Velbert/Heiligenhaus/Neviges. Der SC Velbert, die SSVg Heiligenhaus, Türkgücü und die Sportfreunde Siepen bleiben in der Liga. Die SSVg gleich doppelt. Alle eint ein Gefühl.
Das Abstimmungsergebnis der Umfrage vom Fußballverband Niederrhein (FVN), dass die Saison abgebrochen werden soll und es keine Absteiger gibt, hat bei einigen Vereinen für Erleichterung gesorgt.
SC Velbert mit Freude und Demut
Der SC hat die Empfehlung mit Freude aber auch einer Portion Demut aufgenommen. „Ob man es uns glaubt oder nicht, eine sportliche Entscheidung hätten wir bevorzugt“, so der Club-Vorsitzende Dirk Graedtke trotz der zwölf Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz (bei einem Spiel weniger).
„Aber mit Blick auf die Rahmenbedingungen hat eine Fortsetzung der Saison auch aus unserer Sicht keinen Sinn mehr ergeben. Wir hätten die Corona-Pandemie gerne auch gegen den Abstieg eingetauscht, denn die Auswirkungen dieser Krise treffe jeden einzelnen im Verein deutlich stärker als das es eine Landesligasaison getan hätte“, zeigt Graedtke klare Kante,
„Gleichwohl, es ist so wie es ist und wir nehmen die neue Herausforderung gerne an und genießen ein weiteres Jahr Oberliga. Dies ist und bleibt für unseren Verein eine enorme Anstrengung, aber die vielen interessanten Gegner und nicht zuletzt die Velberter Derbys sind schon sehr reizvoll. Auch für die Stadt Velbert bleibt es eine grandiose Geschichte. Ich finde alle drei Vereine, jeder auf seine eigene Art, machen einen guten Job“, spart Graedtke nicht mit Lob.
„Damit diese Konstellation noch lange bestehen bleibt versuchen wir, aus den Fehlern zu lernen und uns in der kommenden Saison bei unverändert geringen finanziellen Mitteln besser aufzustellen. Wenn dann die aktuell ranghöchste Jugendmannschaft in Velbert, unsere U19, in der kommenden Saison erneut in der Niederrheinliga spielt, kann die neue Saison - wann auch immer - kommen“, so Graedkte. Die U19 muss vor der neuen Spielzeit allerdings noch Qualifikationsspiele bestreiten.
SSVg Heiligenhaus gleich doppelt betroffen
Die SSVg Heiligenhaus war „ganz klar dafür, dass es keine Absteiger gibt. Alles andere wäre für die Zukunft auch zu kompliziert gewesen“, so Werner Wenzler, der Kommissarische Leiter der Fußballabteilung der SSVg.
Der Verbleib in der Bezirksliga - Heiligenhaus stand bei den Herren mit 13 Punkten nach 21 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz, bei den Frauen mit 13 Zählern nach 15 Spielen auf Rang zwölf - ist „für uns wichtig. Auch für die jungen Leute, die nachkommen. Der ältere Jahrgang der A-Jugend kann nun in der Bezirksklasse spielen und nicht in der A-Liga. Ich muss den jungen Leuten auch eine Perspektive aufzeigen“, so Wenzler, der nun frohen Mutes die neue Spielzeit angehen kann und betont: „Wir reden nur über Fußball. Die Gesundheit der Sportler sollte immer vornean stehen.“
Sportfreunde Siepen richtet den Blick nach katastrophaler Saison nach vorne
Mit nur vier Punkten und einem Torverhältnis von Minus 115 bleiben auch die Sportfreunde Siepen in ihrer Liga, der Kreisliga B. „Die letzten Wochen waren für uns - wie in allen anderen Vereinen auch - sehr schwierig, sowohl sportlich als auch beruflich und privat. Der Abbruch ist nicht das, was man sich wünscht. Aber aus unserer Sicht sicherlich eine vernünftige Entscheidung“, sagt Tim Zimmermann, der Geschäftsführer der Sportfreunde.
Die Siepener sind „dankbar,, dass wir in der kommenden Saison in der Kreisliga B starten dürfen. Allerdings sind wir uns darüber bewusst, dass wir das nicht über den sportlichen Weg erreicht haben. Der Erhalt der Klasse wäre für uns zwar theoretisch noch möglich gewesen, aber es wäre ein ganz ganz schwerer Brocken geworden. Deshalb blicken wir eher demütig auf die abgelaufene Saison“, so Zimmermann.
„Nichtsdestotrotz wollen wir, sofern es die allgemeinen Umstände zulassen, den Blick nach vorne richten und in der nächsten Saison beweisen, dass wir in die Kreisliga B gehören. Wir erarbeiten gerade ein Konzept für den Restart und hoffen, dass wir Anfang Juni mit den Jungs wieder auf den Platz stehen und uns auf die kommende Saison vorbereiten können“, sagt Zimmermann.