Velbert. Oberligist SSVg hat Regionalliga-Aufsteiger Wattenscheid die Generalprobe vermasselt – so kam es zum 3:2-Erfolg im Testspiel.

Das Beste hob sich die SG Wattenscheid für den Schluss auf. Zum Abschluss seiner Testspielserie trat der Regionalliga-Aufsteiger beim Oberligisten SSVg Velbert an.

„Für mich ist das sicher die beste Mannschaft, gegen die wir in der Vorbereitung spielen“, hatte 09-Trainer Christian Britscho vor dem Anpfiff gesagt. Nach dem Abpfiff sollte er damit völlig recht behalten, denn die Velberter schlugen den eine Klasse höher spielenden Traditionsverein mit 3:2 (0:1) und das sicherlich verdient.

SSVg Velbert zeigt gegen den Regionalligisten eine mutige Leistung

Zwar lagen die Velberter zur Halbzeit noch mit 0:1 im Emka-Sportzentrum zurück. Aber auch für die ersten 45 Minuten reklamierte SSVg-Coach Dimitrios Pappas bereits eine gute Leistung seines Teams, das sich mit viel Mut und Tatendrang präsentierte.

Zwar stand die Abwehr beim 0:1, das der starke 09-Stürmer Emre Yesilova auf Anspiel von Felix Casalino erzielte, nicht gut. Das war aber einer von wenigen Fehlern bei einer insgesamt sehr konzentrierten Leistung.

Auch interessant

Die SSVg versuchte immer wieder, die Wattenscheider durch frühes Angreifen unter Druck zu setzen, womit sie den Gästen tatsächlich einige Probleme bereitete und sich auch gute Chancen heraus spielte. Britscho sah sich deshalb veranlasst, gegen den früheren Wattenscheider Stürmer Cellou Diallo einen Sonderbewacher zu stellen.

Timo Mehlichs Treffer wird aberkannt

Dennoch wurde es mehrfach brenzlich vor dem Tor des Neu-Regionalligisten. So musste 09-Keeper Bruno Staudt aus kurzer Distanz gegen Manuel Schiebener retten, der von Yasin-Cemal Kaya herrlich freigespielt worden war. Sekunden vor dem Pausenpfiff trafen die Velberter dann auch ins Tor, als Timo Mehlich einen zu kurz abgewehrten Ball in die lange Ecke jagte. Doch das Schiedsrichter-Gespann um Cedric Gottschalk hatte ganz im Gegensatz zum Velberter Lager eine Abseitsstellung im Gedränge vor dem Tor gesehen.

Hinten wurde gut gearbeitet, hier stoppt der rechte Verteidiger Yusa Alabas den Wattenscheider Emre Yesilova
Hinten wurde gut gearbeitet, hier stoppt der rechte Verteidiger Yusa Alabas den Wattenscheider Emre Yesilova © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir haben in der zweiten Halbzeit genau so weiter gespielt und sind dann auch belohnt worden“, betonte Dimitrios Pappas. Kaum hatte Gottschalk wieder angepfiffen, lag der Ball schon wieder im Wattenscheid Netz und diesmal gab es auch nichts zu deuteln: SSVg-Torjäger Robin Hilger hatte nach einer Linksflanke von Oguzhan Coruk zum 1:1 ausgeglichen.

Und Hilger sollte den Gästen noch weiter kräftig einheizen. Nur wenig später zwang er Keeper Staudt vor dem eigenen Tor zu einem Fehler, der Keeper konnte die Situation nur noch mit einem Foul an dem Velberter Stürmer bereinigen. Das war Gottschalk allerdings nicht entgangen, er gab Elfmeter, den Robin Urban wie in der Meisterschaft gewohnt sicher verwandelte.

Auch interessant

Danach schienen die Velberter überhaupt nicht mehr zu bremsen, sie fuhren weitere gefährliche Angriffe Richtung Wattenscheider Tor. Die beste dieser Kombinationen führte zum 3:1: Jonas Erwig-Drüppel wurde auf der rechten Seite angespielt, flankte sofort zu Hilger, der den Ball per Kopf für Calvin Minnewitsch auflegte – der Zugang vom Ligagefährten FC Kray ließ sich nicht lange bitten und traf mit einer schönen Volleyabnahme genau in den Winkel.

Damit waren die Wattenscheider geschlagen. Sie kamen nur noch zum zweiten Tor durch Umut Yildiz, der nach einem Sololauf von Mohamed Cisse locker einschieben konnte. Cisses Aktion war zwar stark, doch hatten die Velberter hier nur zugeschaut, als der Außenstürmer nach einem Abwurf von Staudt davon raste.

Das hatte dem SSVg-Trainer zwar nicht gefallen, er wollte dieses Gegentor aber nicht überbewerten, zumal sein Team zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl spielte. Innenverteidiger Tristan Duschke musste nämlich eine Viertelstunde vor Schluss wegen einer Knieverletzung vom Platz – auf dem sich bereits sämtliche Velberter Einwechselspieler tummelten. Deshalb unterstrich Dimitrios Pappas die Gesamtleistung: „Das haben wir heute sehr gut gemacht. Wir hatten viele Ballgewinne und konnten unser Spiel weitgehend so durchziehen, wie wir es vorgehabt hatten.“

So spielten sie:

SSVg: Lenz - Alabas (46. Erwig-Drüppel), Duschke, Urban, Mondello - Schiebener, Mehlich (46. Remmo), Machtemes - Diallo (46. Minnewitsch), Hilger (61. Glowacki), Kaya (46. Coruk).

Tore: 0:1 Yesilova (42.), 1:1 Hilger (46.), 2:1 Urban (48. Foulelfmeter), 3:1 Minnewitsch (57.), 3:2 Yildiz (80.). - Zuschauer: 130. Schiedsrichter: Cedrik Gottschalk