Oberhausen. Das hatte sich Wuppertal anders vorgestellt: Bezirksligist SW Alstaden um Spielertrainer Raphael Steinmetz düpierte den WSV und gewann 4:3.
In der zweiten Runde des Niederrheinpokals wuchs Bezirksligist SW Alstaden über sich hinaus und zwang den haushohen Favoriten WSV in die Verlängerung. Was für ein dramatisches Spiel, der Wuppertaler SV war schlagbar! Und so kam es 4:3 (2:2, 1:1) nach Verlängerung gewann die großartig aufspielende Schwarz-Weiß-Elf. Über 1000 Besucher in der Kuhle tickten aus.
Wuppertal nahm die Partie so ernst wie die Alstadener, denn der Regionalligist ließ eine erlesene Elf beginnen. SWA-Spielertrainer Raphael Steinmetz griff erwartungsgemäß in die Vollen. Anfangs sah das gut aus, mit der ersten halben Chance ging der WSV in Führung, Phil Beckhoff drückte am langen Pfosten eine Flanke ein: 0:1 (10.). Jetzt hatte der Favorit das Spiel, das er haben wollte.
Führung der Gäste standesgemäß, dann kam Steinmetz
Aber Steini ist eben Steini, der stört sich nicht an Favoriten, sondern zielt lieber ganz genau: Knaller aus 16 Metern, 1:1. Und dann fast das 2:1: Wieder Steinmetz aus 18 Metern an die Unterkante der Latte, der Ball springt zurück ins Feld, doch Rene Biskup köpft den Abpraller aus drei Metern vorbei (39.).
Aber damit hatten die Gastgeber endgültig Blut geleckt, an diesem Abend könnte gegen die Bergischen was gehen. Denn bald nach der Pause zielte Biskup viel besser, verwertete den zweiten Abpraller von WSV-Schnapper Paul Grave, nachdem ihn Steinmetz mit einem Traumpass in die Gasse geschickt hatte: 2:1 (53.).
Wuppertal wirkte tatsächlich angeschlagen, hatte lange zeit kaum Sehenswertes zu bieten. Dann aber aus heiterem Himmel das 2:2: Kevin Pytlik (68.) verwertete einen Eckball per Volleyannahme. In der Schlussphase ging es hin und her, Marco Terrazino hätte ebenso treffen können wie kurz darauf Steinmetz – es wurde nichts mehr, Verlängerung.
Biskup trifft nach No-Look-Pass von Rapha zum 2:2
Und in deren fünfter Minute stand die Kuhle endgültig Kopf: 3:2 durch Steinmetz, der nach Doppelpass von links in den Strafraum zieht und mit dem linken Bein ins rechte Eck trifft (96.).
Nun drückte Wuppertal mit allem, was da ist. Doch Alstaden steht fast ständig mit zehn Mann im eigenen Strafraum und verteidigt mit größter Leidenschaft. Unglaublich, Steinmetz hatte die Partie mit der Elf begonnen, die vor zwei Tagen noch in Stenern auf dem Platz gestanden hatte. Die Berufsfußballer aus Wuppertal hatte zwei Tage mehr Zeit sich zu erholen.
Halbzeit der Verlängerung, noch eine Viertelstunde.
Ein kurioses Tor bringt die Entscheidung
Und dann die endgültige Sensation, das 4:2. Wuppertals Torwart spielt den Ball nach einer vorherigen Abseitsentscheidung gegen SWA relativ unmotiviert ins Feld und Steinmetz genau in die Füße. Der fackelt nicht und schießt den einfach mal ins leere Tor – verhaltener Jubel auf Alstadener Seite, zu kurios war die Situation, die die Wuppertaler Spieler nur passiv beobachtet hatten. Dann unterhält sich der Schiedsrichter mit dem Assistenten: alles hat seine Richtigkeit, 4:2 (114.).
Damjan Marceta (120.) gelang noch einmal der Anschluss, doch der war wirklich nur noch Kosmetik. Am Ende hatte der Bezirksligist sich den Sieg mit einer großartigen kämpferischen Leistung und einem magischen Steinmetz einfach verdient.
SW Alstaden: Krobok; Kücük, Langen, Stollen, Knizik, Konarski, Walkenbach, Steinmetz, Kotz, Odametey, Biskup.