Velbert. Ohne den Erfolgsdruck der letzten Wochen spielte die SSVg groß auf und zeigte dem 1. FC Kleve beim 5:2-Sieg die Grenzen auf. Rot für Mondello.
Der Meister gab sich meisterlich: Vom großen Erfolgsdruck befreit zeigte Oberliga-Tabellenführer SSVg Velbert beim lockeren 5:2-Sieg über den 1. FC Kleve den 520 Zuschauern eine Gala-Vorstellung. Auch SSVg-Coach Dimitrios Pappas zeigte sich zufrieden: „Wir haben eigentlich ein schweres Spiel erwartet, aber ohne den Druck haben wir guten Fußball gespielt und schöne Tore erzielt.“
Pappas hatte versprochen, die letzten Saisonspiele weiter seriös anzugehen – und die Mannschaft folgte ihm. Leicht und locker spulte der Meister die ersten 45 Minuten ab und sprühte dabei vor Spielfreude. Leicht verändert gingen die Gastgeber in die Partie: Robert Nnaji durfte diesmal von Beginn an für Robin Hilger ran und Ismael Remmo übernahm die Position des gesperrten Yannick Geisler.
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Schon nach acht Minuten gab Nnaji seine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung ab: Nach Vorlage von Max Machtemes streichelte er die Kugel an seinem Gegenspieler vorbei und schlenzte sie mit viel Gefühl ins lange Eck: 1:0 – ein Tor zum Genießen. Auch in der Folgezeit spielte nur Velbert: Nach einem missglückten Rückpass des Klevers Schneider gab es indirekten Freistoß auf der Torraumlinie. Vollversammlung auf der Torlinie, doch Machtemes spielte Billard mit den Abwehrspielern und fand die Lücke ins Netz: 2:0.
Toller Sololauf von Jonas Erwig-Drüppel
Fast hätte nach 20 Minuten auch Remmo getroffen, doch sein verdeckter Schuss aus 16 Metern strich am rechten Pfosten vorbei. Der Spitzenreiter blieb in großer Spiellaune und auch das 3:0 nach 27 Minuten kam aus der Gourmetecke: Es gehörte mindestens zur Hälfte Jonas Erwig-Drüppel, der sich elegant durch die Klever Abwehr spielte, so dass Timo Mehlich nur noch den Fuß hinhalten musste.
Die Gäste vom Niederrhein waren ein dankbarer Gegner und schauten fast ehrfürchtig zu, als wiederum Mehlich auf links durchging: Die Kugel trudelte längs der Linie, so dass Nnaji sie doch noch über die Linie drücken musste: 4:0 nach 37 Minuten.
Viele Wechsel nach der Pause bei SSVg Velbert
Mit der ersten echten Chance kam Kleve zum Ehrentreffer: Einmal passte die linke SSVg-Abwehrseite nicht auf und ließ die Flanke zu, die Routinier Danny Rankl fast ungehindert einköpfte: 4:1 (42.) – ein kleiner Schönheitsfleck auf ansonsten makellosen 45 Minuten.
Nach der Pause durfte sich auch endlich SSVg-Keeper Marcel Lenz auszeichnen: Einen Schuss von Schneider kann er nur abprallen lassen, klärt den Nachschuss aber großartig per Fußabwehr (51.). In der Anfangsviertelstunde musste sich die SSVg neu sortieren, hatte Pappas zur Pause dreimal gewechselt. Dann lief die Angriffs-Maschinerie wieder an: Der gut aufgelegte Mehlich passte bei einem schnellen Umschaltspiel im rechten Moment auf den eingewechselten Gonda, der beherzt ins lange Eck traf: 5:1 (56.). Auch der Japaner kämpft noch um einen neuen Vertrag.
Rote Karte für Mondello nach Notbremse
Schon nach einer Stunde hatten die Velberter ihr Wechselkontingent ausgeschöpft, die Klever kamen durch die vielen Veränderungen etwas besser ins Spiel, aber Lenz erwies sich als aufmerksamer Keeper. In den letzten 15 Minuten nahm der Spitzenreiter angesichts des klaren Vorsprungs und der bevorstehenden Englischen Woche den Fuß vom Gaspedal.
Nur für SSVg-Ikone Massimo Mondello nahm der Abend einen unschönen Verlauf: Nach einer Notbremse kurz vor der Strafraumlinie sah er nach 78 Minuten glatt Rot. Und ein kleiner Schönheitsfleck für Lenz: Nach einem abgefälschten Schuss von Scheffler legte er sich die Bogenlampe selbst ins Netz: 5:2 (87.)
SSVg Velbert – 1. FC Kleve 5:2 (4:1)
SSVg: Lenz, Machtemes (46. Mondello), Abdel Hamid, Duschke (46. Gabriel), Erwig-Drüppel, Urban (57. Schieber), Mehlich, Remmo, Kaya (57. Hilger), Nnaji, Diallo (46. Gonda).Tore: 1:0 Nnaji (8.), 2:0 Machtemes (18.), 3:0 Mehlich (27.), 4:0 Nnaji (37.), 4:1 Rankl (42.), 5:1 Gonda (56.), 5:2 Scheffler (87.)
Bes. Vork: Rote Karte für Mondello (78./Notbremse).
Zuschauer: 520
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