Wuppertal. Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat Hüzeyfe Dogan freigestellt. Bis ein neuer Trainer gefunden ist, übernimmt ein Ex-Wattenscheider.
Unruhige Zeiten beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. Der ambitionierte Traditionsverein belegt derzeit nur den siebten Platz in der Liga, zudem sorgten die Fans für Tumulte.
Nun ist Hüzeyfe Dogan, ehemaliger Trainer der SSVg Velbert und des TVD Velbert, seinen Job los. Christian Britscho, der bis Mitte September noch Trainer beim Oberligisten SG Wattenscheid 09 und von Februar bis September 2018 schon einmal Trainer der Wuppertaler war, übernimmt bis zur Winterpause. In Doppelfunktion, denn Britscho betreut auch die U19 des WSV.
Wuppertaler SV: Auf Erfolge folgte die Talfahrt
45 Spiele bekam Hüzeyfe Dogan mit dem Wuppertaler SV, holte im Schnitt 1,91 Punkte und belegte mit dem WSV in der Saison 2022/23 den zweiten Platz in der Regionalliga. In der neuen Saison ging es dann aber zunehmend bergab. Acht Siege, drei Remis und fünf Unentschieden stehen in der Liga zu Buche, dazu das peinliche Aus im Niederrheinpokal beim Bezirksligisten Schwarz-Weiß Alstaden. Vor allem der Trend sprach gegen den WSV. Aus den ersten sechs Spielen holten die Wuppertaler 16 von 18 Punkten – aus den folgenden zehn nur noch elf weitere.
Nun haben die Verantwortlichen nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Bocholt am vergangenen Wochenende die Reißleine gezogen. „Nach einem guten Saisonstart verliefen die letzten Wochen sowohl leistungs- als auch ergebnistechnisch mehr als unbefriedigend. Einstimmig sind die Verantwortlichen zu dem Schluss gekommen, dass neue Impulse gesetzt werden müssen, um den Negativtrend beenden zu können“, hieß es auf der Wuppertaler Homepage. Dogan selbst wurde dort so zitiert: „Ich wünsche der Mannschaft weiterhin viel Erfolg und bin nach wie vor überzeugt, dass die gesteckten Ziele erreicht werden können. Ganz besonders möchte ich mich bei Friedhelm Runge, dem Verein und den Fans für die letzten vierzehn Monate bedanken.“
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Christian Britscho war bis Mitte September Trainer in Wattenscheid
Bis zur Winterpause wird Christian Britscho übernehmen, möglicherweise auch darüber hinaus. „Das ist ein großer Aufwand mit etwa zehn oder elf Trainingseinheiten sowie zwei Spielen pro Woche. Ich stelle mich aber gerne dieser Herausforderung und bin super motiviert, nachdem mich der Verein gebeten hat, in dieser schwierigen Situation zu helfen“, sagte Britscho im Kicker-Interview mit Blick auf seine Doppelfunktion als Trainer der ersten Mannschaft und der U19.
Bis Mitte September war Britscho noch Trainer beim Oberligisten SG Wattenscheid 09. Die Wege trennten sich nach der Niederlagen-Serie, dem katastrophalen Saisonstart, Anfeindungen auch von außen, von Fans. Britscho hatte die Wattenscheider zuvor gemeinsam mit dem mittlerweile auch zurückgetretenen Sportvorstand Cristian Pozo y Tamayo – Nachfolger ist Hartmut Fahnenstich – zurück in die Regionalliga geführt, konnte in der Vorsaison den Abstieg aber nicht verhindern.
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Neben den sportlichen Turbulenzen wird es auch darum gehen, Ruhe in den Verein zu bekommen. In Bocholt hatten Fans versucht, auf das Spielfeld zur stürmen und sich Zugang zu Räumlichkeiten im Stadion zu verschaffen. Laut Polizeibereich wurden fünf Strafanzeigen gestellt – dabei ging es um die Benutzung von Pyrotechnik, gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch.