Meerbusch. Die Regionalliga rückt immer näher: Während Oberliga-Spitzenreiter SSVg den nächsten Sieg holt leistet sich die Konkurrenz den nächsten Patzer
Nach dem Abpfiff auf der Sportanlage Lank wünschte der Stadionsprecher den Zuschauern „einen guten Heimweg und der SSVg Velbert schon mal viel Glück in der Regionalliga.“ Tatsächlich hatte der Oberliga-Spitzenreiter den nächsten Schritt getan, beim TSV Meerbusch setzte er sich ungefährdet mit 3:1 durch.
Gleichzeitig kam der Tabellenzweite VfB Hilden daheim über ein 1:1 gegen Union Nettetal nicht hinaus und weist damit bereits zehn Punkte Rückstand auf die Velberter aus – dabei hat Hilden schon ein Spiel mehr ausgetragen.
SSVg Velbert übernimmt sofort die Initiative
Die Velberter hatten die voran gegangene 0:1-Niederlage im Prestigeduell gegen den KFC Uerdingen gut weggesteckt, sie wirkten erholt und engagiert. Kaum hatte Schiedsrichter Lukas Luthe aus Essen angepfiffen, übernahmen sie die Initiative.
Das sah dann so aus: Die Meerbuscher wollten in der eigenen Hälfte einen Angriff aufbauen – das kam nicht in Frage. „Los Hilger, nach vorne“, rief SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. Aber der Mittelstürmer musste es nicht allein machen. „Die anderen auch drauf“, legte Pappas kurz darauf nach. Und so eroberte sich die SSVg oft schon in der gegnerischen Hälfte den Ball.
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Das zahlte sich bereits in der zweiten Minute aus. Linksaußen Yasin-Cemal Kaya erlief sich einen verunglückten Rückpass der Gastgeber und schlenzte den Ball zum Führungstor in die lange Ecke.
Danach hatte der Favorit alles gut im Griff, nach einer halben Stunde drückte er die Gastgeber dann regelrecht an die Wand. Cellou Diallo spielte auf der rechten Seite zwei Gegner aus und bediente Timo Mehlich, dessen Schuss Meerbusch-Keeper Marvin Oberhoff mit einer Glanzparade entschärfte.
Kurz darauf klärte der frühere Torwart des TVD Velbert gegen Kaya, der frei vor ihm aufgetaucht war. Und als Tristan Duschke nach einem Eckstoß zum Kopfball kam hatte Oberhoff zum dritten Mal seine rettenden Hände im Spiel.
Jedoch: Seine Vorderleute bekamen den von ihm abgewehrten Ball nicht aus der Gefahrenzone, Diallo ging dazwischen und spitzelte die Kugel zu Yannick Geisler. Der dachte sich wohl: „Jetzt muss das Ding endlich rein“, und hämmerte die Kugel unhaltbar für Oberhoff zum 2:0-Halbzeitstand ins Netz.
Im zweiten Durchgang intensivierten die Gastgeber ihre Bemühungen, sie versuchten es mit einer etwas offensiveren und aggressiveren Gangart, machten dabei aber nicht viel kaputt. SSVg-Towart Marcel Lenz musste weiterhin kaum eingreifen.
Die Velberter lauerten derweil auf die Kontergelegenheit, mit der sie das Spiel entschieden konnten. In der 70. Minute war es soweit, Yasin-Cemal nutzte sie mit seinem zweiten Treffer – es war ein Tor, wie es der leichtfüßige Techniker gerne schießt.
Nachdem er von Max Machtemes gut auf der linken Seite eingesetzt worden war entschied er sich für die Solo-Einlage: Er verzichtete auf den Doppelpass mit Machtemes und tanzte lieber seinen Gegenspieler aus, um den Ball danach gefühlvoll in die lange Ecke zu zirkeln. Wieder hatte der starke Oberhoff keine Chance.
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Es spricht für die Gastgeber, dass sie nicht aufgaben, kurz vor Schluss gelang ihnen zum Lohn das Ehrentor. TSV-Torjäger Oguz Ayan flankte auf Leonard Bajraktari, der nicht mehr so richtig gestört wurde, sein Schuss prallte vom Innenpfosten ins Tor.
Es blieb ein Schönheitsfehler. Die SSVg hat zwar zum weiten Mal in Folge ein Gegentor hinnehmen müssen – mit nur 21 Gegentreffern stellt sie aber weiter die mit Abstand beste Abwehr der Liga.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Erwig-Drüppel, Duschke (84. Abdel-Hamid), Urban, Machtemes - Schiebener, Geisler (79. Gabriel), Mehlich 73. Remmo) - Diallo (73. Gonda), Hilger, Kaya (84. Mondello).
Tore: 0:1 Kaya (2.), 0:2 Geisler (35.), 0:3 Kaya (70.), 1:3 Bajraktari (86.). - Zuschauer: 150. - Schiedsrichter: Lukas Luthe.
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