Velbert. Robin Hilger bestätigt seine Top-Form bei Oberligist SSVg mit einem Dreierpack gegen den ETB. Selbst Jaschin kann den Torjäger nicht stoppen.

Die SSVg Velbert spielt in der Oberliga derzeit in Top-Form, ihr Mittelstürmer auch. Selbst ein Keeper mit dem legendären Namen Jaschin konnte Robin Hilger bei seinem jüngsten Dreierpack im spektakulären Spiel gegen den ETB Schwarz-Weiß nicht aufhalten.

Die Älteren erinnern sich: Lew Jaschin, langjähriger Nationalspieler der UdSSR und einer der besten Torhüter aller Zeiten. Im WM-Halbfinale 1966 in Liverpool gegen Deutschland war er bereits 37 Jahre alt, dennoch vereitelte er große Chancen von Overath, Seeler oder Emmerich.

SSVg Velbert schenkt Torwart Jaschin fünf Tore ein

Nun hat der tüchtige Torwart des ETB Schwarz-Weiß, Stefan Jaschin, den gleichen Nachnamen. Obwohl er im Spiel gegen die SSVg gleich fünf Gegentore einstecken musste, zählte er zu den Besten seines Teams, war er doch bei einem halben Dutzend Großchancen zur Stelle – gleich dreimal rettete er auch gegen SSVg-Torjäger Robin Hilger.

Doch auch ein Jaschin konnte Hilger an diesem Abend nicht aufhalten. Drei Tore steuerte der Velberter schließlich zum 5:2-Erfolg über die Essener bei.

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Das weckt Erinnerungen – gegen den ETB hatte der 25-Jährige nämlich einst auch sein erstes Oberliga-Tor erzielt. Damals noch im Trikot des Nachbarn SC Velbert. Die Clubberer, für die er so viele Jahre gespielt hatte, waren auch dank seiner Tore aufgestiegen. Ihr erstes Spiel in der Oberliga führte sie zum ETB an den Uhlenkrug, dort gewannen sie als krasser Außenseiter durch ein Hilger-Tor mit 1:0.

Das ist der Sieg: Robin Hilger hat das 4:2 gegen den ETB erzielt, es ist sein dritter Treffer in diesem Spiel, zu dem ihm Torwarttrainer Björn Kreil und Chefcoach Hüzeyfe Dogan (re.) beglückwünschen. Links eilt Erhan Zent herbei.
Das ist der Sieg: Robin Hilger hat das 4:2 gegen den ETB erzielt, es ist sein dritter Treffer in diesem Spiel, zu dem ihm Torwarttrainer Björn Kreil und Chefcoach Hüzeyfe Dogan (re.) beglückwünschen. Links eilt Erhan Zent herbei. © Stefan Rittershaus

Sieht ganz so aus, als ob ihm Tore gegen die Schwarz-Weißen besonderen Spaß machen. „Jedes Tor, das ich erziele, macht Spaß“, meint er dazu lächelnd und fügt mit Blick auf sein Privatduell mit Jaschin hinzu: „Es hätte auch das eine oder andere mehr sein können.“

Insgesamt sechs sind es in dieser Saison. Dass es nicht noch mehr sind, liegt nicht nur an Jaschin, sondern auch daran, dass er sich beim Topspiel in Bocholt eine Bänderverletzung zuzog. Deshalb verpasste er das eine oder andere Spiel und hatte im Stadtderby gegen den TVD Velbert nur einen Kurzeinsatz.

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„Inzwischen geht es wieder, ich würde sagen, ich bin bei 98 Prozent“, sagt Hilger. Bei der SSVg sind sie derzeit zu hundert Prozent mit ihrem Torjäger zufrieden, den sie vor zwei Jahren vom Nachbarn SC geholt haben. Eines ist dem SSVg-Vorsitzenden Oliver Kuhn dabei wichtig: „Robin hat bei uns noch einmal einen Sprung gemacht.“

Dafür spricht nicht nur der gerade geschnürte erste Oberliga-Dreierpack, sondern auch die Spielweise. Obwohl er dank seiner guten Technik der ideale Zielspieler für die Spitze ist, agiert er sehr flexibel und lässt sich bei Bedarf ins Mittelfeld zurück fallen. So wie in der vergangenen Saison zu Gunsten von Jesse Weißenfels, der dann als Mittelstürmer fleißig traf. „Robin tut immer viel für die Mannschaft“, sagt der Vorsitzende Oliver Kuhn. Beim 2:1-Sieg über den TSV Meerbusch zum Beispiel ermöglichte Hilger das Siegtor durch Axel Glowacki mit einem herrlichen Pass aus dem Mittelfeld heraus.

Robin Hilger wünscht sich mit Spitzenreiter SSVg den Aufstieg

Was die Tabelle angeht, so würde er hier gerne das Mittelfeld meiden. Seit drei Spieltagen steht er nämlich mit der SSVg Velbert auf dem ersten Platz. „Das möchten wir auch gerne so lange wie möglich bleiben und womöglich dann den Aufstieg feiern.“

Das Potenzial sei durchaus da, wie gerade das Spiel gegen den ETB gezeigt habe: „Wenn wir mal ins Rollen kommen, sind wir in der Liga kaum zu stoppen!“ Auch nicht von einem leibhaftigen Jaschin.