Velbert. Gastgeber VBC durfte stolz auf die U 19 DM im Birther Boxpalast sein. Er bekam ein Angebot vom Deutschen Boxverband und weltmeisterlichen Besuch

„Box-Schmiede Magdeburg, Olympiastützpunkt Rheinland, Boxverband Berlin“ - schon ein kurzer Blick auf die Aufschriften der T-Shirts und Trainingsklamotten der Aktiven und ihrer Anhänger zeigt: Im Birther Boxpalast beim VBC trifft sich wieder die Elite der Nachwuchskämpfer der ganzen Republik.

17 Landesverbände gibt es, 16 schickten ihre Asse zu den Deutschen U 19 Meisterschaften, die der Velberter BC in einem viertägigen Marathon ausgerichtet hatte.

VBC bringt Marathonturnier wieder gut über die Bühne

Alle 13 Gewichtsklassen der männlichen Jugend und sechs von zwölf Gewichtsklassen der weiblichen Jugend waren vertreten. Insgesamt kletterten 124 Kämpferinnen und Kämpfer in den Ring des Deutschen Rekordmeisters.

„Diese Resonanz in der Republik ist nicht nur eine gute Werbung für den Box-Standort Velbert, sondern auch für die Stadt“, sagte VBC-Geschäftsführer Hans-Werner Mundt. Der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka eröffnete persönlich den großen Finalkampftag und schaute sich einige Kämpfe an.

Prominenter Gast in Birth: Felix Sturm, früherer Profi-Weltmeister, wird vom VBC-Vorsitzenden Michael Balka begrüßt
Prominenter Gast in Birth: Felix Sturm, früherer Profi-Weltmeister, wird vom VBC-Vorsitzenden Michael Balka begrüßt © VBC

Auch deren Niveau konnte sich sehen lassen. „Sicher es gab auch etwas Schatten, aber auch viel Licht. In der 57 kg-Klasse zum Beispiel hätten es gleich vier Kämpfer verdient gehabt, Deutscher Meister zu werden“, befand Andrew Colbourne, der Leistungssport-Obmann des Deutschen Boxsportverbandes.

Tatsächlich hatte zum Beispiel das 57 kg-Finale zwischen Jan Richmeier aus Bayern und Denis Bril, jüngerer Bruder des früheren VBC-Bundesligaboxers Artur Bril, einen gutklassigen und und vom Publikum gefeierten Fight geboten.

Lady Hammer gibt sich die Ehre

Dass Bril dann nach Punkten gewann und Deutscher Federgewichtsmeister wurde, passte aus heimischer Sicht bestens. Damit trug er zum Gesamtsieg des Landesverbandes NRW bei, der sich vor dem starken Aufgebot aus Baden Württemberg behauptete.

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Wieder einmal erwies sich der Ausrichtungsort Velbert als Heimvorteil für die NRW-Boxer, der DM-Standort Velbert hat dabei längst einen Namen, der Experten und Prominenz gleichermaßen anlockt.

Diesmal gab es an den Halbfinaltagen bzw. am Finaltag der Mädchen gleich zweimal sogar weltmeisterlichen Überraschungsbesuch: Die Profis Christina Hammer und Felix Sturm tauchten in der Halle Birth auf. Für die als „Lady Hammer“ bekannte mehrmalige Weltmeisterin war es eine Art Rückkehr zu den Wurzeln, denn sie wurde einst selbst Deutsche Juniorenmeisterin.

Für viel Aufsehen sorgte Felix Sturm, der seine erstaunliche Profikarriere ebenfalls als Amateurboxer und zweifacher Deutscher Juniorenmeister begonnen hatte. Er stellte sich bereitwillig den Autogramm- und Selfie-Jägern.

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Auch der VBC-Vorsitzende Michael Balka unterbrach seinen Organisations- und Moderations-Marathon für einen kurzen Gedankenaustausch mit den weltmeisterlichen Gästen und betonte: „Ihr Besuch war uns eine Ehre. Felix Sturm hat sich sehr angetan von der Atmosphäre und dem Turnier gezeigt.“

Sicherlich, vermutet Balka, war der mehrmalige Profi-Weltmeister nicht nur deshalb in Velbert, sondern auch, um sich das eine oder andere vielversprechende Talent etwas näher anzuschauen. In dieser Hinsicht war er bei der richtigen Veranstaltung, die U 19 DM hat einen guten Ruf als Leistungsschau der Meister von Morgen.

VBC und Deutscher Boxsportverband verhandeln

Auch deshalb will der Deutsche Boxverband, dass der VBC die Ausrichtung auch in den kommenden Jahren übernimmt. Allerdings: Die Vereinbarung ist inzwischen abgelaufen, für sechs DM-Turniere hatte der VBC den Auftrag, das halbe Dutzend machte er nun am Wochenende pünktlich zu den Feierlichkeiten des 100. Vereinsgeburtstages voll.

Klar kann sich der VBC vorstellen, dass es weiter geht. Aber das ist noch offen. „Wir machen das grundsätzlich gerne. Aber es ist mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden und kostspielig. Schließlich machen wir das alles ehrenamtlich. Deshalb haben wir dem Deutschen Boxsportverband unsere Vorschläge geschickt, unter welchen Bedingungen wir weitermachen. Darüber wird nun verhandelt.“ Manchmal geht es Amateurboxen auch ähnlich zu wie bei den Profis.