Noah Abdel Hamid spielt seit der C-Jugend bei der SSVg. Velbert. So denkt der Innenverteidiger über seine Rolle beim künftigen Regionalligisten.

In der heute so schnelllebigen Zeit, insbesondere im Fußballgeschäft, wird die Vereinstreue von Spielern nicht mehr so gelebt wie vielleicht mal in der Vergangenheit, doch Ausnahmen gibt es auch hier. Ein Beispiel dafür ist sicherlich Noah Abdel Hamid, der seit der C-Jugend nur noch für die SSVg Velbert aufgelaufen ist.

Bereits sein Vater Tarek war bei den „Blauen“ äußerst erfolgreich tätig, zunächst als Spieler der 1. Mannschaft, später auch zweimal als Trainer der U 23, mit der er den Durchmarsch von der Kreisliga A bis in die Landesliga schaffte. So war es fast selbstverständlich, dass Noah seine ersten Schritte als Fußballer bei der SSVg machte.

„Damals war die Jugendarbeit dort aber nicht so gut, dass ich dann nach kurzer Zeit zum SC wechselte“, erinnert sich der Innenverteidiger. Beim Sportclub blieb er bis zur C-Jugend, stieg mit den Clubberern auch in die Niederrheinliga auf, doch die Verbundenheit der Familie Abdel Hamid zur SSVg war so groß, dass der Noah Abdel Hamid dorthin zurückkehrte. „Wir hatten damals keine besonders gute Mannschaft, spielten auch nur in der Leistungsklasse und das nicht besonders erfolgreich“, erzählt der 26-Jährige.

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Hamid bekam bei SSVg. Velbert als U19-Spieler Regionalliga-Vertrag

Später spielte er in der U 19 aber in der Niederrheinliga und bekam 2015 als einer von zwei Akteuren des Jugendteams einen Vertrag für den damaligen Regionalliga-Kader. „Da lief es dann aber zunächst nicht so gut für mich. Ich habe überwiegend in der U 23 in der Bezirksliga gespielt und erst Ende der Saison hatte ich zwei Einsätze in der 1. Mannschaft“, berichtet Abdel Hamid.

Auch im zweiten Seniorenjahr änderte sich das noch nicht und ein weiteres Jahr später setzten ihn Verletzungen lange Zeit außer Gefecht. „Es fing an, dass ich am Blinddarm operiert wurde, dabei wurde dann auch ein Leistenbruch festgestellt. Dazu kam dann auch noch ein Knorpelschaden an der Hüfte. So dass ich dreimal innerhalb kurzer Zeit operiert wurde und ein dreiviertel Jahr lang ausgefallen bin“, erläutert der Defensivspezialist.

In dieser Zeit kamen bei ihm natürlich Zweifel auf, doch er kämpfte sich zurück. „Ich habe in dieser Phase dann auch sehr viel für mich selbst gemacht, vor allem Stabilisationsübungen. Jetzt habe ich eher mal Probleme im Alltag, aber beim Fußball nicht. Ich muss damit rechnen, dass die Probleme mal wieder zurückkommen, aber momentan geht es mir gut“, stellt er fest.

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Bei SSVg. Velbert zwischenzeitlich Kapitän der Meistermannschaft

So startete er in der 1. Mannschaft erst in seinem vierten Seniorenjahr so richtig durch, doch seitdem ist er aus der Stammelf kaum wegzudenken und unter Trainer Alexander Voigt war er sogar Kapitän der Meister-Mannschaft. „Dafür bin ich zwar nicht der klassische Typ, weil ich eher ruhig bin. Aber ich habe mich natürlich gefreut, dass der Coach mir das Vertrauen geschenkt hat. Jetzt ohne die Binde kann ich mich aber mehr auf mein eigenes Spiel konzentrieren und das kommt mir dann auch entgegen“, findet Abdel Hamid.

Hart am Mann: Abdel Hamid im Zweikampf gegen Noel Futkeu, Angreifer von ETB Schwarz-Weiß Essen.
Hart am Mann: Abdel Hamid im Zweikampf gegen Noel Futkeu, Angreifer von ETB Schwarz-Weiß Essen. © Stefan Rittershaus

Einen Vereinswechsel kann er sich kaum vorstellen. „Man darf ja nie etwas komplett ausschließen, aber bei der SSVg passt einfach alles und ich kann das auch bestens beruflich miteinander kombinieren“, stellt er fest. Sein ehemaliger Mitspieler Alperen Sahin, der Abdel Hamids drei Jahre jüngere Schwester geheiratet hat, hatte sich vor einiger Zeit mit einer Gebäudereinigungsfirma selbstständig gemacht und nun ist er dort eingestiegen. „Mittlerweile haben wir über 50 Mitarbeiter und wenn wir freitags spielen, mache ich eben etwas weniger, damit ich abends fit bin. So bin ich auch flexibel genug für die Regionalliga“, glaubt der 26-Jährige.

Er freut sich, dass sein Vater auch demnächst wieder im Verein mitwirken will. „Die Regionalliga bringt ja für den gesamten Verein mehr Aufwand mit sich, da muss die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden.“

Er freut sich auf die neue Herausforderung in der vierthöchsten Spielklasse. „Das werden sicherlich tolle Spiele in schönen Stadien wie in Aachen, Oberhausen oder beim Wuppertaler SV“, glaubt er. „Ich habe noch ein Jahr Vertrag und glaube, dass wir auch verlängern werden. Ich genieße jetzt erstmal die Zeit als Spieler, habe aber auch vor, mich nach meiner aktiven Laufbahn im Verein zu engagieren“, kündigt er an, zumal er auch viele enge Freunde in der Mannschaft und im Klub gefunden hat.

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