Krefeld. Oberligist SSVg hat Platz eins verloren und wird womöglich am kommenden Wochenende weiter abrutschen – warum die Velberter das nicht nervös macht

Auch Uerdingens Trainer Alexander Voigt hatte ein bisschen Verständnis für die SSVg Velbert. Als ein Radioreporter ihn fragte, ob den Krefeldern die Englische Woche der Velberter nicht etwas in die Karten gespielt habe, nickte er.

Genauer gesagt waren es sogar zwei Englische Wochen mit sechs Pflichtspielen, fünf in der Liga und eines im Pokal – die letzte war die schwerste Partie: Das Topspiel beim KFC Uerdingen, der ausgeruht in der Grotenburg auflaufen konnte.

Am Ende kam die SSVg Velbert die entscheidenden Schritte zu spät

Dieses Schlagerspiel hat die SSVg Velbert nun mit 1:3 verloren – durch einen Doppelschlag kurz vor Schluss, in der 86. und 87. Minute erzielte der KFC Uerdingen die Treffer zum 2:1 und 3:1. Die Velberter kamen dabei jeweils einen Schritt zu spät und konnten zudem im Falle des 2:1 den großartigen Vorlagengeber Kenia auf der rechten Seite einfach nicht mehr stoppen.

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Bereits zuvor war zu erkennen, dass das Spiel der SSVg, die lange Zeit eine ansehnliche Leistung lieferte, etwas unpräziser wurde. Der Substanzverlust ließ sich wohl tatsächlich nicht verleugnen. Obendrein muss die SSVg allerdings auch den Verlust der Tabellenführung verkraften – allerdings zogen nicht die Krefelder vorbei, sondern der ETB Schwarz-Weiß.

ETB Schwarz-Weiß gewinnt auf dem Platz und am Grünen Tisch

Die Essener profitierten am Wochenende gleich von zwei Siegen: Einen auf dem Platz – die Schwarz-Weißen gewannen mit 3:1 bei den Sportfreunden Baumberg – und einen am Grünen Tisch. Denn das Derby gegen den FC Kray, das am ersten Spieltag 0:0 endete, wird nachträglich mit 2:0 für den ETB gewertet. Ein Krayer war ohne gültigen Spielerpass aufgelaufen.

Die Schwarz-Weißen und die Uerdinger können die SSVg am kommenden Spieltag weiter unter Druck setzen, denn da sind die Velberter spielfrei – allerdings kommt ihnen das nach den anstrengenden vergangenen Wochen genau zur rechten Zeit. So dürfen regenerieren, angeschlagenen Spieler können sich auskurieren.

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„Und dann geht es mit frischer Kraft weiter. Kein Grund, jetzt wegen der ersten Niederlage unruhig zu werden“, betont der erste Vorsitzende Oliver Kuhn.

Wie Trainer Dimitrios Pappas hatte er, abgesehen von der Anfangsphase, eine gute Leistung des Teams gesehen – eines Teams, das zuvor in neun Ligaspielen und zwei Pokalspielen unbesiegt gewesen war und zuletzt starke Spiele abgeliefert hat.

Daran gelte es nach der knapp zweiwöchigen Pause anzuknüpfen: Dann geht es am Freitag, 7. Oktober, mit dem Heimspiel gegen den TSV Meerbusch weiter.