Velbert/Essen. Entspannung bei Spitzenreiter SSVg, der an „seinem“ Freitag wie üblich gewann, Anspannung beim Verfolger Uerdingen, der den Trainer rauswarf.

Auch am Black Friday setzte Fußball-Oberligist SSVg Velbert seine Serie erfolgreicher Freitag-Abendspiele fort. 3:1 gewann der Spitzenreiter beim FC Kray und baute damit seine Führung vor dem härtesten Konkurrenten KFC Uerdingen auf sieben Punkte aus. Es war der vierte Sieg in einem Freitags-Flutlichtspiel in Folge, diesmal am bundesweit verkaufsoffenen Freitagabend.

Seit dem „Black Friday“ 1929 an der Wall Street, der eine Weltwirtschaftskrise einleite, hat der Begriff auch etwas Bedrohliches. Düster war an diesem Abend allerdings nur die Sicht beim schummrigen Flutlicht in der KrayArena, bei dem sogar der Essener Stadionsprecher den Torschützen der eigenen Mannschaft nicht erkannte und einen falschen Namen durchsagte.

Entspannte Stimmung bei der SSVg Velbert nach gelöster Pflichtaufgabe

Zuvor hatten die Velberter aber bereits drei Tore geschossen. Als sich Mittelfeldspieler Manuel Schiebener dann wegen eines Haltegriffs gegen seinen Gegenspieler eine Gelbe Karte einhandelte schimpfte ein Zuschauer, der hinter der Trainerbank stand: „Wie unnötig. Mensch Manu, musste das denn sein!“

SSVg-Trainer Dimitrios Pappas drehte sich um und antwortete entspannt: „Das war erst seine erste Gelbe Karte in dieser Saison. Und in dieser taktischen Situation war das Foul auch gar nicht falsch!“ Warum sich aufregen – es ist doch Happy Friday.

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Die Velberter steckten das Gelb und das Gegentor locker weg und freuen sich nun schon auf die fünfte Freitagabend-Veranstaltung hintereinander. Am 2. Dezember geht es um 19.30 Uhr unterm Flutlicht der heimischen IMS-Arena gegen Hamborn 07 weiter.

„Das Schöne dieser Freitagspiele ist für die Spieler, dass sie dann ein längeres und entspannteres Wochenende haben“, sagt SSVg-Trainer Pappas. Pausen und etwas Ablenkungen können in dieser Mammut-Saison mit 40 Punktspielen pro Team und mit etlichen Englischen Wochen nicht schaden.

Muss in Uerdingen gehen: Ex-SSVg-Coach Alexander Voigt.
Muss in Uerdingen gehen: Ex-SSVg-Coach Alexander Voigt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Konkurrent KFC Uerdingen verbrachte hingegen keineswegs ein entspanntes Wochenende. Auf den üblichen Freitagssieg der Velberter fanden die Krefelder nämlich keine Antwort, sie verloren am Sonntag bei bei den Sportfreunden Hamborn 07, die vor dem Anpfiff auf Platz 15 standen, mit 0:2.

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Ein Black Sunday vor allem für Trainer Alexander Voigt, der dann kaum einen Tag später gefeuert wurde. In einer dünnen Mitteilung auf der Vereinshomepage ließ der KFC durchblicken, dass er es Voigt nicht mehr zutraue, mit dem Team den Rückstand noch aufzuholen. Damit soll nun der Sportliche Leiter Patrick Schneider als Übergangstrainer anfangen.

Die Personalie Voigt wird in Velbert mit großem Interesse verfolgt – nicht nur, weil er Trainer des unmittelbaren Rivalen ist bzw. war, sondern auch, weil er einst für die SSVg Velbert an der Seitenlinie Verantwortung trug, nämlich zwischen 2018 und 2020.

Voigt festigte Position mit einem Sieg über die SSVg Velbert

In der aktuellen Saison in Uerdingen stand der frühere Bundesligaspieler schon vor einer paar Monaten in der Kritik. Ausgerechnet ein 3:1-Erfolg im Topspiel gegen die SSVg festigte seine Position. Allerdings nur vorübergehend.

Alexander Voigts Trainerstuhl in Velbert war übrigens seinerzeit in der Saison 2019/20 nach einer 2:3-Niederlage beim FC Kray ins Wackeln geraten. Das war auch ein Sonntagsspiel.