Niederberg. Der Handball hat ein Schiedsrichter-Problem. Lukas Resch vom Niederbergischen HC fürchtet, dass nicht mehr alles unparteiisch ablaufen könnte.

Co-Trainer Lukas Resch hat mit den Handballerin der zweiten Herrenmannschaft des Niederbergischen HC noch viel vor. Der 25-jährige gebürtige Ostfriese antwortet in seiner gewohnt offenen Art auf unsere „drei Fragen“.

Im ersten Saisonspiel gegen die dritte Mannschaft kam kein Schiedsrichter und musste durch einen Freiwilligen ersetzt werden. Befürchtest du, dass es in Anbetracht der anhaltenden Schiedsrichterknappheit in dieser Saison zu Problemen kommen wird?

Resch: Das ist eine Problematik, mit der wir als Breitensport-Verein leben müssen, da es schlichtweg zu wenige Schiedsrichter gibt. Das ist schade, da den Job immer weniger junge Leute ausführen wollen. Im Fußball kann ich das nachvollziehen, dort gibt es deutlich mehr Provokationen oder Meinungsverschiedenheiten. Im Handball ist das nicht so.

Wir pflegen einen respektvollen Umgang und sind froh, wenn es jemanden gibt, der das Spiel leiten kann. Durch die Vorgabe, einen Schiedsrichter aus den eigenen Reihen, oder denen des Gegners zu finden, ist es für uns schwierig damit umzugehen, wir wissen nicht was auf uns zukommt und müssen damit rechnen, dass das Ganze nicht mehr unparteiisch abläuft - was ja irgendwo verständlich ist. Kennt man die Mehrheit der Spieler, möchte man kein böses Blut und entscheidet in der ein oder anderen Situation mit Sicherheit anders.

Was wäre für dich aus Trainersicht das bessere Szenario: Eine sportlich sehr erfolgreiche Mannschaft, die aber abseits des Feldes überhaupt nicht harmoniert, oder eine Mannschaft, die aus besten Freunden besteht, aber nie über eine Platzierung im unteren Tabellenmittelfeld hinauskommt?

Aus meiner Sicht wähle ich ganz klar die zweite Option. Für mich stehen Spaß und Freude an erster Stelle, danach kommt dann der Erfolg. Wir haben trotzdem den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen, verlieren wir ein Spiel, ist das aber auch kein Beinbruch. Aus der Perspektive des Trainers sieht das etwas anders aus. Hier möchte ich den maximalen Erfolg.

Zum Abschluss das Wichtigste: Fischbrötchen auf dem Deichbrand-Festival oder ein Glas Rotwein an der portugiesischen Algarve?

Ganz klar, das Glas Rotwein in Portugal, wobei ich eher zu Vinho Verde greifen würde. Fischbrötchen mag ich einfach nicht. Ich hätte aber auch nichts gegen eine Currywurst mit Pommes und einem kühlen Pils.

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