Velbert. Mittlerweile sind bereits drei Spielzeiten abgeblasen worden. Der VSV hofft auf die Rückkehr ins Becken im März, sieht aber weiterhin Probleme

Still ruht das Wasser im Panoramabad. Hier, wo den Spielern des Velberter SV in den vergangenen Jahren so mancher Coup gelungen war, ist der Wasserball-Betrieb eingestellt – und das länger als in den meisten anderen Sportarten, die von der Pandemie hart geprüft sind. Nach derzeitigen Stand muss sich das VSV-Team darauf einrichten, dass sich die Ruhepause über mindestens zwei Jahre hinzieht.

Fast alle Sportarten konnten inzwischen zumindest zeitweise wieder in Aktion treten, auch in Sparten mit reichlich Körperkontakt wie Ringen, Judo, Boxen, Handball oder Tanzsport war mit Sicherheitskonzept manches möglich. Wasserball-Bezirksligist Velberter SV hingegen sitzt seit März 2020 auf dem Trockenen.

Velberter SV ist von der Pandemie besonders hart betroffen

Inzwischen zählen die Wasserballer des VSV nicht weniger als drei untergegangene Spielzeiten. Eine abgebrochene Saison und danach zwei ausgefallene Spielzeiten sind inzwischen ins Land gegangen.

Der übliche Spielplan der Wasserballer passt aber auch überhaupt nicht zum Pandemie-Zyklus, wird doch meist dann gespielt, wenn die Infektionszahlen steigen: Vom Winter bis zum Frühjahr. Meist geht es im November mit den Pokalspielen los, ehe im Dezember die Meisterschaft beginnt.

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Das hat diesmal wieder nicht geklappt. Allerdings gibt es inzwischen wieder Hoffnung: Die gerade unter den Tisch gefallene Saison 2021/22 soll als Saison 2022 in gestraffter Form nachgeholt werden. Gedacht ist an eine Punktspielrunde ab März.

„Das hat der Verband beschlossen und die Vereine machen mit, derzeit bemühen sie sich um das Erstellen der Spielpläne. Sicher wird es eine schwierige Saison, aber es wäre toll, wenn es klappt. Wir haben ja praktisch zwei Jahre lang keinen Ball mehr in der Hand gehalten“, sagt Wolfgang Schoch, Sprecher des Teams und zudem Vorsitzender des Velberter SV 1913.

Geplant ist ein Saisonstart noch vor den Osterferien, um dann zu den Sommerferien fertig zu sein. Gespielt werden soll in zwei Gruppen zu je sechs Teams, die Gruppensieger ermitteln danach den Meister – das alles nach jetzigem Stand unter 2G-plus-Bedingungen. Für Schoch eine klare Sache, er steht hinter dem Sicherheitskonzept: „Auch bei uns im Verein achten wir auf den Impfstatus.“ Mit Blick auf die Umsetzbarkeit während einer Meisterschaft hat er allerdings auch Bedenken.

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„Das ist eine Herausforderung: Die Kontrollen, ob Person A diesen Impfstatus und Person B jenes Testergebnis vorweist, die Organisation des Spielbetriebs mit getrennten Umkleidekabinen, Duschen, Schiedsrichteräumen etc“, sagt der der Vereinsvorsitzende. „Und dabei ist nie zu vergessen: Wasserball mit seiner körperbetonten Spielweise und den typischen engen Zweikämpfen birgt einfach ein gewisses Infektionsrisiko.“

Bereits jetzt erweisen sich die Bedenken als nicht unbegründet. Ein Verein, der VfL Benrath, hat bereits angekündigt, dass er mit seiner Mannschaft wegen Spielermangels nicht teilnimmt.

Die Routiniers konnten wenig für ihre Form tun

Der Velberter SV hingegen wird sein routiniertes Ensemble für die Bezirksliga wieder zusammentrommeln. „Aber wir müssen uns schon überraschen lassen, in welcher Verfassung die Spieler nach der langen Pause sind. Manche Badehose ist inzwischen brüchig geworden, weil sie nicht mehr im Wasser war“, sagt Wolfgang Schoch.

Sicher: Ab und an konnte ja wieder geschwommen werden. „Aber auch hier hatten wir weniger Hallenzeiten“, berichtet der VSV-Vorsitzende. Er ist Sprecher und Spieler eines Teams, das schon lange die „Ü 50-Marke“ überschritten halt.

Aber zuletzt hatte es es sich immer wieder auch gegen deutlich jüngere Teams behauptet. Das wollen die Velberter wieder beweisen – wenn die Zeiten des ruhigen Wassers im Panoramabades mal vorbei sein sollten.