Velbert. A-Ligist Türkgücü präsentiert eine überraschende Wahl für den Trainerposten, den in Velbert wenig bekannten Denis Clausen. Wir stellen ihn vor
Als die Verantwortlichen des A-Kreisligisten Türkgücü Velbert Denis Clausen als neuen Trainer präsentierten, konnten viele Fußballfreunde aus Niederberg mit dem Namen nichts anfangen.
Dabei war Clausen vor mehr als 20 Jahren ein durchaus bekannter Spieler in dieser Region, der in Velbert für den TVD und die SSVg auflief, allerdings damals noch unter seinem Geburtsnamen Hupa, bevor er seinen Lebensmittelpunkt für viele Jahre nach Hamburg verlegte. Nach seiner Rückkehr in den Westen übernahm er den Kreisligisten SSV Erkrath als Trainer, den er im Verlauf der letzten Saison verließ, weil er mit der Trainingsbeteiligung der Spieler nicht einverstanden war.
Türkgücü Velbert und Clausen nähern sich im SSVg-Stadion an
Bei einem Besuch eines Oberligaspiels der SSVg Velbert traf er mit Ramazan Yilmaz, einem der Türkgücü-Macher, einen alten Bekannten wieder, dem schnell die Idee kam, Clausen als Trainer für seinen Klub zu verpflichten.
Der machte sich die Entscheidung zuzusagen aber zunächst nicht einfach, führte viele Gespräche mit Vorstandsmitgliedern, aber auch mit Ex-Trainer Senad Hecimovic, holte weitere Informationen ein und beobachtete das Team im Abstiegskampf.
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„Ich fand eine junge Mannschaft vor, die Mentalität bewiesen hat. Auch im entscheidenden Spiel gegen den Abstieg gegen Union Velbert II ist die Truppe auf dem Platz ruhig und diszipliniert geblieben. Das hat mich beeindruckt, denn es stand so viel auf dem Spiel“, erläuterte Clausen.
Dass die Mannschaft fast komplett zusammengeblieben ist, bewertet er auch als gutes Zeichen. „Das zeigt ja, dass sie Türkgücü Velbert nicht als schlechte Adresse ansehen, denn sonst würden die Spieler ja wechseln. Und für mich ist es auch einfacher, wenn sich die Spieler untereinander schon gut kennen, denn ich fange ja quasi bei Null an“, stellt der Coach klar.
„Ich habe aber eine gute Basis vorgefunden und auch die Ziele sind realistisch“, findet Clausen. Nachdem Türkgücü Velbert zuletzt den Abstieg erst am Ende der Saison abwenden konnte, soll das Team nach den Vorstellungen des Vorstands und des Trainers nun mit dem Kampf um den Klassenerhalt nichts zu tun haben und sich im Tabellenmittelfeld, so zwischen Platz sechs und zehn, einordnen.
Den bisherigen Verlauf der Saisonvorbereitung beschreibt Clausen als sehr positiv. „Die Spieler glauben daran, was ich ihnen im Training vorgebe und auch an meine Fußballkompetenz, das habe ich als Feedback mitgenommen. Sie ziehen in den Einheiten wirklich gut mit, auch wenn es im Moment etwas schwer ist, denn viele Spieler sind noch im Urlaub, aber das kann ich nachvollziehen. Und diese Probleme haben andere Mannschaften ja auch“, weiß der ehemalige Mittelfeldakteur.
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Da der Kader 27 Spieler umfasst, konnten die bisherigen Testspiele bis auf eine Ausnahme auch alle gespielt werden. Lediglich gegen die U 23 der SSVg hätten dem Coach nur zwölf Akteure zur Verfügung gestanden, die fast alle aufgrund der bisherigen hohen Belastungen zudem über schwere Beine und Müdigkeit klagten.
Beachtlicher Trainerverschleiß schreckt Denis Clausen überhaupt nicht
„Das hätte gegen eine so starke Bezirksligatruppe weder für uns noch für die SSVg Sinn gemacht“, begründete Clausen die Absage. Gegen den ambitionierten Bezirksligisten ASV Mettmann unterlagen die Velberter mit 1:5, spielten gegen den B-Ligisten Stella Azzura Velbert 2:2 Unentschieden und gewannen gegen Clausens Ex-Club SSV Erkrath mit 5:3. Am Sonntag testete Türkgücü zuletzt gegen den Bezirksligisten SV Bayer Wuppertal und unterlag nur knapp mit 4:5.
Dass die Türkgücü-Trainer zuletzt meist nur sehr kurz im Amt waren, schreckt den neuen Übungsleiter nicht ab. „Ich weiß, dass die Trennungen von Andre Fischer und Senad Hecimovic einvernehmlich waren und man im Guten auseinandergegangen ist. Ich habe festgestellt, dass der Verein nun Kontinuität und Nachhaltigkeit anstrebt“, betont Clausen und geht seine Aufgabe sehr optimistisch an. „Im zweiten Jahr wollen wir uns dann personell noch mal sinnvoll verstärken, denn der Verein will nach oben.“.