Wiedenbrück. Ein weiterer Rückschlag für die SSVg Velbert im Abstiegskampf. Die 1:2-Niederlage in Wiedenbrück war vermeidbar. So kam sie zustande.
Im „Kellerduell“ der Regionalliga setzte sich der SC Wiedenbrück in einer intensiven und umkämpften Partie mit 2:1 (1:0) gegen die SSVg Velbert durch.
Die Situation der Velberter im Abstiegskampf hat sich dadurch drastisch verschlechtert.
Velbert ist vom frühen Rückstand unbeeindruckt
Nach einer ganz kurzen gegenseitigen Abtastphase spielten sich die Gastgeber erstmals bis in den Strafraum durch und nach mehreren Versuchen aus dem Gewühl heraus, die zunächst geblockt oder auf der Linie geklärt wurden, kam Jan Liehr aus 14 Metern zum Abschluss und traf zur frühen Führung.
Weitere Berichte zum Fußball in Velbert & Heiligenhaus
- Darum muss sich SC Velbert in Amern ganz neu aufstellen
- Fünf Gründe für die Ergebniskrise bei der SSVg Velbert
- Fünf Punkte, die der SSVg Velbert Hoffnung machen
Wie in vielen Spielen zuvor zeigten die Velberter sich vom Rückstand unbeeindruckt und suchten nach der schnellen Antwort. Den ersten Abschluss hatten sie fünf Minuten später, als sich Yasin Kaya und Manuel Schiebener über die rechte Seite durchspielten, doch Micah Cain konnte den Ball nach der Flanke von Schiebener nicht mehr drücken.
SSVg Velbert hat viele Chancen – trifft aber nicht
Die Gäste liefen in der Folge hoch an und ließen die Ostwestfalen zunächst kaum noch in ihre Hälfte kommen. Nach einer Ecke von Timo Mehlich erwischte Robin Hilger den Ball mit dem Kopf, aber auch er beförderte das Spielgerät über die Latte.
Nach einer unübersichtlichen Situation 20 Meter vor dem Velberter Tor entschied der Schiedsrichter auf Freistoß, den Benjamin Friesen aus halblinker Position aufs Tor brachte, doch SSVg-Schlussmann Marcel Lenz wehrte den Ball mit den Fäusten ab. Als sich Hilger und Kaya vor dem SC-Tor den Ball erkämpften, war der Strafraum verwaist, so dass die Flanke von Kaya keinen Abnehmer fand. Nach einer Ablage von Cain auf Max Machtemes im Anschluss an eine Ecke wurde dessen Hinterhaltschuss zur nächsten Ecke abgeblockt, die jedoch nichts einbrachte.
Wiedenbrück vergibt das 2:0
Gefährlich wurden die Wiedenbrücker erst wieder nach einer schnellen Umschaltbewegung, doch Schiebener klärte den Ball nach einer Flanke per Kopf neben das Tor. Nach einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen hatte Bahattin Karahan die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch er köpfte den Ball aus sechs Metern über die Latte.
Zwar hatten die Niederbergischen eine leichte optische Überlegenheit, doch im letzten Drittel waren sie erneut nicht zwingend genug. Und bei einem gefährlichen Konter musste Schiebener per taktischem Foul klären und handelte sich damit die Gelbe Karte ein. In der Schlussphase der ersten Hälfte starteten die Wiedenbrücker noch einige erfolgversprechende Angriffe, die sie jedoch nicht mit einem Tor abschließen konnten.
Schiebener gleicht kurz nach der Pause aus
Hatten die Platzherren den besseren Start im ersten Durchgang, kamen die Velberter stärker aus der Pause. Manuel Schiebener dribbelte von der rechten Außenbahn in den Strafraum, ließ sich auch von einem Gegenspieler nicht aufhalten und traf aus spitzem Winkel zum 1:1.
Bei stärker werdenden Regen weichte der Rasen immer mehr auf, so dass es auch immer schwerer wurde, spielerisch vor das gegnerische Tor zu kommen. Möglicherweise auch aus diesem Grund versuchten es dann auch die Platzherren mit einem hohen Pressing, wodurch sich aber Räume für Umschaltaktionen für die Velberter ergaben.
Wiedenbrück erarbeitet sich Feldvorteile
So schienen lange Bälle in die Spitze, das Erkämpfen von zweiten Bällen oder Standardsituationen bei den widrigen Platzverhältnissen mögliche Mittel zum Erfolg zu werden. Lenz verhinderte nach einer Stunde den erneuten Rückstand seiner Mannschaft, als er einen Kopfball von Karahan aus sechs Metern mit einer Flugparade abwehrte. Zwischenzeitlich hatte sich auch die Statik der Partie etwas verändert, denn nun hatten die Ostwestfalen leichte Feldvorteile.
Kurz nach seiner Einwechslung setzte sich Benjamin Hemcke direkt gut in Szene, doch seine Hereingabe fing der SCW-Torhüter vor dem einschussbereiten Hilger ab. Auf der Gegenseite hatte Cinar Sanar freie Schussbahn aus halbrechter Position, doch er verzog. Nur eine Minute später gingen dann aber die Platzherren doch wieder in Führung. Nach einem Schuss von Niklas Szeleschus aus der Distanz konnte Lenz den Ball nur abprallen lassen und der erst kurz zuvor eingewechselte Emre Aydinel drückte das Spielgerät aus kurzer Distanz zum 2:1 über die Linie. Als wenig später Joey Gabriel angeschossen wurde und der Ball seinen angelegten Arm traf, forderten die Wiedenbrücker Elfmeter, den der Schiedsrichter ihnen aber zu Recht verweigerte.
Wenig später bot sich der SSVg eine Konterchance, doch Lamin Tourays Hereingabe wurde im letzten Moment geblockt, sonst wäre Florian Berisha frei vor dem Torhüter gewesen. In der Schlussphase und der vierminütigen Nachspielzeit warfen die Velberter alles nach vorne, schlugen die Bälle immer hoch und lang in den gegnerischen Strafraum, doch ein Treffer gelang ihnen nicht mehr. So mussten die Velberter erneut eine Niederlage gegen eine vermeintlich auf Augenhöhe befindliche Mannschaft verbuchen.
So haben sie gespielt
SC Wiedenbrück – SSVg Velbert 02 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Liehr (4.), 1:1 Schiebener (47.), 2:1 Aydinel (73.)
SSVg: Lenz, Schiebener, Gabriel, Abdel Hamid, Machtemes (83. Berisha), Cain, (69. Erwig-Drüppel) Pazurek, Remmo, Mehlich (76. Touray), Kaya (69. Hemcke), Hilger