Heiligenhaus. Der frühere Spielführer und Trainer bekommt am Sonntag ein Abschiedsspiel. Die Bezirksliga-Mannschaft misst sich mit einem Prominenten-Team
Der 27. Juni ist ein Tag, den sich die Fußballfreunde aus der Region merken sollten, denn dann steigt auf dem Sportplatz an der Talburgstraße ein ganz besonderes Fußball-Event, wenn in einem Freundschaftsspiel die aktuelle Bezirksligamannschaft der SSVg 09/12 Heiligenhaus um 13 Uhr auf das Oldstar-Team des Klubs trifft. Genauer gesagt handelt es sich dabei um das Abschiedsspiel, das die SSVg für Deniz Top ausrichtet.
„Die Idee hatte unser erster Vorsitzender Wolfgang Müller, denn Deniz hat sehr viel für uns getan und sich in einer sehr schwierigen Situation sogar noch einmal als Spieler zur Verfügung gestellt und war darüber hinaus auch immer ein wichtiger Ansprechpartner für die Verantwortlichen, der aber auch wie ein großer Bruder als Spieler seine Erfahrungen an die Mitspieler weitergegeben hat“, berichtet der Sportliche Leiter Anil Celik.
Spontane Idee kommt aus der Fußball-Abteilung
In einem Punkt wird er jedoch vom Vereinsvorsitzenden korrigiert. „Die Idee des Abschiedsspiels kam uns spontan und passender kann man sagen, dass sie aus der Fußabteilung kam und wir stehen als Vorstand dahinter.“
Einig sind sich alle Beteiligten, dass sich der 36-jährige Top große Verdienste um den Verein erworben hat. Bei der SSVg 09/12 Heiligenhaus fing er mit dem Fußballspielen an, kam später als Spieler zurück, wurde dort Trainer in der Bezirks- und Landesliga, fungierte als Sportlicher Leiter und stellte sich in der Phase nach dem Landesliga-Abstieg, als die komplette damalige Mannschaft den Klub verließ, sogar noch einmal als Spieler zur Verfügung.
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Als ihm 2017 der zeitliche Aufwand für seine Trainertätigkeit aufgrund des Einstiegs ins Lehreramt an einer Düsseldorfer Realschule zu groß wurde, stellte er sein Amt zur Verfügung, blieb dem Verein als Ratgeber und insbesondere als Vermittler in Transferangelegenheiten aber verbunden.
„Dass mir jetzt diese Ehre zuteil wird, empfinde ich wirklich als Besonderheit und bin darüber sehr dankbar, denn es gab in der Vergangenheit viele große Persönlichkeiten im Verein. Ich habe lange in Heiligenhaus gewohnt, habe dort mit dem Fußballspielen begonnen und bin da auch zur Schule gegangen. Insofern bestehen auch heute noch viele Freundschaften und ich freue mich riesig, viele meiner ehemaligen Mitstreiter an dem Tag wiederzusehen“, betont Top.
Voraussichtlich wird er eine Halbzeit für die aktuelle Bezirksligamannschaft auflaufen, der er bis zum pandemiebedingten Abbruch der Saison selbst noch angehörte. Aber die anderen 45 Minuten will er mit seinen Freunden spielen, die sich zunächst Allstars nannten, dann aber den Namen des zusammengewürfelten Teams korrigierten. „Wir sind ja eine eher alte Truppe, deshalb passt Oldstars vielleicht doch besser“, glaubt der 36-Jährige.
In dieser Mannschaft werden dann viele Akteure stehen, die im niederbergischen Raum einen guten Namen haben. „Da kann ich zunächst Hidayet Aydogan nennen, mit dem ich damals angefangen habe und mit dem ich immer noch mal zusammenspielen wollte“, verrät Top.
Darüber hinaus werden auch Hakan Yalcinkaya (jetzt Trainer des Landesligisten Blau-Weiß Mintard), Andre Adomat (Co-Trainer des Oberligisten SC Velbert), einige Spieler des Aufstiegskaders 2016, aber auch Spieler, die heute noch aktiv sind wie Christian Schuh oder Christos Karakitsos im Aufgebot stehen.
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Da einige spielstarke Akteure dabei sein werden, erwartet „Toppi“, wie er in der Fußballszene genannt wird, eine qualitativ gute Partie, allerdings mit leichten Einschränkungen – die gibt der zukünftige Trainer der SG Unterrath ehrlich zu: „Das Tempo wird wohl eher dem in den 70-er oder 80-er Jahre entsprechen, denn viele sind nicht mehr ganz so dynamisch und verfügen nicht mehr über die nötige Fitness, aber auch ich laufe die 100 Meter nicht mehr unter 11 Sekunden.“
Ein Türöffner des Amateurfußballs nach dem Lockdown
Darum geht es ihm an diesem Tag aber auch nicht. „Das Miteinander und das Beisammensein ist entscheidend. Ich denke, dass nach der langen fußballfreien Zeit viele Leute kommen. Alle Interessierten sind als Zuschauer herzlich eingeladen. Nach der langen Abstinenz könnte das ein Türöffner und guter Start zurück in den Amateurfußball werden.“
Als endgültigen Abschied von seiner SSVg 09/12 sieht er den Tag aber nicht, auch wenn er zukünftig den Düsseldorfer Landesligisten Unterrath trainiert. „Die SSVg ist mein Heimatverein und ich werde dem Klub ewig verbunden bleiben“, stellt er klar.
So sieht das auch Wolfgang Müller. „Wir sind uns sicher, dass wir auch weiterhin in Verbindung bleiben werden. Und wenn Deniz mal nicht weiter als Trainer arbeiten will und er Interesse hat, werden wir ihn gerne bei uns in der Organisation einbinden“, kündigt der Heiligenhauser Vereinsvorsitzende an