Velbert. Bei den Sportfreunden Siepen herrscht Euphorie. Sie sind wie der Phönix von und aus der Asche. Zudem wurde ein Frauenteam gegründet.

Bald ist sie vorbei, die Zeit der aufgescheuerten Knie, die des Staubes in der Lunge und die des nicht immer springenden Torhüters.

Die Heimat der Sportfreunde Siepen soll bald in neuem Glanz erscheinen, unter anderem soll ein Kunstrasenplatz entstehen, es werden neue Flutlichtmasten aufgebaut und auch das Vereinsheim bekommt einen Anstrich.

Sportfreunde Siepen freuen sich über „gigantische Euphorie“

Die Umbaumaßnahmen der Sportanlage an der Hohenbruchstraße haben längst begonnen – und beim Verein eine „gigantische Euphorie ausgelöst“, wie Tim Zimmermann, der Geschäftsführer des Vereins sagt.

„Ich war die Tage noch auf der Anlage und habe mit dem Bauleiter gesprochen. Es gibt aktuell keinerlei Verzögerung. Die unterirdischen Arbeiten sind erledigt und durch die oberirdischen wird man nun Woche für Woche Fortschritte sehen. Die Fertigstellung ist für September geplant“, so Zimmermann.

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Deutliche Fortschritte macht der Verein auch in sportlicher Hinsicht. Mit Klaus Gorchs kehrt ein alter Bekannter als Trainer der zweiten Mannschaft zum Klub zurück.

„Er hat über zehn Jahre Trainererfahrung, hatte bei uns zwischen 1990 und 2000 schon einmal die zweite Mannschaft betreut und war in der Jugend aktiv. Danach arbeitete er beim Langenberger SV und in Hattingen“, sagt Zimmermann, der vorher die zweite Mannschaft betreute.

​Die Umbaumaßnahmen der Sportanlage Siepen sind längst im Gange.
​Die Umbaumaßnahmen der Sportanlage Siepen sind längst im Gange. © Johann Lanz

„Das war aber von Anfang an als Interimslösung geplant. Wir haben uns intensiv um einen neuen Trainer bemüht und das trägt nun Früchte“, so Zimmermann.

Dabei hatten die vergangenen Jahre auch Spuren hinterlassen, wie der Geschäftsführer zugibt. „Beim ersten Kontakt mit Klaus sagte er: ‚Wie? Ich dachte der Verein ist tot.‘ Danach kamen wir aber schnell zusammen. Er hat schnell gemerkt, dass wir die Fehler der Vergangenheit verstanden haben.“

Der 2. Vorsitzende betont: „Wir wollen einen breiten Unterbau schaffen. Die zweite Mannschaft soll ambitioniert sein, der Spaß aber im Vordergrund stehen. Wir wollen wieder ein richtiger Breitensportverein werden.“

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Dies zeigt auch die Neugründung von gleich zwei Mannschaften für die kommende Saison. Dann werden die Sportfreunde Siepen ganz offiziell sowohl eine Bambini- als auch eine Damenmannschaft melden. Beide Teams entstanden aus dem Inneren des Klubs.

Das Bambini-Team, in dem viele Kinder der Erwachsenen aus dem Seniorenbereich spielen werden, wurde von Michel Schwäbe initiiert.

An der Hohenbruchstraße spielen bald auch Frauen und Bambini-Teams

„Er engagiert sich schon länger im Verein und kam mit der Idee auf uns zu, eine Bambini-Mannschaft zu gründen. Mittlerweile hat er einen ganzen Kader zusammen und wird sie auch übernehmen. So sparen wir uns zum einen die Jugendstrafzahlung und zum anderen haben wir der Stadt auch zugesichert, dass wir den Fokus auf die Jugend setzen wollen. Es ist unser eigenes Interesse. Wenn dir der Unterbau fehlt, kostet es nur Geld und es gibt weniger Identifikation mit dem Verein“, sagt Zimmermann.

Ähnlich entstand auch die Damenmannschaft im Siepen. Ein Kern der Freundinnen und Frauen der Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft hatten vor ein paar Jahren schon einmal die Idee angestoßen. Nun blieb es nicht mehr nur bei der Idee.

„Auch darauf freuen wir uns riesig. Wir konnten Jule Kempkes als Trainerin gewinnen. Ihre ganze Familie ist dem Verein sehr verbunden, ihr Bruder und ihr Vater waren bei uns aktiv. Auch hier ist der Spaß die oberste Prämisse“, bekräftigte der 2. Vorsitzende Tim Zimmermann.

Bei den Sportfreunden Siepen soll ein Kunstrasenplatz entstehen und auch das Vereinsheim wird renoviert.
Bei den Sportfreunden Siepen soll ein Kunstrasenplatz entstehen und auch das Vereinsheim wird renoviert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Es ist also ein positiver Schneeballeffekt, den der Umbau der Anlage an der Hohenbruchstraße ausgelöst hat. Bis die ersten Torhüter im Siepener Trikot dann doch jedem Ball auf dem Kunstrasenplatz hinterherspringen, dauert es noch etwas.

Bis dahin wird zumindest die erste Mannschaft am Waldschlösschen trainieren können, um dann – getragen von der entfachten Euphorie – in die alte und zugleich neue Heimat zurückzukehren.