Heiligenhaus. Im Abschiedsspiel für Deniz Top schlägt das Bezirksliga-Team der SSVg 09/12 eine Oldstar-Auswahl mit 4:3 – eine Partie mit emotionalem Höhepunkt
Es war das Fußballfest, das sich die Veranstalter erhofft hatten. Bei strahlendem Sonnenschein und vor einer stattlichen Zuschauerkulisse besiegte das aktuelle Bezirksligateam der SSVg Heiligenhaus in einem freundschaftlichen Vergleich die Old-Stars, eine Auswahl von ehemaligen Weggefährten von Deniz Top, dem diese Partie als Abschiedsspiel gewidmet worden war, mit 4:3 (2:1). Doch das Ergebnis sollte am Ende keine große Bedeutung haben, im Vordergrund stand das Wiedersehen vieler Fußballfreunde und das gesellige Miteinander, wie Top schon im Vorfeld der Begegnung betont hatte.
Oldies mit aktuellen Oberliga-Kickern
Doch es zeigte sich gleich, dass auch die Old Stars viele gute Kicker in ihren Reihen hatten, wenngleich einige davon auch schon in die Jahre gekommen sind. Mit Rene Burczyk (SC Velbert) und Christian Schuh (ETB Schwarz-Weiß Essen) liefen aber auch zwei aktuelle Oberligaakteure auf. Die ersten 20 Minuten hatten sie dann auch noch etwas mehr vom Spiel. Daniel Reuter, mittlerweile Trainer des Kreisligisten SSV Sudberg, schloss eine sehenswerte Einzelleistung dann auch zum 1:0 ab.
Mitte der ersten Hälfte hatten einige Spieler des Auswahlteams dann aber doch erkennbar mit Luftknappheit zu kämpfen, was sie durch viele Auswechslungen und einen breiten Kader (18 Feldspieler und ein Torwart) zu kompensieren versuchten. Das gelang aber nicht komplett, denn der Bezirksligist drückte auf den Ausgleich, für den dann Gjilf Shabani verantwortlich zeichnete. Kurz vor der Pause belohnte sich die SSVg für ihre mittlerweile deutliche Überlegenheit mit einem weiteren Tor, das Altin Imeri erzielte.
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Die 15-minütige Spielunterbrechung hatte die Old Stars dann aber offensichtlich wieder zu Kräften kommen lassen, denn nach dem Seitenwechsel fanden sie wieder deutlich besser ins Spiel und so fiel der Ausgleich in diesem Spielabschnitt nicht überraschend. Gzim Rexhaj, einst torgefährlicher Stürmer des damaligen Landesligisten und später Co-Trainer, zeigte, dass er immer noch weiß, wo das Tor steht, und traf zum 2:2. Nach einer Stunde Spielzeit wurde die Partie kurz unterbrochen, denn Deniz Top wechselte das Trikot, um noch einmal für den Bezirksligisten zu kicken, dessen Aufgebot er ja als Spieler in der vergangenen pandemiebedingt abgebrochenen Saison noch angehört hatte.
Nachdem Mustafa Ali-Khan die SSVg mit 3:2 in Führung geschossen hatte, war es dann Top höchstselbst, der auf 4:2 erhöhte. „Dabei muss ich aber zugeben, dass sich meine Gegenspieler kurzzeitig mal selbst zu Statisten erklärt hatten, der Ball dann durchrutschte und ich aus acht, neuen Metern nur noch einschieben musste“, beschrieb der 36-Jährige die Szene.
Kurz darauf dann der emotionalste Moment des Tages, als er zehn Minuten vor dem Abpfiff ausgewechselt wurde, und beide Mannschaften unter dem Applaus der Zuschauer Spalier standen. Als „Toppi“, wie er in der Fußballszene genannt wird, schon nicht mehr selbst auf dem Feld stand, gelang den Old-Stars der letzte Treffer der Partie, den Mounier Ali-Khan, der ansonsten für die Zweitvertretung der Heiligenhauser aufläuft, aber zu den ersten fußballerischen Weggefährten von Top gehört.
„Ich freue mich, dass so viele Menschen meiner Einladung gefolgt sind und möchte mich auch noch einmal in aller Form beim Vorstand und der Fußballabteilung der SSVg Heiligenhaus bedanken, die das möglich gemacht haben. Phasenweise war es eine Partie auf Augenhöhe, beide Teams ließen den Ball schon wieder ganz gut laufen. Insbesondere das 2:2 war wirklich toll herausgespielt. Am Ende merkte man uns aber das Alter an “, gab der ehemalige Defensivakteur kurz nach dem Abpfiff seines letzten Spiels zu.
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Monrem Oraouh, gemeinsam mit Mehmet-Ali Aydemir Trainer des Heiligenhauser Bezirksligateams, stellte ebenfalls klar, was im Vordergrund stand: „Unsere Jungs hatten in der vorangegangenen Woche einige harte Laufeinheiten hinter sich, die man ihnen auch noch ansah. Zudem haben wir auf harte Zweikämpfe verzichtet. Man hat aber erkennen können, dass trotz der langen Coronapause alle noch kicken können.“
Ein Fest für Nostalgiker an der Talburgstraße
Begrüßen konnte Deniz Top auch Vertreter der Vorstände des Nachbarn SV Hösel, des 1. FC Wülfrath, Blau-Weiß Mintard, seines aktuellen Klubs SG Unterrath und des MSV Düsseldorf. Zudem waren auch die ehemaligen SSVg-Vorstände Heinz Dedenbach, Heinz Hölzemann und Franz Melchert mit dabei.
In Nostalgie schwelgen konnte er auch mit seinem ersten Jugendtrainer Peter Müller und dem, der darauf folgte, Gerd Baumann, der sogar in seiner Kladde noch die Aufstellung des ersten gemeinsamen Spiels aus dem Jahr 1992 parat hatte. Abschließend stellte der aktuelle 1. Vorsitzende Wolfgang Müller fest: „Es war rundum eine gelungene Veranstaltung und ein tolles Wiedersehen für den niederbergischen Fußball, da auch das Wetter mitgespielt hat.“
Den Spielern war es wichtig, nach dem Spiel noch zusammenzusitzen und so wurde es noch ein langer Tag an der Talburgstraße