Tönisheide. Böse Abreibung vom Nachbarn: Union-Trainer Güngör spricht nach dem 0:4 gegen die SSVg U 23 von Arbeitsverweigerung. Nun droht die Kreisliga.
Es war ein ungleiches Velberter Ortsduell in der Bezirksliga zwischen dem SV Union und der U 23 der SSVg, denn zu stark spielten die Gäste auf und so war die Partie schon zur Pause zugunsten der dominanten „Blauen“ entschieden. Damit steht Nachbar Union kurz vor dem Abstieg.
Denn während die Gäste durch den Sieg wieder auf Tabellenplatz zwei sprangen, zieht sich die Schlinge für die Unioner immer enger zu: Am letzten Spieltag sind sie auf Schützenhilfe angewiesen und können den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.
SSVg Velbert U 23 macht in der ersten Halbzeit alles klar
Von Beginn an waren die Gäste im Lokalduell in Tönisheide wacher, handlungsschneller, aggressiver in den Zweikämpfen und ließen auch den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Der erste Treffer des Tages war aber noch die Folge einer Standardsituation. Einen Kopfball von Mohamend Sealiti nach einer Ecke verlängerte Jeremy Mvunuku ebenfalls per Kopf unter die Latte des Union-Tors, von wo der Ball dann hinter die Linie sprang.
Nur sechs Minuten später setzte sich Ahmet Tepebas auf der linken Außenbahn durch, spielte einen scharfen Pass in den Fünfmeterraum, wo Jaehyeok Park den Ball bei seinem Klärungsversuch ins eigene Tor bugsierte. Auch danach spielte nur die SSVg nach vorne, offensiv brachten die Platzherren nichts zustande und hatten in der gesamten Begegnung nur einen einzigen Schuss aufs Tor zu verzeichnen, der jedoch ungefährlich war, so dass Torhüter Nikolas Schepe den Ball mühelos fangen konnte.
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Auf der Gegenseite hätte Tihomir Krznjak den Vorsprung ausbauen können, doch nach der Hereingabe von Arkadiusz Magiera vertändelte er und schoss dann Torhüter Bastian Honnacker an. Kurz darauf bediente Tepebas Krznjak mustergültig, doch der schob freistehend den Ball am bereits liegenden Honnacker, aber auch am Tor vorbei.
Als Krznjak dem Außenverteidiger Maik Fischer im Rücken weglief, kam er selbst zum Abschluss. Zwar parierte Honnacker den Schuss, musste den Ball aber nach vorne abprallen lassen, wo Leo Kastrati mühelos auf 3:0 erhöhen konnte.
Kurz vor der Pause stellte Tepebas noch einmal seine spielerische Qualität unter Beweis, als er einen Chipball gegen die Laufrichtung der Innenverteidiger in die Schnittstelle spielte. Der eingerückte Krznjak nahm den Ball geschickt mit der Brust mit und vollendete zum 4:0.
Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie nur noch vor sich hin, Torraumszenen gab es beiden Seiten nicht mehr. Die Gastgeber ließen jegliches Aufbäumen gegen die drohende Niederlage vermissen und die SSVg-Auswahl schaltete angesichts der deutlichen Führung und wohl auch wegen der hohen Temperaturen einige Gänge runter, so dass es letztlich beim 4:0 blieb.
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„Das war reine Arbeitsverweigerung, mehr fällt mir dazu nicht ein. Einige haben wohl mit dem Verein schon abgeschlossen“, fand Union-Trainer Mesut Güngör deutliche Worte und nahm nur Torhüter Bastian Honnacker von seiner Pauschalkritik aus. Dagegen beeindruckte ihm beim Gegner besonders Ahmet Tepebas. „Der hat mit uns gemacht, was er wollte“, berichtete der 50-Jährige.
Sein Pendant auf Seiten der SSVg, Joscha Weber, wollte das aber nur bedingt bestätigen. „Ahmet hat sicherlich ein starkes Spiel gemacht, aber ich will niemanden herausheben, denn in der ersten Halbzeit hat die ganze Mannschaft eine super Leistung abgerufen“, betonte er.
So haben sie gespielt
Union: Honnacker, Gomez Benavides, Park, Etarabti, Neumann, Tißen, Sparacio, Okran (53. Raouah), Alkan (65. Lee), Fischer (57. Fischer), Störmer.
SSVg U23: Schepe, Sealiti, Schölling (71. Ejupi), Kastrati (45. + 3 Trier), Magiera, Michaelis (71. Yilmaz), Babalean, Tepebas, Grimmert, Krznjak, Mvunuku.
Tore: 0:1 Mvunuku (8.), 0:2 Park (14./Eigentor), 0:3 Kastrati (31.), 0:4 Krznjak (45.)