Velbert. Eine attraktives Testspiel: Oberligist SSVg prüft Regionalliga-Aufsteiger Wattenscheid 09. Was Velberts Trainer Pappas von der Partie erwartet.

Ein halbes Dutzend Freundschaftsspiele hat sich die SSVg Velbert für die Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison vorgenommen. Das zweite Spiel bietet gleich den Höhepunkt der ganzen Testreihe, denn am Sonntag gastiert der frühere Bundesligist SG Wattenscheid 09 in Velbert.

Ursprünglich sollte bei den frisch in die Regionalliga aufgestiegenen Wattenscheidern gespielt werden, doch kurzfristig einigten sich die Teams darauf, nach Velbert auszuweichen. So rollt nun am Sonntag ab 15 Uhr der Ball auf dem Rasenplatz des Emka-Sportzentrums.

09 bestreitet die Generalprobe bei der SSVg Velbert

Die SSVg hätte auch gerne im Stadion nebenan gespielt. „Das ist eine Partie, die sicher auch Zuschauer anziehen wird“, sagt Trainer Dimitrios Pappas. Doch der Rasen der IMS-Arena braucht eine Pause, zumal hier bereits am kommenden Mittwoch Bundesligist Borussia Mönchengladbach im Testspiel gegen den holländischen Erstligisten RKC Waalwijk spielen wird.

Hier rechnen die Velberter mit einer vierstelligen Zuschauerzahl. Ob die auch am Sonntag beim Gastspiel der Wattenscheider erreicht wird, ist offen. Aber immerhin: Rund um den Traditionsverein, der vier Jahre in der Bundesliga spielte, ist eine neue Begeisterung ausgebrochen. Nach dem Insolvenzverfahren und dem Abstieg in die Oberliga Westfalen wurde die etwas überraschende Rückkehr in die Regionalliga groß gefeiert. Mehr als 6000 Zuschauer bejubelten im Juni den entscheidenden 2:0-Sieg über Eintracht Rheine.

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Und in einer Woche ist es schon soweit, dann geben die Wattenscheider ihren Einstand in der Regionalliga mit dem Spiel bei Preußen Münster. Die Partie am Sonntag in Velbert ist bereits die Generalprobe. „Das macht das Spiel natürlich für das Wattenscheider Team und die 09-Fans sehr interessant – aber auch für uns“, bekräftigt SSVg-Trainer Dimitrios Pappas.

Klar weiß er, dass seine Elf alleine schon deshalb im Nachteil ist, weil sie erst seit knapp zwei Wochen trainiert, während die Wattenscheider ihr Vorbereitungsprogramm bald abgeschlossen haben.

Der Aufsteiger kommt: Die SG Wattenscheid bestreitet ihre Liga-Generalprobe in Velbert.
Der Aufsteiger kommt: Die SG Wattenscheid bestreitet ihre Liga-Generalprobe in Velbert. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Aber das ist ein schöner Test, bei dem wir schon viel von dem ausprobieren können, was wir uns bisher erarbeitet haben. Vor allem im taktischen Bereich“, sagt Pappas.

Sein Team hat bislang erst eine Partie bestritten, gegen den westfälischen Oberligisten Spvgg Vreden gab es vor einer Woche im Emka-Sportzentrum ein 2:2. Da war die SSVg-Taktik voll offensiv. Frühes Angreifen des Gegners, Druck und Tempo hatte Pappas gefordert und bekommen. Das Spiel lief hauptsächlich in Richtung des gegnerischen Tores.

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Für Sonntag wird die taktische Ausrichtung wohl etwas anders aussehen, gegen den klassenhöheren Gegner ist eine stabile Defensive gefragt – aber dass daran in der Vorbereitung hart gearbeitet wird, war eh klar. Denn im letzten Drittel der abgelaufenen Saison hatte die zuvor so starke SSVg-Abwehr merklich nachgelassen und häufiger drei (so in Schonnebeck) oder gar vier Gegentore (in Baumberg und im Saisonfinale gegen den 1. FC Bocholt) zugelassen.

Auch am Sonntag könnte es im Kasten von Torwart Marcel Lenz häufiger klingeln, wenn seine Vorderleute nicht aufpassen. Die Wattenscheider sind nämlich in ihren jüngsten Testspielen in Schwung gekommen. Den Oberligisten St. Tönis fertigten sie mit 5:1 ab, den Regionalliga-Absteiger VfB Homberg bezwang das Team von Trainer Christian Britscho mit 3:1.

Zwei Ex-Velbert stehen im Kader der SG Wattenscheid 09

Im Kader standen dabei zwei frühere Velberter: Timm Esser, der beim TVD gespielt hat, und Mike Lewicki, der in der Oberliga für den SC am Ball war. Er war nach seinem Wechsel von den Clubberern zur Lohrheide zu einem Leistungsträger gereift, musste zuletzt aber wegen einer schweren Verletzung lange pausieren. Der Einsatz in Homberg bedeutet das Comeback für den Offensivmann.

Auf der Gegenseite feiert SSVg-Stürmer Cellou Diallo ein Wiedersehen mit Wattenscheid. Er war im Januar 2020 von der Lohrheide nach Velbert gewechselt und ist hier schnell zu einem Leistungsträger und Publikumsliebling geworden.