Velbert. Stimmen zum Velberter Stadtduell zwischen SSVg und TVD n der Oberliga. Siegtorschütze Diallo wehrt sich nicht gegen die Bezeichnung Derbyheld
Eigentlich ist Cellou Diallo, Offensiv-Ass der SSVg Velbert, nicht als Lautsprecher bekannt. Aber als ihn diese Zeitung fragte, ob er sich nun als Derby-Held fühle, da er gerade das Stadtduell zwischen der SSVg und dem TVD mit seinen beiden Treffern entschieden habe, sagte Diallo mit leicht leuchtenden Augen: „Ja!“
Eine Antwort, die kurz nach dem Abpfiff im Velberter Stadion nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollte, die aber den Überschwang des Torschützen und seiner Teamkollegen nach dem 2:1-Erfolg über den Nachbarn TVD Velbert treffend widerspiegelte.
Die SSVg-Spieler Cellou Diallo und Tristan Duschke loben die Fans
Auch SSVg-Kapitän Tristan Duschke war fasziniert: „Es war unfassbar geil, dieses Derby zu spielen. Welch eine Atmosphäre, welch eine Stimmung. Dass wir es dann auch noch gewonnen haben, ist natürlich die Krönung.“ 1400 Zuschauer, unter ihnen auch Schalkes Trainer Dimitri Grammozis, der ja in Velbert wohnt, hatten eine mitreißendes Derby erlebt
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Dabei räumte der Abwehrchef sogleich fair ein, dass es ein hauchdünner Erfolg gegen einen ganz starken Gegner war. Den Ausschlag hätten die Fans gegeben. „Du kommst rein, siehst die volle Haupttribüne und hörst die Anfeuerung: Sensationell. Auch die Jungs auf der Stehgeraden haben uns super unterstützt.“
Auch Diallo fühlte sich von der Stimmung getragen, damit war er sozusagen doppelt motiviert, denn auf das Spiel hatte er sich so oder so gefreut: „Ich liebe Derbys. Die machen mir unheimlich viel Spaß.“ So spielt er auch. Diallo war überall, wirbelte vor dem gegnerischen Strafraum oder holte sich in der eigenen Hälfte die Bälle. „Er war der beste Mann auf dem Platz“, lobte auch der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.
Es war bereits der zweite Gala-Auftritt von Diallo in dieser Saison. Beim 6:2 im Heimspiel gegen die Sportfreunde Baumberg riss er die Leute ebenfalls von den Sitzen, da hatte er sogar drei Tore geschossen.
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Nicht ganz so viel Spaß am Velberter Derby hatte am Ende das Lager des tüchtigen TVD Velbert. Die Dalbecksbäumer, von einem stattlichen grünen Block auf der Haupttribüne unermüdlich nach vorne gepeitscht, spielten zeitweise wie aufgedreht. Mutig suchten sie immer den Weg nach vorne, auch in Unterzahl ließen sie sich nicht unterkriegen.
TVD Velbert erlebt böses Ende nach guter Leistung
Dann erwischte es sie kurz vor dem Abpfiff doppelt hart: Sie verloren das Spiel durch Diallos spätes Tor und sie verloren ihren Spieler Nico Wolters durch eine schwere Verletzung. Er wurde wegen Verdachts auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus gefahren.
Marc Bach, der Trainer des TVD Velbert hofft aber, dass sich seine Spieler davon nicht runterziehen lassen: „Dazu besteht überhaupt kein Grund. Wir haben nach dem 3:3 vor einer Woche gegen den 1. FC Bocholt schon wieder ein tolles Spiel gezeigt.“
Das sah auch sein Kollege von der SSVg, Hüzeyfe Dogan, so. „Es tut mir auch leid für den TVD“, sagte er bei der Pressekonferenz. Etwas später schob er allerdings nach: „Aber natürlich nehmen wir die drei Punkte gerne mit.“