Oberhausen. Die mit etlichen Top-Spielern verstärkten Gastgeber setzten den Auftakt beim SC Wiedenbrück mit 0:1 in den Sand. Freitagabend kommt die SSVg.
Mit 18 Jahren zweiter und vier Jahren erster Liga in der Vereinschronik gehört Rot-Weiß Oberhausen zweifelsohne noch immer zu den schillerndsten Namen in der aktuellen Fußball-Regionalliga West. Wie wenig das der aktuellen Mannschaft hilft, hat der erste Spieltag einmal mehr gezeigt.
Denn: Dass die SSVg Velbert mit einem Drei-Punkte-Polster am Freitagabend zum zweiten Spieltag im Stadion Niederrhein auflaufen würde, das stand zumindest nicht ganz oben auf der Wahrscheinlichkeitsskala. Während der Aufsteiger sich verdient mit 2:0 daheim gegen Lippstadt durchsetzte, biss sich RWO im Duell beim SC Wiedenbrück insbesondere an Torwart Marcel Hölscher die Zähne aus und verlor zum Auftakt etwas überraschend mit 0:1.
Oberhausen zählt zum Kreis der Favoriten
Dabei hatte SCW-Trainer Daniel Brinkmann die Oberhausener zuvor noch als „absoluten Top-Favoriten auf den Titel“ bezeichnet – und das sicher nicht allein deswegen, um den Rot-Weißen möglichst auffällig die Favoritenrolle im Auftaktspiel zuzuschieben. Auch eine Reihe weiterer Trainer von anderen Regionalligisten nannten im Rahmen einer Saisonumfrage die Oberhausener zumindest im Kreis der Favoriten.
In den Augen Brinkmanns haben die „Kleeblätter“ ihren Kader „brachial verstärkt“ und genügen dank dieser Neuzugänge „allerhöchsten Viertligaansprüchen“. Ins Auge fällt dabei freilich in erster Linie Moritz Stoppelkamp, letztjähriger Kapitän des Drittligisten MSV Duisburg, der nach 13 Jahren ins Niederrheinstadion zurückkehrt. Damals war RWO noch Zweitligist.
Mit Oguzhan Kefkir, Michel Niemeyer und Marius Kleinsorge (zwischendurch noch Meppen) sind drei Ex-Spieler von Rot-Weiss Essen neu im Aufgebot. Mit Felix Herzenbruch stellte sich zwischenzeitlich sogar noch ein weiterer Ex-Essener vor.
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Auch der über zwei Meter große Verteidiger Cottrel Ezekwem spielte zuletzt in Liga drei – 21-mal lief er für den SC Verl auf. Dazu kommen die letztjährigen Regionalliga-Stammspieler Manfredas Ruzgis (Wiedenbrück) und Moritz Montag (Wuppertal).
Nachdem Niemeyers feste Verpflichtung erst kurz vor dem Saisonstart bekanntgegeben wurde, wurden die Oberhausener auch in der Woche nach dem ersten Spieltag noch einmal tätig: Sie holten Tim Stappmann vom 1. FC Magdeburg zurück ins Ruhrgebiet. Der 24-Jährige spielte schon zwischen 2019 und 2022 insgesamt 57-mal für RWO, wechselte dann nach Sachsen-Anhalt, wo er im Zweitliga-Team aber nicht Fuß fasste.
Tim Stappmann kehrt vom 1. FC Magdeburg zurück an den Niederrhein
Ob der Rückkehrer am Freitag im Duell gegen die SSVg Velbert gleich von Anfang an auflaufen darf, wird sich zeigen. In Wiedenbrück jedenfalls musste Cottrel Ezekwem nach einem Ellenbogentreffer zur Pause raus. Er bildete gemeinsam mit Nico Klaß die Innenverteidigung.
Mit diesen insgesamt elf Neuzugängen konnten die „Kleeblätter“ auch die Abgänge von Anton Heinz und Nils Winter nach Aachen kompensieren. Winter absolvierte insgesamt 104 Spiele für die Oberhausener, Heinz erzielte in 78 Partien 33 Treffer und legte 19 weitere auf. Auch Kapitän Jerome Propheter hatte nach der vergangenen Saison keine Zukunft mehr in Oberhausen. Er wechselte in die Landesliga zum FC Teutonia Weiden. Neuer Kapitän ist Stürmer Sven Kreyer.
Vereinschef Hajo Sommers ging ins zweite Glied
Es sind nicht die einzigen Änderungen beim Verein von der Lindnerstraße. In den ersten Juni-Tagen ging es für RWO-Verhältnisse turbulent zu. Erst präsentierten die Oberhausener mit Jörn Nowak (37) einen Trainernovizen als Nachfolger für Klub-Ikone Mike Terranova. Der frühere Spieler und Sportliche Leiter war 2019 zu Rot-Weiss Essen gewechselt. Nachdem er als Interimstrainer an der Hafenstraße im vergangenen Jahr sogar den Aufstieg in die Dritte Liga schaffte, musste er im April als Sportchef gehen.
Und dann zog sich auch noch Vereinschef Hajo Sommers ins zweite Glied zurück. Nach 16 Jahren als Vorstandsvorsitzender gab er den Posten an Thorsten Binder ab. Der 64-Jährige bleibt aber Mitglied des Vorstandes und kümmert sich fortan vor allem um die neue Frauenabteilung und den Bereich Marketing.
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