Velbert. Eine Frau führt seit Oktober die Commanders: Tanja Wittig. Sie spricht über ihren Weg von der „Vereinsmutti“ zur Vorsitzenden und ihre Ziele.
Die Commanders Velbert haben seit einiger Zeit eine neue Kapitänin auf der Kommandobrücke: Tanja Wittig ist seit Oktober 2021 erste Vorsitzende des aufstrebenden Skaterhockey-Vereins. Im Gespräch mit WAZ-Mitarbeiter Simon Klaus erzählt sie, wie schnell der Weg von einer engagierten Mutter zur Vereinsvorsitzenden gehen kann.
Selber hatte Wittig nie die Inliner, Polster und Schläger in der Hand - ihre beiden Söhne aber sehr wohl. Schon kurz nachdem ihre Söhne 2017 mit Rollhockey begonnen hatten, engagierte sich Tanja Wittig im Verein. Ihr mütterliches Engagement hatte schnell die Beförderung zur Jugendwärtin zur Folge - damals war sie gerade mal ein halbes Jahr im Verein dabei. „Ich würde meine Rolle zu der Zeit als „Mutti des Vereins“ beschreiben - ich habe mich um quasi alles gekümmert“, erzählt Wittig rückblickend.
Von der „Mutti des Vereins“ zur 1. Vorsitzenden
Zu ihren Aufgaben in dieser Position zählte vor allem die Förderung des Kontakts zwischen dem Verein, den Jugendmannschaften und den Nachwuchsspielern untereinander. „Wir haben viele Aktionen geplant und auf die Beine gestellt – sei es mit dem Landessportbund, dem Kreissportbund oder beispielsweise mit den Velberter Stadtwerken beim Benefiz-Lauf“, erklärt Wittig.
Auch interessant
Doch auch das Teambuilding abseits der Inliner sollte nicht zu kurz kommen: „Wir haben Ausflüge gemacht, so in den Klettergarten oder ins Schwimmbad“, sagt die neue Vorsitzende rückblickend.
Auch das Herzcamp der Commanders Velbert ist in dieser Zeit entstanden: In einer Woche Hockey-Camp können Nachwuchsspieler der Commanders, aber auch der umliegenden Vereine Vollgas geben und ihre Fähigkeiten verbessern. Grundsätzlich fasst Wittig ihr Motto prägnant zusammen: „Ich wollte den Verein näher zusammenbringen.“
Neben ihrer Tätigkeit als Jugendwartin hat Tanja Wittig damals den Zeitnehmerschein gemacht, um auf noch mehr Ebenen hilfreich sein zu können. Im Oktober 2021 folgte dann der Aufstieg zur ersten Vorsitzenden: „Der Vorstand hat sich komplett neu formiert, der vorherige Vorsitzende Jörn Nitschmann wollte sich zurückziehen. Seine eigene Tochter spielte nicht mehr und aus seiner Perspektive waren andere Leute viel mehr an der Front als er“, erklärt Wittig.
Nach der erfolgreichen Wahl sei viel auf sie zugekommen: „Es ist viel mehr Verantwortung, weil auf einmal auch der geschäftliche Aspekt dabei ist. Auch die Sponsorensuche rückt auf einmal in den Mittelpunkt – da sind wir sehr aktiv, freuen uns über jede Unterstützung.“
Auch interessant
Tanja Wittig streicht in der für Sportvereine besonders schwierigen Zeit eine Besonderheit bei den Commanders heraus: „Wir wachsen stetig, kriegen immer mehr Kinder und Jugendliche dazu. Wir legen Wert auf einen fließenden Übergang vom Jugend- in den Herrenbereich – bei uns reden die Jüngsten ganz normal mit den Herrenspielern, auch das Mittrainieren in höheren Mannschaften ist gang und gäbe.“
Neben diesen fließenden Übergangen erklärt sie sich den Nachwuchs-Ansturm vor allem durch das familiäre Verhältnis im Verein. Man würde über alles reden und jeden willkommen heißen – das komme gut bei den Nachwuchsspielern und deren Familien an. Doch neben der familiären Wohlfühloase steht bei den Commanders Leistungssport auf dem Programm: Die Erste Herren spielt Regionalliga, die Junioren in der ersten Nachwuchsliga.
Die neue Vorsitzende Tanja Wittig formuliert klare Ziele für die Zukunft: „Wir wollen weiter erfolgreich sein, den Nachwuchs weiter fördern und einbeziehen. Die Ersten Herren sollen wieder Bundesliga spielen, die Junioren die Erste Juniorenliga halten und bestenfalls im Europapokal international spielen.“
Das Schlusswort gelte allerdings allen Mitgliedern, Unterstützern und Sponsoren des Vereins: „Wir bedanken uns bei Jedem, der uns in den Jahren der Pandemie die Treue gehalten hat. Das ist alles andere als selbstverständlich und so elementar wichtig für den Verein“, so Wittig abschließend.