Oberhausen. Durch eine bessere zweite Halbzeit und ein Tor in der 92. Minute verdient sich SSVg Velbert einen Punkt bei RWO – so lief die wilde Schlussphase.

Als sich die Fußballer von Rot-Weiß Oberhausen schon auf der sicheren Seite und den Ball im Toraus wähnten, rettete Yasin Kaya das Spielgerät mit einem Fallrückzieher, Manuel Schiebener hielt den Fuß rein und machte die SSVg Velbert im Auswärtsspiel bei RWO zum gefühlten Sieger – 2:2 (0:1) in der 92. Minute.

„Wir haben vorher gesagt, dass wir das Spiel auch bis zur 70. oder 80. Minute noch drehen können wollten“, meinte Trainer Dimitrios Pappas hinterher. Obwohl die erste Halbzeit klar an die Oberhausener ging, verdiente sich der Aufsteiger am Ende einen Punkt.

Was bei der SSVg Velbert nach der Pause besser funktionierte

„Wir haben in der Pause ein bisschen umgestellt, wollten das Hacke-Spitze weglassen und einfach gradliniger sein. Die Jungs haben dann guten Fußball gespielt. Mit zehn Mann so zurückzukommen, zeigt wieso die Mannschaft so zusammenhält und letztes Jahr aufgestiegen ist“, meinte Pappas.

„Aufgrund der Tatsache, wie Velbert sich gewehrt und alles reingeschmissen hat, war es verdient“, meinte auch Oberhausens Trainer Jörn Nowak.

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Dabei ging die erste Halbzeit klar an seine Mannschaft. Der Aufsteiger aus Velbert bekam im Stadion Niederrhein insbesondere in der ersten Halbzeit herzlich wenig zustande. Schon in den ersten beiden Minuten hatten die Hausherren zwei dicke Chancen auf eine frühe Führung. Verunsicherung wegen der Auftaktniederlage? Keine Spur!

„Wir wussten, dass RWO eine starke Truppe hat und uns stark anlaufen würde, dass viele lange Bälle reinkommen. Das hat in der ersten Halbzeit gar nicht geklappt. Ich weiß nicht, ob es doch an der Kulisse lag, die meine Jungs nicht gewöhnt waren“, meinte Pappas, lobte aber auch den Gegner: „Oberhausen hat es aber auch gut gemacht.“

Standardsituation bringt RW Oberhausen verdient in Führung

Für die verdiente RWO-Führung musste eine Standardsituation herhalten. Den Kopfball von Nico Klaß entschärfte Pazurek noch auf der Linie – den Rest erledigte Stoppelkamp, der den Ball ins lange Eck jagte.

Wie schnell aber ein Treffer alles hätte auf den Kopf stellen können, zeigte sich sieben Minuten später, als Velberts Yasin Kaya nach einem Machtemes-Freistoß noch mit dem langen Bein an den Ball kam und dieser an die Latte klatschte – aber Abseits!

Velbert bekommt vor der Pause wenig zustande

Die Gäste bekamen ansonsten aber offensiv wenig zustande. Selbst bei den wenigen Ballgewinnen im Mittelfeld dauerte das Umschalten viel zu lange. Trainer Dimitrios Pappas reagierte dann schon nach einer halben Stunde und brachte Publikumsliebling Cellou Diallo für Rechtsaußen Lamin Touray.

Zweimal kurz hintereinander hatten die Velbert Glück als Oberhausens neuer Mittelstürmer Manfredas Ruzgis erst bei einem Schussversuch von der Strafraumgrenze und dann nach einer Hereingabe von Stoppelkamp wegrutschte.

Hilger stellt Spielverlauf kurz nach der Pause auf den Kopf

Die zweite Hälfte begann die SSVg mit Jonas Erwig-Drüppel anstelle von Remmo – und mit dem 1:1. Eine Flanke von der linken Seite von Max Machtemes köpfte Robin Hilger am langen Pfosten zum Ausgleich ein. „Da kann der linke Verteidiger über den ganzen Platz laufen und wir greifen nicht an“, schimpfte Nowak später.

Velbert war plötzlich wie angeknipst und auch viel präsenter in den Zweikämpfen. „Wenn wir das 2:1 machen, will ich mal sehen, wie Oberhausen reagiert“, meinte Keeper Marcel Lenz.

Stoppelkamp sorgt per Elfmeter für die zweite RWO-Führung

Die Hausherren schienen dem Punktverlust aber doch noch von der Schippe zu springen. Duschke foulte Kreyer im Sechzehner – Gelb-Rot und Elfmeter, Stoppelkamp unten links, 2:1!

Doch die Hausherren hatten die Rechnung ohne die SSVg gemacht, die bis zur letzten Sekunde an den Punkt glaubte. „Wir müssen jetzt weiter punkten, für uns war das ein Bonusspiel, das nehmen wir gerne mit“, meinte Pappas nach dem Last-Minute-Remis.

So spielten sie: Namen & Daten zur Regionalliga-Partie

Rot-Weiß Oberhausen - SSVg Velbert 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Stoppelkamp (20.), 1:1 Hilger (48.), 2:1 Stoppelkamp (80., Foulelfmeter), 2:2 Schiebener (90.+2)

RWO: Benz – Fassnacht, Klaß, Stappmann (66. Holthaus), Montag – März (66. Kleinsorge), Ngyombo – Kefkir, Kreyer (88. Ezekwem), Stoppelkamp (88. Yalcin) – Ruzgis (74. Mai)

Velbert: Lenz – Machtemes, Abdel Hamid, Duschke, Schiebener – Pazurek, Remmo (46. Erwig-Drüppel) – Kaya, Mehlich (64. Hemcke), Touray (31. Diallo) – Hilger (81. Beric)

Gelb-Rote Karte: Duschke (80.)

Schiedsrichter: Nico Fuchs (Odenthal)

Zuschauer: 3174