herausholen“, fordert er. „Dort erwarten uns 1500 Zuschauer, in Bocholt geht es immer hoch her. Es gibt ja auch seit einiger Zeit die besondere Rivalität zwischen den beiden Vereinen. Aber genau für solche Spiele machen wir doch die ganze Sache, das macht doch viel mehr Spaß als vor 150 Zuschauern in der Oberliga. Wir freuen uns auf das Spiel und wir fahren nicht dahin, um zu grüßen, wir wollen auch etwas mitnehmen“, stellt der Klubchef in aller Deutlichkeit klar.
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