Velbert. Im Heimspiel gegen den vom Abstieg bedrohten VfB Homberg spricht alles für Spitzenreiter SSVg – aber das sieht nur auf den ersten Blick so aus

Und schon wieder ein Gegentor. Während sie ihre Tabellenführung in der Oberliga ausbaute, hatte es sich die SSVg Velbert angewöhnt, „zu Null“ zu spielen. Siebenmal in Serie. In den vergangenen drei Spielen klingelte es nun aber wieder im Kasten.

Zunächst beim 3:1-Auswärtssieg über den St. Tönis, dann beim 0:1 gegen den KFC Uerdingen und vor gut einer Woche musste Keeper Marcel Lenz auch beim 3:1-Erfolg in Meerbusch hinter sich greifen.

SSVg Velbert stellt die mit Abstand beste Defensive der Oberliga

Am Gesamteindruck ändert das allerdings gar nichts. Bei nur 21 Gegentreffern in 31 Spielen stellen die Velberter die mit Abstand beste Abwehr der Liga – und nun erwarten sie am Freitag um 19.30 Uhr im Heimspiel gegen den VfB Homberg ein Team, das seit drei Spielen kein einziges Tor mehr erzielt hat.

Vom Zahlenwerk her kommt also genau der richtige Gegner, um mit einem Sieg in der IMS-Arena die Tabellenführung zu festigen und die Verfolger ETB Schwarz-Weiß und VfB Hilden weiter unter Druck zu setzen. Beide liegen jeweils schon zehn Punkte zurück, am späten Freitagabend könnten es schon mal je 13 sein.

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Jedoch wissen die Velberter genau, dass es sich dabei zunächst einmal um fromme Wünsche handelt. Denn ein Team, das wenig Tore schießt, ist kein bisschen weniger gefährlich. Dass nur ein Gegentor schon tödlich sein kann, haben die SSVg-Spieler ja im vergangenen Heimspiel gegen den KFC Uerdingen selbst erfahren.

Und die Homberger verfuhren vor ein paar Wochen noch selbst gerne nach dem Minimalistenmotto „Ein Tor reicht.“ Damit schnappten sie zum Beispiel dem TVD Velbert beim 1:1 etwas überraschend einen Punkt weg und damit bezwangen sie nur drei Tage später die Sportfreunde Baumberg mit 1:0.

Überhaupt ist der Ex-Regionalligist nicht zu unterschätzen. Bevor sie sich die Schwächephase von drei torlosen Spielen in Folge gönnte hatte die Mannschaft von Trainer Stefan Janssen nämlich stark aufgetrumpft und war mit sieben ungeschlagenen Spielen in Folge auf dem Weg ins sichere Mittelfeld.

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Nun aber droht der Sturz auf einen Abstiegsplatz, lediglich ein Zähler trennt die Homberger noch vor der Gefahrenzone. Stefan Janssen, der verdienstvolle Aufstiegstrainer des VfB, ist aber zuversichtlich, dass sein Team noch die Kurve bekommt. Dass es auch gegen die Favoriten mithalten kann, bewies es auch am vergangenen Sonntag gegen die Uerdingen: „Die Mannschaft ist 90 Minuten gelaufen, hat 90 Minuten gekämpft und ordentlich gestanden. Es gibt wenig Vorwürfe zu machen“, so Janßen.

Was fehlte, war das Tor. Aber auch damit können die Homberger dienen – im Hinspiel gegen die SSVg erzielten sie gar zwei. Im PCC-Stadion sahen sie bei der 2:1-Führung sogar schon wie der Sieger aus, ehe Robin Urban die Velberter mit seinem Tor in der Nachspielzeit vor einer Niederlage bewahrte.

Team von Trainer Pappas will an das Meerbusch-Spiel anknüpfen

Auch das sollte der SSVg Warnung genug sein. Trainer Dimitrios Pappas schärft seinem Team ein, was er auch vor einer Woche vor dem Spiel beim TSV Meerbusch betont hatte: „Es gilt, in jedem Spiel unsere Leistung zu bringen und unsere Hausaufgaben zu machen.“ Das hatte seine Mannschaft beherzigt und von der ersten Minute an Druck erzeugt. Nach dem 3:0 in der 70. Minute war die Partei bereits gewonnen.

Das sind die Spiele, in denen dann ein Gegentor zu verkraften ist und das ist die Leistung, mit der auch der gefährliche VfB Homberg zu knacken ist.