Velbert. Werner Matyssek ist seit 47 Jahren Mitglied des TVD Velbert. Der Leiter der Fußballer hat sich auch in vielen anderen Funktionen verdient gemacht.
Wenn man tagsüber oder auch am Abend die Grimmert-Arena, wie der Sportplatz in Birth mittlerweile heißt, besucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dort Werner Matyssek anzutreffen.
„Markus Witeczek, der wie ich zum Betreuerteam der Oberligamannschaft gehört, und ich sind das TVD-Arbeitskommando“, verrät der 62-Jährige. Die beiden Ehrenamtler halten die Anlage in Ordnung, renovieren, haben eine neue Grillhütte gebaut, Malerarbeiten erledigt, das Gebäude mit neuen Möbeln ausgestattet und vieles mehr.
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„Ich bin jeden Tag am Platz“, gibt Matyssek zu und ist zurecht stolz auf das, was geleistet wurde.
TVD Velberts Michael Kirschner: Solche Leute sterben aus
„Wer nach der Coronapause jetzt wieder zu unseren Spielen kommt, wird sich wundern, was sich alles verändert hat“, prognostiziert „das Mädchen für alles“, wie ihn der Sportliche Leiter Michael Kirschner mit höchstem Respekt bezeichnet.
„Werner ist seit 47 Jahren Mitglied des TVD, das ist in der heutigen Zeit eher selten, denn solche Leute sterben aus, sind aber für Vereine eminent wichtig. Ich kenne Werner jetzt seit vier Jahren, er hat so viele Funktionen und ist immer ansprechbar, und zwar für alle Sparten im Klub“, hat Kirschner festgestellt.
Mit 15 Jahren führte Werner Matysseks Weg nach Velbert
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In der Tat ist Matyssek ein Multifunktionär, es gibt wohl kaum eine Aufgabe, die er für seinen TVD noch nicht übernommen hat. Etwa ein Jahr, nachdem er mit seinen Eltern aus Schlesien nach Deutschland kam, wurde die Familie in Velbert sesshaft.
„Dort habe ich auf dem Bolzplatz in Birth gekickt und da waren dann einige Jungs, die beim TVD spielten und mich mitgenommen haben“, erinnert sich der ehemalige Berufssoldat. So meldete er sich als 15-Jähriger bei den „Bäumern“ an, wo er dann in der B-Jugend kickte.
Nach seiner Ausbildung zum Werkzeugmacher bei einer Velberter Firma wurde er zur Bundeswehr eingezogen und später Berufssoldat, wo er bereits mit 53 Jahren nach 33 Jahren Dienst in den Ruhestand gehen konnte.
Sicherlich ein Glücksfall für seinen Verein, für den er nun noch mehr Zeit aufbringen konnte. Heute ist er Fußballabteilungsleiter. Nachdem Detlef Rahn, dem er schon als Obmann zur Seite gestanden hatte, dieses Amt abgegeben hatte, war Matyssek der logische Nachfolger.
Auch als Trainer arbeitete er erfolgreich
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Aber er kann auch auf eine durchaus erfolgreiche Trainerkarriere zurückblicken. Sieben Jahre trainierte er die zweite Mannschaft, die er in der zweiten Saison in der Kreisliga B zum Aufstieg führte. „Wir sind damals mit nur einer Niederlage und einem Remis Meister geworden“, erinnert sich der 62-Jährige gerne zurück.
Fünf Jahre hielt er mit seiner Auswahl die Klasse, ehe er in höchster Not die Bezirksligatruppe übernahm. „Damals hatten uns sehr viele Spieler verlassen und wir mussten die Erste mit den Besten aus der Zweiten auffüllen. Leider haben wir es nicht geschafft und sind dann am letzten Spieltag unglücklich abgestiegen.“
Auch in der Jugendabteilung übernahm er als Trainer Verantwortung. So betreute er eine Bambinimannschaft bis zur C-Jugend, mit der er dann auch in der Leistungsklasse an den Start ging.
