Velbert. Oberligist SSVg musste sich im Saisoneröffnungsspiel mit einem mageren 1:1 gegen Neuling MSV Düsseldorf begnügen – so kam es zur Überraschung.
Das hatten sie sich bei der SSVg Velbert ganz anders vorgestellt. Der Oberligist hatte die Ehre, Gastgeber des Saison-Eröffnungsspiels zu sein. Diese Gelegenheit wollte er nutzen, um gleich die ersten drei Punkte im Aufstiegskampf einzusammeln. Doch der Aufstiegskandidat kam gegen den Aufsteiger aus der Landesliga, den MSV Düsseldorf, nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.
Dabei schockten die Gäste die SSVg durch ihren Ausgleichstreffer in letzter Minute. „Das fühlt sich wie eine Niederlage an“, gab SSVg-Verteidiger Massimo Mondello zu. Dabei hatte zunächst alles nach einem Sieg für die Velberter ausgesehen.
SSVg Velbert hat die Partie zunächst völlig im Griff
Wie von ihrem Trainer Dimitrios Pappas gefordert zeigten sie, wer der Favorit ist und wer in der IMS-Arena den Ton angibt. In den ersten 20 Minuten kamen die Düsseldorfer kaum über die Mittellinie. Bereits in der ersten Minute musste MSV-Keeper Ryuji Kuwajima bei einem Kopfball von Tristan Duschke mit einer Glanzparade retten.
Nach knapp einer Viertelstunde war er dann aber machtlos. Nach einem Eckball von Timo Mehlich kam Robin Hilger frei zum Kopfball und der Torjäger brachte sein Team mit dem ersten Oberliga-Treffer der Saison 2022/23 in Führung.
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„Die ersten 20, 30 Minuten haben wir gut ins Spiel gefunden, waren dominant und haben Chancen kreiert“, lobte Trainer Dimitrios Pappas. Doch als plötzlich die Düsseldorfer zu ihrer ersten Möglichkeit kamen, war es mit der Velberter Herrlichkeit vorbei. „Wie abgeschnitten“, fand der Vorsitzende Oliver Kuhn.
Bei dieser Aktion war es bereits sehr brenzlich geworden: Torwart Marcel Lenz rettete in höchster Not gegen einen Kopfball von Assani Lukimya. Einige Düsseldorfer sahen den Ball dabei schon hinter der Linie – Schiedsrichterin Jennifer Groß Weege sowie ihr Assistent, der auf Ballhöhe stand, ließen aber weiterspielen.
Allerdings spielte die SSVg nicht weiter – jedenfalls nicht so, wie in der ersten halben Stunde. Die Aktionen wurden immer ungenauer und einfallsloser. In der zweiten Halbzeit klappte dann vor allem im Spiel nach vorne fast gar nichts mehr.
„Ich kann mich da kaum an einen Torschuss von uns erinnern“, meinte Massimo Mondello. Tatsächlich gab es bis auf einen Versuch von Cellou Diallo, den Kuwajima aus dem Eck holte, nichts Zwingendes mehr.
Auf der Gegenseite konnten sich die Velberter bei ihrem Keeper Lenz bedanken, der einen wuchtigen Weitschuss von Nihat Koray Tepegöz mit toller Reaktion über die Latte lenkte.
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„In der zweiten Halbzeit fehlten uns die Dominanz und die Ideen, wir sind viel zu selten ins letzte Drittel gekommen“, analysierte SSVg-Trainer Dimitrios Pappas.
In der ersten Minute der Nachspielzeit kamen dann noch einmal die Düsseldorfer nach vorne. Sie brachten einen Einwurf in den Strafraum, wo Lukimya den Ball mit dem Hinterkopf zu Ahmet Gülmez verlängerte – der eingewechselte Stürmer reagierte blitzschnell und versenkte die Kugel mit einem Schuss aus der Drehung in die lange Ecke zum 1:1.
Daraufhin brach auf dem Rasen der große Jubel aus, die Düsseldorfer feierten den Ausgleich, als ob sie gerade das entscheidende Tor zum Aufstieg geschossen hätten. Lange Gesichter hingegen bei den Velbertern – eigentlich wollen sie ja in dieser Saison aufsteigen.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Duschke, Urban, Mondello - Alabas, Schiebener (69. Geisler), Mehlich, Kaya (63. Erwig-Drüppel), Diallo (90. Remmo) - Hilger (80. Coruk), Schikowski. - Tore: 1:0 Hilger (14.), 1:1 Gülmez (91.). - Zuschauer: 480. -Schiedsrichterin: Jennifer Groß Weege.