Velbert. Die SSVg kassiert zu viele Gegentore. Auch in Wiedenbrück schlichen sich Fehler ein. Vereinsboss Kuhn sieht aber auch positive Entwicklungen:
Außer Spesen nichts gewesen: Erneut betrieben die Fußballer der SSVg Velbert auch im Kellerduell der Regionalliga beim SC Wiedenbrück einen hohen Aufwand, mussten dann aber nach der 1:2-Niederlage die 135 Kilometer lange Heimreise wieder mit leeren Händen antreten.
In einer Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe war am Ende das Team siegreich, das konsequenter in den entscheidenden Situationen im Verwerten der Torchancen und beim Verteidigen war. „Das kann man so sagen“, bestätigte auch SSVg-Trainer Dimitrios Pappas diese Einschätzung.
Wie bereits einige Male zuvor kassierten die Velberter auch diesmal wieder ein frühes Gegentor, das vermeidbar schien. Die Wiedenbrücker nutzten ihre gute Strafraumbesetzung, denn die SSVg bekam die Situation nicht geklärt. Max Machtemes konnte auf der Linie zwar zunächst retten, doch mit seinem schwächeren Fuß bekam er den Ball nur bis zur Strafraumgrenze. Das Spielgerät landete bei einem SC-Akteur, Markus Pazurek störte nicht ausreichend und so landete der abgefälschte Schuss im Tor der Gäste.
„Danach haben wir wieder gut gestanden, möglicherweise haben wir diesen Weckruf gebraucht“, stellte der Coach fest. „Auf dem tiefen Rasen konnte man aber nicht vernünftig Fußball spielen“, bemängelte Pappas zu Recht, trotzdem erarbeitete sich seine Truppe leichte Feldvorteile. „Wir haben es jedoch nicht geschafft, durch gewonnene 1:1-Duelle über außen durchzukommen und gefährliche Flanken in den Strafraum zu schlagen, uns fehlt einfach die Durchschlagskraft im letzten Drittel“, befand der 43-Jährige.
SC Wiedenbrück spielt effizienter
„Da kommt dann eben alles zusammen, denn mit dem an Grippe erkrankten Cellou Diallo fehlte uns ein Flügelspieler, der zuletzt immer stärker wurde“, sagte der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn. Als Manuel Schiebener nach einer schönen Einzelaktion kurz nach dem Seitenwechsel den Ausgleich erzielte, schienen die Gäste das Spiel doch noch auf ihre Seite ziehen zu können.
Doch dann bewiesen die Ostwestfalen, dass sie den Sieg unbedingt wollten und über mehr Effizienz im Abschluss verfügen, denn sie übernahmen mehr und mehr die Spielkontrolle und generierten auch Chancen.
Für die Entscheidung zugunsten der Platzherren sorgten dann zwei Akteure, die erst kurz zuvor eingewechselt wurden. Niklas Szeleschus wurde nicht energisch genug angegriffen, so dass er mit Ball noch gehen und abschließen konnte. Torhüter Marcel Lenz parierte zwar, den Abpraller schob dann aber Emre Aydinel aus kurzer Distanz zum Siegtreffer ein.
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Pappas wollte sich nicht festlegen, ob es ein Fehler des Schlussmanns war: „Marcel hat uns so oft Punkte oder vor Gegentoren gerettet, dann wäre es eine seiner ganz wenigen Fehler“, nahm er seinen Keeper in Schutz. „Wenn du dich im Tal der Tränen befindest, dann unterlaufen auch Spielern mit Erfahrung aus höheren Klassen mal Fehler“, stellte Kuhn fest.
Kuhn: 26 Gegentore sind einfach zu viel
Für den Funktionär ist die Defensive der Schlüssel zum Erfolg. „Wir haben zweimal zu Null gespielt und dann beide Partien auch gewonnen. Wir haben bislang 37 Gegentore kassiert, das ist einfach zu viel“, betonte er. „Mit dem Ausfall von Tristan Duschke bricht uns dann auch seit Wochen ein entscheidendes Mosaiksteinchen weg“, erklärte er.
„Aber man kann auch mal das Positive herausstellen. Der junge Joey Gabriel wurde in der Innenverteidigung reingeworfen und er macht seit drei Wochen einen guten Job“, lobt Kuhn. „Der Mannschaft ist im Hinblick auf Einsatz und Engagement kein Vorwurf zu machen, die Jungs geben alles und hauen alles raus“, stellt der Trainer klar und das bestätigt auch der 1. Vorsitzende, der weiterhin positiv bleibt. „Auch wenn es sich wie Durchhalteparolen anhört, aber wir geben nicht auf und ich bin guter Dinge, dass wir am Freitag gegen Aachen etwas holen“, teilt er mit.
Und nach wie vor betont er: „Eine Trainerdiskussion gibt es nicht, auch gegen Aachen heißt das Trainerduo Pappas und Dorda. Natürlich weiß ich auch, wie das Geschäft läuft und dass es manchmal reicht, dass draußen andere Figuren stehen, aber es muss doch auch mal sein, dass man dafür belohnt wird, wenn man das gemeinsam durchzieht“, findet Kuhn.
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