Niederberg. Der SC Velbert teilt in Amern trotz großer Personalsorgen die Punkte. Der Zorn des Landesliga-Trainers richtet sich an den Bezirksliga-Torwart.
„Einfach kann ja jeder, wir haben jedenfalls das Beste aus unserer Personalsituation gemacht“, kommentierte SC-Trainer Dennis Czayka das 2:2 (1:0)-Unentschieden des SC Velbert bei den VSF Amern.
„Wir hatten zwölf Ausfälle. Dabei habe ich Jacob Sami Jawad, der sich zur Verfügung gestellt hat, obwohl er eigentlich gar nicht spielen dufte, noch gar nicht mitgerechnet“, teilte der Coach mit, der mit dem Punktgewinn deshalb zufrieden war. Und nach einer halben Stunde verletzte sich Naoufal El Hamdani, so dass auch er ausgewechselt werden musste.
SC Velbert: Harte Worte des Trainers in Richtung zweite Mannschaft
„Da mit Daniel Schäfer einer unserer beiden Torhüter kurzfristig erkrankt ist, haben wir Timm Schreiber aus der Zweitvertretung gebeten, mit uns nach Amern zu fahren, doch er lehnte das mit der lapidaren Begründung ab, dass er das nicht schaffen würde, obwohl wir ihn rechtzeitig informiert hatten“, ärgerte sich Czayka über den Schlussmann, der es vorzog, im Bezirksligateam auf der Bank zu sitzen. „Das kann nicht sein, dass ein Landesligist mit nur einem Torwart zum Auswärtsspiel fährt“, formulierte der Trainer in aller Deutlichkeit.
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Auf dem Platz entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie, denn die Gastgeber operierten überwiegend mit langen Bällen, agierten sehr robust und versuchten durch ein hohes Pressing den Spielaufbau der Velberter früh zu stören. So entstand der Führungstreffer der Gäste aus einer einstudierten Standardsituation. Nach einer Freistoßvariante war Tolga Lafatan zuletzt am Ball und erzielte das 1:0 für sein Team.
SC Velbert legt das 2:0 nach – und schläft dann
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der SC auf 2:0, als Simon Prnaj den Ball nach einer Freistoßflanke von Moritz Stöber einköpfte. Im direkten Gegenzug gelang dem Team aus dem Schwalmtaler Vorort der Anschlusstreffer nach einem langen Ball in die Spitze. „Da waren wir mental noch nicht wieder auf der Höhe und wohl noch im Jubelmodus“, stellte Czayka fest und befand: „Das Tor fiel zu früh. Als alles ideal für uns zu laufen schien, haben wir den Gegner wieder ins Spiel kommen lassen“, stellte er fest.
Und nur sieben Minuten später erzielten die Platzherren den Ausgleich, als die Velberter die innere Linie auf der rechten Abwehrseite nicht geschlossen bekamen und ein VSF-Akteur den Ball nach einem Pass in den Rückraum zum 2:2 einschob. Im weiteren Verlauf der Begegnung hatten die Niederbergischen dann auch noch einmal Glück, dass ein Distanzschuss mit Windunterstützung nur an die Latte klatschte.
„Wir hatten drei U19-Spieler auf dem Platz und einen Altersdurchschnitt von etwas über 19. Man hat schon gemerkt, dass uns da die erfahrene Achse und somit auch die Routine in manchen Situationen gefehlt hat“, resümierte Czayka. „Am Ende ist das Ergebnis wohl auch gerecht, wobei für uns sogar mehr drin gewesen wäre. Aber mit dem Punkt können wir unter den Voraussetzungen auch gut leben“, befand er.
So haben sie gespielt
VSF Amern – SC Velbert 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Lafatan (42.), 0:2 Prenaj (48.), 1:2 (49.), 2:2 (55.)
SC: Höppner, Militello, Demirdere (90.+4 Osuoha), Prenaj, Appiah (61. Khan), El Hamdani (29. Stöber), Lafatan, Islam (72. Jawad), Strohmenger, van Kleef, Ben Hamada