Düsseldorf. Ein Remis wie eine Niederlage: So verschenkte Oberliga-Tabellenführer SSVg Velbert bei Aufsteiger MSV Düsseldorf den fast sicheren Sieg

Wer es positiv sehen möchte, der kann sagen: Spitzenreiter SSVg Velbert hat den Vorsprung in der Tabelle der Oberliga ausgebaut. Nach dem 2:2 (0:2) im Nachholspiel beim MSV Düsseldorf beträgt der Abstand zum Tabellenzweiten ETB Schwarz-Weiß statt zwei nunmehr drei Punkte.

Aber diese Einschätzung werden sie in Velbert als Hohn empfinden. Denn tatsächlich verschwendete der Aufstiegskandidat die große Möglichkeit, den Abstand auf fünf Zähler auszubauen, indem er den Sieg beim Aufsteiger fahrlässig aus der Hand gab.

SSVg Velbert fängt sich zwei Tore in der Nachspielzeit ein

Bis zum Ende der regulären Spielzeit führte die Mannschaft von Trainer Dimitrios Pappas nämlich noch mit 2:0 – um sich dann in der Nachspielzeit noch zwei Tore einschenken zu lassen.

„Das ist total ärgerlich und ich bin auch sauer, weil wir den Sieg verschenkt haben“, meinte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn. Er bescheinigte der Mannschaft eine ganz starke erste Halbzeit, in der sie den Ball schön laufen ließ, den Gegner unter Druck setzte und durch die Treffer von Cellou Diallo per Elfmeter und von Mittelfeldspieler Ismael Remmo völlig verdient mit 2:0 vorne lag.

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Aber sie hätte höher führen müssen. Zum einen, weil sie dazu die Chancen hatte und zum anderen, weil „ein 2:0 immer ein gefährliches Ergebnis ist, da kann ein Spiel schnell kippen“, wie Kuhn betonte.

Aber das entscheidende 3:0 blieb aus, weil die Velberter ihre zum Teil sehr aussichtsreichen Konterchancen nicht nutzten. Die hätten sie viel besser zu Ende spielen müssen. So kamen die Gastgeber auf und hätten schon eine Viertelstunde vor Schluss verkürzen können. Doch Keeper Marcel Lenz wehrte den Foulelfmeter von Bentkib ab.

MSV Düsseldorf erweist sich zum dritten Mal als Velbert-Schreck

„Aber irgendwann haben die Düsseldorfer mit ihren langen Bällen nach vorne Erfolg – zweimal in der Nachspielzeit. Unfassbar und unnötig“, meinte Oliver Kuhn. Der wackere Aufsteiger MSV Düsseldorf, der jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt dringend braucht, hat sich damit zum dritten Mal in dieser Saison als Velbert-Schreck erwiesen. Im November hatte auch Nachbar TVD Velbert mit 2:0 in Düsseldorf geführt, um sich durch zwei späte Tore noch das 2:2 einzufangen.

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Und auch die SSVg hatte im Hinspiel die Erfahrung gemacht, dass die Düsseldorfer noch in der letzten Minute sehr gefährlich sind. Damals verspielte Velbert die 1:0-Führung durch ein Gegentor nach langem Einwurf in der 91. Minute.

Das Tor machte der frühere Stürmer des SC Velbert, Ahmet Gülmez, der auch nun wieder traf, diesmal zum 1:2 Und das 2:2 fiel, welch Zufall, nach einem langen Einwurf. „Es ist zum Kotzen“, hatte SSVg-Spieler Massimo Mondello nach dem Hinspiel gesagt – auch das passt aus Velberter Sicht genau zum Rückspiel.

So spielten sie

SSVg Velbert - Lenz - Erwig-Drüppel, Duschke, Abdel Hamid, Machtemes - Urban (87. Gabriel), Remmo, Mehlich (71. Schiebener) - Diallo (77. Gonda), Hilger, Kaya (90. + 2 Wakamiya).

Tore: 0:1 Diallo (8. Foulelfmeter), 0:2 Remmo (12.), 1:2 Gülmez (90. + 1.), 2:2 Molango (90. + 3). - Bes. Vorkommnis: Lenz hält Foulelfmeter von Bentkib. - Zuschauer: 105. - Schiedsrichter: Sven Schreiber.