Velbert. Das war ein wichtiger Sieg: Im Duell zweier Regionalliga-Abstiegskandidaten siegte die SSVg Velbert. So glückte der 3:2-Heimsieg gegen Ahlen.
Viele Anhänger der SSVg Velbert hatten vor der Begegnung mit Rot Weiss Ahlen von der letzten Chance im Kampf um den Klassenerhalt gesprochen. Vielleicht noch ein bisschen verfrüht, aber die Niederbergischen haben jedenfalls abgeliefert, besiegten die Westfalen aufgrund einer starken kämpferischen Leistung mit 3:2 (1:2), verschafften sich damit eine bisschen Luft im Abstiegskampf.
Die Partie begann recht verhalten und abwartend, wie man es vielleicht von zwei Mannschaften erwarten konnte, die um den Klassenerhalt kämpfen. Die erste Torannäherung hatten die Velberter, doch es wurde zu kompliziert agiert, so dass kein Abschluss zustande kam. Mit dem ersten zielstrebig vorgetragenen Angriff gingen die Westfalen in Führung. Auf der linken Seite setzte sich Derrick Kyere gegen Joey Gabriel durch, nach seiner Hereingabe war Kevin Coleman einen Tick eher am Ball als Felix Herzenbruch und beförderte den Ball aus kurzer Distanz mit der Fußspitze zum 1:0 über die Linie.
SSVg Velbert nach Rückstand erst einmal verunsichert
Danach hatte man den Eindruck, die Partie würde so vor sich hinplätschern, denn den Velbertern merkte man die Verunsicherung nach dem Rückstand an. Nach einer abgewehrten Ecke der Ahlener erhielt Cellou Diallo 30 Meter vor dem eigenen Tor den Ball, nutzte seine Geschwindigkeitsvorteile aus, lief alleine auf das Tor zu, umkurvte Schlussmann Robin Brüseke und schob zum 1:1 ein. Danach schienen die Niederbergischen die Begegnung in den Griff zu bekommen und hatten eine gute Möglichkeit, doch Brüseke parierte den Schuss von Robin Hilger aus halblinker Position.
Lesen Sie hier: So läuft die Trainersuche bei der SSVg Velbert.
Yasin Kaya setzte sich wenig später auf dem linken Flügel durch, doch seine Flanke fand im Zentrum aufgrund der schwachen Strafraumbesetzung keinen Abnehmer. Eine gute Chance hatte Max Machtemes, der aus halblinker Position das Tor knapp verfehlte, als er nach einem schwach abgewehrten Chipball von Kaya zum Abschluss kam. Als Machtemes einen Ball von außen flach und scharf nach innen brachte, erwischte er Hilger mit dem Rücken zum Tor, so dass der den Ball nicht kontrollieren und aus einem Meter ins Tor schieben konnte.
Als das Tor der Velberter nur eine Frage der Zeit zu sein schien, schlugen die Ahlener fast aus dem Nichts zu. Wieder war es Kyere, der in den Strafraum eindrang, Manuel Schiebener entwischte und von ihm regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Luka Tankulic, der Lenz in die falsche Ecke schickte, sicher zum 2:1. Und erneut hemmte dieser Treffer das Spiel der Velberter zunächst einmal wieder, nicht aber ihr Engagement, doch das Tor zum Ausgleich wollte ihnen vor der Pause nicht gelingen. Fast hätten auf der Gegenseite die Westfalen ihren Vorsprung auf 3:1 ausgebaut, doch erst rettete Herzenbruch auf der Linie, den Nachschuss wehrte Lenz mit einer Fußparade ab.
In der zweiten Halbzeit spielt die SSVg Velbert wieder mutig auf
Kurz nach dem Seitenwechsel hielt Lenz seine Mannschaft im Spiel, als er den Schuss von Tankulich aus sechs Metern parierte. Als der Ball nach einem Schuss den Arm eines Ahlener Abwehrspielers traf, forderten die Velberter einen Elfmeter, den der Schiedsrichter aber verweigerte. Kurz darauf dann aber doch der Ausgleich: Diallo flankte hinter den zweiten Pfosten, Kaya brachte den Ball wieder zurück ins Zentrum und Machtemes vollendete zum 2:2.
Fast hätte Hilger das 3:2 erzielt, doch er schoss aus halblinker Position über die Latte. Danach tat sich lange Zeit nicht mehr viel, Torraumszenen waren Mangelware, bis Coleman eine Viertelstunde vor Schluss abzog, aber weit über die Latte schoss. Zu genau wollte es dann wohl der eingewechselte Andri Buzolli machen, der aus 25 Metern aber nur das Lattenkreuz traf. Danach wirkten die Velberter zwingender und schienen dem Siegtreffer auch näher zu sein als die Gäste. Das bewahrheitete sich dann tatsächlich auch in der Schlussphase.
Nach einer sehenswerten Kombination über Buzolli und Micah Cain vollendete Hilger zum 3:2. Die Ahlener bäumten sich gegen die drohende Niederlage zwar noch einmal auf, doch mehr als ein paar Standardsituationen, die die SSVg-Auswahl mit Glück und Geschick wegverteidigte, kam dabei nicht mehr heraus. Gegen Ende der sechsminütigen Nachspielzeit sah Levent Özkan die Rote Karte, der sich gegen Manuel Schiebener eine Tätlichkeit erlaubt hatte.
Letztlich blieb es beim knappen Sieg der Velberter, der aufgrund der besseren zweiten Hälfte dann auch nicht unverdient war. Der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn kritisierte die beiden Unachtsamkeiten auf der rechten Abwehrseite, die zu den Gegentoren führten, bezeichnete den Sieg aber als leistungsgerecht. „Das hat dann auch Ahlens Trainer Björn Joppe zugegeben“, teilte der Velberter Klubchef mit.
SSVg Velbert 02 – Rot Weiss Ahlen 3:2 (1:2)
SSVg: Lenz, Schiebener, Abdel Hamid, Gabriel, Herzenbruch, Remmo (65. Buzolli), Machtemes (89. Duschke), Hemcke, Kaya, Hilger (89. D. Berisha), Diallo (81, Cain)
Ahlen: Brüseke, Karabatic (83. Buckesfeld), Ciccarelli (65. Asare), Tsuda (46. Uzun), Cejas (46. Öztürk), Tankulic, Kyere, Aydogan, Coleman, Cvetkovic, Reithmeir
Tore: 0:1 Coleman (4.), 1:1 Diallo (12.), 1:2 Tankulic (32./Strafstoß), 2:2 Machtemes (55.), 3:2 Hilger (84.)
Schiedsrichter: Ivan Mrkalj
Rote Karte: Özkan (90.+6)