Velbert. Das ist schon rekordverdächtig: 19 neue Spieler hat Union Velbert in der Winterpause geholt – das ist der Stand beim Bezirksliga-Schlusslicht

Das Aufgebot des SV Union Velbert ist im Vergleich zur Vorrunde kaum noch wiederzuerkennen, denn unter der Leitung von Trainer Mesut Güngör verpflichtete der Klub in der Winterpause gleich 19 Zugänge.

Lediglich acht Akteure blieben aus dem Vorjahr noch übrig, doch mit 27 Spielern ist der Kader nun üppig besetzt. „Es musste einfach etwas passieren“, stellt der Coach mit Blick auf die desaströse Hinrunde klar, in der die Unioner gerade einmal drei Punkte verbuchen konnten.

Dem Kader von Union Velbert fehlte die Qualität

Noch dramatischer liest sich allerdings das Torverhältnis von 8:68. Bei durchschnittlich 4,5 Gegentoren pro Spiel ist es natürlich nicht weiter verwunderlich, dass das Team den letzten Tabellenplatz belegt und als sicherer Absteiger gehandelt wird. Einen Vorwurf will er den Spielern, durch die diese Misere entstanden ist, allerdings nicht machen. „Die Einstellung war immer da, aber die nötige Qualität war nicht vorhanden, für die Bezirksliga reichte es einfach nicht“, musste der Trainer erkennen.

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„Wir wollen jetzt zunächst unser Image wieder aufpolieren, es soll wieder Ruhe und Kontinuität einkehren. Die Spieler sollen wieder gerne für den SV Union Velbert auflaufen“, benennt Güngör die Prioritäten des Klubs. „Ich bin ja nicht nur Trainer, sondern auch Berater des Vorstands und Sportlicher Leiter“, teilt er mit, warum er sich da ganz besonders in der Verantwortung sah. „Ich habe mein Netzwerk, das sich durch fast ganz Nordrhein-Westfalen zieht, in Anspruch genommen und gefühlt mit 100 Spielern gesprochen“, berichtet der 51-Jährige.

Auch Abteilungsleiter Peter Kurka kommt zurück

Mit Schatzmeister Eckhard von Zabiensky und dem eigentlich schon zurückgetretenen Abteilungsleiter Peter Kurka schmiedete er den „Schlachtplan Mission Impossible“, wie er ihn selbst mit Augenzwinkern nennt. „Wir wollen versuchen, das Unmögliche möglich zu machen, aber wir sind auch nicht blauäugig. Wir haben 14 Punkte Rückstand und da planen wir natürlich auch ein, dass wir am Ende der Saison in die Kreisliga A absteigen, aber sollte es so sein, wollen wir mit dieser dann gefestigten Mannschaft den sofortigen Wiederaufstieg in Angriff nehmen“, kündigt Mesut Güngör an.

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Aber noch haben die Velberter 15 Spieltage in der Bezirksliga vor sich und wollen die so erfolgreich wie irgend möglich gestalten. Unter den Neuzugängen befinden sich einige Akteure, die ihre Qualitäten auch schon höherklassig unter Beweis gestellt haben. So wie Hakan Türkmen, der schon beim Oberligisten Cronenberger SC Stammspieler war oder Alexandros Kiriakidis, der vom MSV Düsseldorf kam, und in der Jugend von Fortuna Düsseldorf ausgebildet wurde.

Trainer Mesut Güngör gibt sich noch nicht geschlagen

Aber auch Recep Kalkavan ist für ihn ein Unterschiedsspieler, der mit seinen Pässen in die Spitze immer wieder Torchancen einleitet. Ein ganz besonders wichtiger Akteur ist für Güngör Stephan Heller, dem er eine Führungsrolle zugedacht hat. „Er ist zwar schon 43 Jahre alt, aber er soll die Mannschaft mit seiner Persönlichkeit und Erfahrung führen“, verrät der Coach.

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Momentan unterzieht sich der ehemalige Zweitligaspieler einer Schmerztherapie, um einen Bandscheibenvorfall auszukurieren, aber danach wird er den Unionern wieder zur Verfügung stehen. „Wir haben jetzt die sportliche Qualität, jetzt müssen wir der Mannschaft nur noch einen Plan mitgeben, bis am 12. Februar das erste Meisterschaftsspiel gegen Preußen Essen ansteht“, stellt der Trainer des Schlusslichts klar.

Mit „uns“ meint er seinen Co-Trainer Andre Fischer, der vom Langenberger SV kam, und ihn nun unterstützt. „Wir liegen auf einer Wellenlänge, aber können voneinander auch noch lernen“, hat Güngör festgestellt. „Es macht nun auch wieder Spaß im Training“, findet er und sieht nun wieder zuversichtlich in die Zukunft.

Einer von mehreren Zugängen, die vom Langenberger SV kommen: Niklas Ramilo Sanchez
Einer von mehreren Zugängen, die vom Langenberger SV kommen: Niklas Ramilo Sanchez © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die Neuen auf einen Blick

Recep Kalkavan (SC Ayyildiz Remscheid), Hakan Türkmen (DV Solingen), Noah Wormland, Dennis Kaltenpoth, Ioannis Athanassiou, Niklas Ramilo Sanchez, Leon Frenkel, Daniel Gerti, Ercan Kalkavan (alle Langenberger SV), Ahmet Sahin (SSVg 09/12 Heiligenhaus), Alexandros Kiriakidis (MSV Düsseldorf), Ali Kassar, Zakari Kassar, Kutaiba Kassar (alle SC Unterbach), Ertac Sari (TVD Velbert), Ilias Zibuh (SSVg Velbert 02 U 23), Kevin Küsters (Stella Azzura Velbert), Ivo Goncalo da Silva Pina (Portugal), ,Joshua Steven Espley (Schottland)