Velbert. Erst am letzten Spieltag landete die Zweitvertretung der SSVg auf einem Abstiegsplatz und musste den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten.

Nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr wurde die U 23 der SSVg im letzten Sommer noch einmal personell verstärkt, um vielleicht sogar den nächsten Schritt noch machen zu können. Doch schnell mussten die Velberter erkennen, dass die Bergische Gruppe im Vorjahr deutlich schwächer war als die Gruppe 7, in die man nun eingeordnet wurde, mit den vielen starken Essener Mannschaften, die die Plätze eins bis sechs der Abschlusstabelle belegten.

So verabschiedete man sich schon im Verlaufe der Hinrunde von insgeheimen Aufstiegsträumen und trennte sich von einigen leistungsstarken Akteuren, denn mit Platz sieben der Hinrundentabelle wähnte man sich jenseits von Gut und Böse. Bereits frühzeitig verkündete das Trainerduo Joscha Weber und Philipp Schmidt, dass es sie nach der Saison zum Landesligaabsteiger 1. FC Wülfrath ziehen würde.

Rückrunde als zweitschlechtestes Team beendet

Ob es daran lag, dass die Rückrunde als zweitschlechtestes Team beendet wurde, darüber lässt sich nur spekulieren, aber der Sportliche Leiter Markus Adolphs stellt klar: „Beide waren immer noch engagiert und mit Herzblut dabei.“ Trotz der negativen Ergebnisse schien die Mannschaft die Gefahr des drohenden Abstiegs lange nicht erkannt zu haben.

Knackpunkt war dann der drittletzte Spieltag, an dem die SSVg im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Essener SC Preußen mit 4:6 unterlag. Bis zur 36. Minute lagen die Velberter in einem Spiel, dass sie sicher im Griff hatten, mit 3:1 vorne, gingen dann aber mit einem 3:4-Rückstand in die Pause, von dem sie sich nicht mehr erholten. Danach traten die Trainer zurück und Andre Adomat und Massimo Mondello übernahmen die Verantwortung für die letzten beiden Spiele.

Enttäuscht: Auch Interimstrainer Andre Adomat konnte den Abstieg nicht verhindern.
Enttäuscht: Auch Interimstrainer Andre Adomat konnte den Abstieg nicht verhindern. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

„Wir wollten noch einmal neue Impulse freisetzen, es wurde auch sehr gut und intensiv trainiert, aber wir mussten erkennen, dass die Mannschaft nicht fit war und sich vom Kopf her gar nicht mit dem Abstiegskampf beschäftigt hatte“, befand Adolphs. Nach einer desaströsen Vorstellung in Ratingen (3:6) und einer guten Leistung im letzten Spiel gegen den Vizemeister BG Überruhr, das aber trotzdem mit einer 1:2 Niederlage endete, war der Abstieg dann perfekt.

„Wir standen die gesamte Saison lang nicht einmal auf einem Abstiegsplatz und unsere Planungen waren natürlich auf die Bezirksliga ausgerichtet. Der Kader umfasst 19 Feldspieler und drei Torhüter“, teilt der Sportliche Leiter mit. „Trotzdem werden wir an unserem Konzept festhalten. Wir haben mit den Spielern die Vereinbarungen klassenunabhängig getroffen. Wir stehen zu unseren Zusagen und gehen davon aus, dass die Spieler das auch tun“, stellt der Funktionär klar.

Etat für die zweite Mannschaft wird nicht gekürzt

Nachdem sich die Gefahr des Abstiegs konkretisierte, hat Adolphs die zukünftige Mannschaft zu einem Treffen geladen. „Wir haben mit den Spielern zusammen gesessen und werden das nun noch einmal tun und mit ihnen sprechen. Der neue Trainer Panos Rekkas, sein Co-Trainer Wassilios Iakouva , aber auch der Vorstand mit Oliver Kuhn und Dietrich Claus sind da mit involviert“, berichtet der Sportliche Leiter.

„Es wird von unserer Seite keine Änderungen geben, der Etat wird auch nicht gekürzt, wir wollen jetzt den Neuaufbau mit der Zielsetzung des sofortigen Wiederaufstiegs starten“, kündigt Adolphs an, denn die Distanz zwischen der Regionalligamannschaft und einem Kreisligateam ist eindeutig zu groß.

So bleibt abzuwarten, ob sich alle Akteure, die ihr Wort gegeben haben, für die SSVg zu spielen und entsprechende Vereinbarungen unterschrieben haben, sich daran auch tatsächlich halten.

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