Die Entwicklung des Vereins stimmt ihn positiv
Da er früher oft mit der Bundeswehr unterwegs war, konnte er in dieser Zeit nicht regelmäßig trainieren und begann bereits mit 31 Jahren, für das Alte-Herren-Team zu kicken und dem Verein auch im administrativen Bereich zur Verfügung zu stehen.
So war er auch viele Jahre 2. Vorsitzender des Gesamtvereins und übernahm kommissarisch zudem das Amt des 1. Vorsitzenden, als Thorsten Spiller damals zurücktrat. Mit der heutigen Ausrichtung des Klubs ist er glücklich.
„Nachdem ich einen Antrag nach dem anderen gestellt habe, wurden wir 2016 endlich als letzter Verein außer den Sportfreunden Siepen endlich mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet“, berichtet Matyssek und von da an begann seiner Meinung nach auch die positive Entwicklung des Klubs, der sich auch personell neu aufstellte.
„Andre Grimmert wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, Michael Kirschner als Sportlicher Leiter installiert, dann kam Hüzeyfe Dogan als Trainer und wir sind in die Landesliga aufgestiegen. Wir haben weiterhin gezielt nach Verstärkungen gesucht, aber der Durchmarsch in die Oberliga war nicht geplant, hat sich dann aber so ergeben. Wir gehen jetzt in die dritte Oberligasaison und wollen dort am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zwischen drei und acht belegen“, verrät er die Zielsetzung.
„Wenn wie vor der Pandemie durchschnittlich 190 Zuschauer kommen, dann können wir gut damit leben“, stellt er klar.
Werner Matyssek ist seiner Frau sehr dankbar
Was ihn an seinem Verein so begeistert, weiß er genau: „Bei mir steht im Privaten wie im Sport das Familiäre im Vordergrund und das sehe ich auch beim TVD. Auch hier hilft man sich gegenseitig. So wie sein Vater Peter Grimmert, der zwar nie eine offizielle Funktion im Verein hatte, ihn aber immer unterstützt hat und mit dem mich seit vielen Jahre eine enge Freundschaft verbindet, so lebt das jetzt auch sein Sohn Andre. Und auch die Spieler fühlen sich wohl, von 24 Akteuren bleiben uns 18 erhalten.“
So wird man Werner Matyssek weiter täglich auf dem Sportplatz seines TVD antreffen, aber er weiß auch, dass es nicht selbstverständlich ist, dass er so viel Zeit dafür aufbringen kann. „So eine Frau wie meine Heidi habe ich eigentlich gar nicht verdient, denn sie hat das alles mitgetragen. Sie hat so viel Verständnis und auch sehr oft mitgeholfen und ist auch fast immer dabei. Ohne meine Familie wäre das alles gar nicht möglich gewesen“, lautet seine dankbare Erkenntnis.
Mit der Anmeldung bei der B-Jugend der Bäumer begann die aktive Laufbahn von Werner Matyssek in Velbert. In Schlesien war er bereits in Auswahlmannschaften berufen worden und lief für den Nachwuchs des damaligen Erstligisten Oder Oppeln auf. Und sein Talent blieb auch den Trainern in Velbert nicht verborgen, denn als B-Jugendlicher wurde er bereits in die A-Jugend hochgezogen und dann auch mit 17 schon in die erste Mannschaft, die damals der Bezirksliga angehörte. Dort geriet der offensive Mittelfeldakteur mit Spielmacherqualitäten in eine „Fahrstuhlmannschaft“, mit der er Auf- und Abstiege erlebte. Als es dann sogar bis in die Kreisliga B runter ging, wurde Werner Matyssek seinem TVD Velbert kurzzeitig doch noch einmal untreu und wechselte für etwas mehr als ein Jahr zum Nachbarn SC Langenhorst, der damals in der Kreisliga A zu Hause war. „Ich bin zusammen mit unserem Torwart Axel Elbracht da hingegangen und habe zwar dort die Spielberechtigung beantragen lassen, bin aber weiterhin Mitglied beim TVD geblieben“, stellt er klar. Und es währte nicht lange, bis er zu „seiner alten Liebe“ zurückkehrte“, wie er das selbst formulierte.
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