Velbert. Nur ein 1:1 schafft Oberligist SSVg beim Heim- und Saisonauftakt gegen Neuling MSV Düsseldorf. Verteidiger Mondello macht seinem Ärger Luft.

Als Schiedsrichterin Jennifer Groß Weege die Oberliga-Partie der SSVg Velbert gegen den Neuling MSV Düsseldorf abpfiff, verließen die Velberter mit zerknirschten Gesichtern den Platz der IMS-Arena. Einige bleiben jedoch noch und tauschten sich auf dem Spielfeld mit den Gästen aus, die durch ein Tor in der Nachspielzeit überraschend, aber verdient ein 1:1 geholt hatten.

So besprach sich Verteidiger Massimo Mondello intensiv mit dem Kapitän des Aufsteigers, Youssef El Boudihi. Man kennt sich, schließlich hat El Boudihi mehrere Jahre beim Nachbarn TVD Velbert gespielt. Mondello verriet: „Er hat sich bei uns für den Punkt bedankt – und ich konnte ihm nicht widersprechen.“

SSVg Velbert gibt das Spiel ohne Not aus der Hand

Bei allem Respekt vor dem tüchtigen Aufsteiger sah es nämlich tatsächlich so aus, als ob die SSVg den Düsseldorfern das Remis geschenkt und damit gleich am ersten Spieltag zwei Punkte im Aufstiegskampf verschwendet hatte.

„Und das kotzt mich an, vor allem weil wir ja gut begonnen haben, aber dann vor allem in der zweiten Halbzeit viel zu wenig gebracht haben. Es ist so ärgerlich, weil wir es ja viel besser können“, gestand das SSVg-Urgestein. Mondello geht mittlerweile in seine 14. Saison bei den Velbertern.

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„Für diese Saison haben wir uns in der Vorbereitung viel erarbeitet, wir hatten für die Partie gegen den MSV Düsseldorf einen Matchplan – und dann das. Das kann nicht unserer Anspruch sein“, stellt Mondello klar.

In den ersten 20 bis 30 Minuten wurde sein Team den Ansprüchen gerecht. „Da hatte ich schon ein wenig Angst um uns“, gab später der Düsseldorfer Trainer Mohamed El Mimouni zu. Doch dann musste er sich weniger sorgen. Seine Spieler befreiten sich vom Velberter Druck und ließen in der zweiten Halbzeit kaum noch Chancen des Favoriten zu.

Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt. Nach dem Abpfiff trösten Co-Trainer Christian Dorda (li.) und Cheftrainer Dimitrios Pappas (2. v.li.) die geknickten Spieler.
Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt. Nach dem Abpfiff trösten Co-Trainer Christian Dorda (li.) und Cheftrainer Dimitrios Pappas (2. v.li.) die geknickten Spieler. © Stefan Rittershaus / FUNKE Foto Services

„Auch das ist eigentlich nicht zu begreifen und zu akzeptieren. Die Düsseldorfer haben uns ja zumeist genug Räume gelassen“, befand Massimo Mondello. Doch sein Team machte zu wenig daraus, spielte erstaunlich viele Fehlpässe, leistete sich Ballverluste und in der ersten Minute der Nachspielzeit auch noch eine Unsicherheit in der Abwehr, die zum 1:1 führte.

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Damit ist der Plan der SSVg Velbert für die englische Woche, mit der die Spielzeit 2022/23 beginnt, schon einmal über den Haufen geworfen. „Unser Anspruch war, mit neun Punkten aus den ersten drei Spielen in die neue Saison zu starten. Das können wir uns schon mal von der Backe putzen. Jetzt müssen wir zusehen, dass es wenigstens noch sieben werden“, erklärt Massimo Mondello.

Die Punkte zwei bis vier sollen nun am kommenden Mittwoch im Auswärtsspiel beim Cronenberger SC geholt werden, bevor am Sonntag das nächste Heimspiel gegen den SV Sonsbeck ansteht. Da lautet dann die klare Devise der Velberter: Nicht noch einmal daheim die Punkte verschenken.